LL rezensiert..
von lenasbuecherwelt
Rezension
Alles fängt damit an, dass Millie im Kaufhaus vergessen wird. Auf der Suche nach ihrer Mutter trifft sie Karl, später stoßen die beiden auf Agatha. Und so treffen drei verschiedene Menschen aufeinander, die auf ihrer Reise zusammen der Frage nach dem Tod näher kommen werden und vielleicht endlich den Verlust der Vertrauten verarbeiten können – zusammen.
„Noch so eine Tatsache über die Welt“ sieht so besonders aus, wie es auch von Innen ist. Schon der Schreibstil ist besonders, anfangs fast etwas abgehackt, aber dennoch treffend und beschreibt absolut genau und einfühlsam die Gefühle der Protagonisten. Besonders fand ich auch, wie die Autorin sich in das Denken der 7-jährigen Millie hineinversetzen konnte. Lediglich das durchgängig Fesselnde an ihrem Stil hat mir noch gefehlt.
Millie ist eine sympathische Protagonistin, die nicht aufgeben will. Schnell wird dem Leser klar, dass ihre Mutter sie absichtlich im Kaufhaus vergessen hat, doch Millie hält ihren Kopf oben. Sicher merkt man als Leser, dass Millie noch jung und teilweise sehr naiv ist, dennoch trifft sie es oft auf den Punkt und berührt die Erwachsenen – und die Leserherzen -. Ihre Fröhlichkeit war wirklich ansteckend! Agatha und Karl sind definitiv speziell, sehr eigenwillig und durchaus störrisch, beide haben einen Verlust eines geliebten Menschens hinter sich und haben diesen bisher nicht verarbeiten können. Während der Geschichte kommen die 3 Protagonisten als Erzähler immer wieder abwechselnd an die Reihe.
Das Thema „Tod“ und „Verlust“ wird in diesem Buch aus ganz verschiedenen Perspektiven aufgegriffen, was mir wirklich gefallen hat. Dennoch habe ich mir erhofft, dass das Buch noch tiefer geht und den Leser wirklich mehr als zum Schlucken bringt. Teilweise waren manche Stellen zwar ergreifend, doch im nächsten Moment schon wieder so locker, naiv und lustig, dass der Leser wieder in eine ganz andere Stimmung gebracht wird.
Im Verlauf der Geschichte gab es leider einige Stellen, die für mich spannender hätten sein können. Manchmal hat es sich doch gezogen und gefesselt wurde ich nicht immer…