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Neue Rezensionen zu Brooke Robinson

Ein falsches Wort

Die Dolmetscherin handelt von einer Frau, die im polizeilichen und gerichtlichen Umfeld übersetzt. Dabei arbeitet sie sehr gewissenhaft, bis es ein persönlicher Fall wird, der eine gefährliche Lawine ins Rollen bringt.

Das Cover finde ich ganz akzeptabel zu dem Buch. Hier steht eine Frau, die Dolmetscherin im Vordergrund, sowie man auf dem Cover eine sieht. Durch den eher düsteren Hintergrund lässt sich hier schon vermuten, dass es auch im Buch genügend Spannung gibt.

Das Buch wird größtenteils aus der Sicht der Dolmetscherin geschrieben. Dabei wird sowohl ihre Gegenwart als auch die Vergangenheit beleuchtet. Während sie heute versucht ein Kind zu adoptieren, hat sie damals auch für ein Jugendamt übersetzt. Davon nimmt sie in der Gegenwart Abstand. Man erfährt sehr viel über ihren Beruf, wie sie an die Aufträge kommt und was es alles mit sich bringt, vor allem, wenn man auch für Verbrecher dolmetscht. Von dem Adoptionsverfahren wird hier ebenfalls viel berichtet. Das Bangen und die Kontrollen, dass eventuelle Anfechten der leiblichen Eltern, ... 

In kleinen Einschüben kommt auch eine Person ins Spiel, über die ich nun nichts schreiben möchte, da es zu viel verrät.

Was mich einzigste gestört hat an diesem Buch, ist die Tatsache, dass sie sehr gewissenhaft arbeitet. Sie dolmetscht wirklich Wort für Wort, auch wenn es dafür sorgen kann, dass Verbrecher verurteilt werden oder eben nicht. Dann kommt der Tag, an dem sie zu einem persönlichen Fall dolmetschen muss und gegen den Ethos verstößt und sich darauf einlässt. Auf einmal macht sie auch in einem anderen Fall, der ihr nicht nahe geht, einen Übersetzungsfehler um einen Mann zu verurteilen. Das fand ich irgendwie suspekt, da sie diese Fälle immer mit der nötigen Distanz behandelt hat. Auch ohne die Erwähnung wäre das Buch rund gewesen, so macht es auf einmal einen anderen Charaktertyp aus der Protagonistin. 

Dennoch kann ich das Buch aufgrund der guten Spannung, einen guten Einblick in die Themen, die sich die Autorin für das Buch ausgesucht hat und der Geschichte an sich wirklich empfehlen. Das Ende hat mich sehr überrascht, dennoch war das Motiv für mich nachvollziehbar.

Die Macht der Worte

Revelle Lee spricht 11 Sprachen fließend und ist daher eine gefragte Dolmetscherin. Vor allem bei Gericht und der Polizei kommt sie zum Einsatz und wird wegen ihrer hervorragenden Arbeit geschätzt. Als sie bei einem Mord-Prozess feststellt, dass der Angeklagte trotz vieler Indizien, die gegen ihn sprechen, wahrscheinlich freikommen wird, verfälschst sie eine Aussage. Der Angeklagte wird tatsächlich verurteilt. Doch dann tauchen Hinweise auf, dass er unschuldig sein könnte, und Revelle befindet sich in einer Patt-Situation. Sie möchte dem Mann gerne helfen, bereut ihre falsche Übersetzung, doch sollte sie ihren Fehler zugeben, könnte sie ins Gefängnis kommen oder zumindest ihren Job verlieren und dann nicht mehr für ihren Sohn sorgen können. Zu allem Überfluss fühlt sie sich plötzlich auch beobachtet, ahnt sich und ihren Sohn in Gefahr, bis sie eine furchtbare SMS erhält.

 

Der Verlag hat den Roman unter anderem mit den Worten „Die gefährlichste Person im Saal ist nicht der Mörder!“ beschrieben und nachdem das Buch langsam anfängt, stellt man fest, dass das stimmt. Revelle hat eine unglaubliche Macht und man versteht ihre Beweggründe. Allerdings ist sie in ihrem Tun sehr eingeschränkt, denn oft gibt es Dokumentationen über ihre Übersetzungen, so dass sie auch nicht einfach irgendwas sagen kann. Die Autorin versteht es sehr gut die innere Zerrissenheit ihrer Protagonistin darzustellen, auch wenn es stellenweise etwas zu viel war, sich dadurch des Öfteren auch wiederholt und sich das Buch für mich manchmal etwas zäh angefühlt hat.

 

Fazit: Für mich kein Thriller im üblichen Sinne, aber eine interessante Alternative über die Macht der Worte. Auch wenn der Roman mir manchmal etwas zäh vorkam, fand ich es trotzdem spannend, was der Beruf mit der Protagonistin macht, wie sie sich dabei fühlt, welche Auswirkungen eine falsche Übersetzung haben kann und wer hinter der angsteinflößenden Nachricht steckt. 3,5-4 Sterne.

Es konnte mich leider nicht packen

Revelle Lee hat eine Begabung, von der viele träumen: Sie spricht 10 Sprachen. 

 

Das Buch fängt sehr interessant an, denn man erfährt, wie Revelle zu diesem Talent kam und was zu ihren Tätigkeiten als Dolmetscherin gehört. Anschließend wird man mit dem Problem der Adoption vertraut. 

Dies führt zu meinem ersten Kritikpunkt, denn das Thema „Adoption“ wird immer wiederholt, weshalb man handlungstechnisch kaum vorankommt. Zeitweise hatte ich das Gefühl, ich begleite nur eine Dolmetscherin mit familiären Problemen. Aber erst ab der zweiten Hälfte begann das Buch in kleinen Schritten interessant zu werden. Nur war es nicht packend genug, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Dahingehend hätte es einfach gereicht, den Leser zu Beginn mit Revelles Lebensumständen und ihrem Job vertraut zu machen, um dann auf den wesentlichen Punkt zu kommen. Doch dieser Punkt tauchte erst viel später auf. 

Die Straftat, wurde im Klappentext gefährlicher beschrieben, als es dann schlussendlich war. Natürlich verstößt ihre Straftat gegen das Gesetz, aber als Leserin nicht überraschend genug. Hinzu kommen einige monotonen Kapitel, die nicht für die Handlung von Bedeutung waren. 

 

Es ist schade, denn der Schreibstil der Autorin ist großartig. Sie weiß einfach, wie man Emotionen hervorheben kann. 

Mit Revelle empfand ich nur Mitleid, weil ihre Kindheit nicht einfach war, und nun ihre Zukunft nicht anders zu laufen scheint. Zu Beginn ging ich davon aus, dass sie sich mit viel Freude 10 sprachen angeeignet hat, aber dem war leider nicht so. 

Die Autorin entschied sich über ein gutes abgerundetes Ende, was der Handlung zu Genüge tat. 

 

Fazit: 

Die Grundidee war genial, leider haderte es an der Umsetzung. Mir fehlten die fesselnden und schockierenden Momente. 

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