Rezension zu "Es war einmal ein kleines Mädchen ..." von Brooke Shields
Ich bin ein grosser Fan von Brooke Shields und mag sie auch als Autorin sehr gerne! In diesem Buch erzählt sie die Geschichte von ihrer Mutter und sich. Ein Krimi könnte nicht spannender sein!
Teri Shields kommt aus einfachen Verhältnissen und schlägt sich in New York mit Jobs durch. Sie ist eine Stimmungskanone und findet Zugang zur Künstler-Szene. Brookes Vater entstammt dem italienischen Adel. Doch die Ehe zerbricht. Fortan sind Teri und Baby Brookie ein unzertrennliches Team. Teri ergattert einen Werbespot für ihr Kind. Aus dem Auftrag entsteht irgendwie eine Karriere, Brooke Shields wird zum Kinderstar und zur Werbeikone. Mutter & Tochter reisen um die Welt, treffen die berühmtesten Leute, verdienen viel Geld und könnten glücklich sein... wäre da nicht der Alkohol. Teri Shields trinkt. Obwohl Brooke alles versucht, was in ihrer Macht steht, muss sie mitansehen, wie ihre Mutter sich selbst zerstört und damit auch die Seele ihrer Tochter.
Erst bei Teris Tod entdeckt Brooke das Geheimnis ihrer Mutter.
Brooke Shields versteht es meisterlich, das Drama in seiner ganzen langsamen Qual darzustellen. Ich habe teilweise geweint.
Diese Lebensgeschichte zweier Frauen ist faszinierend, weil sich hier so viele Gegensätze vereinen: Kindheit mit Starruhm, Lebenskünstler mit High Society und Glück mit Leid. Es ist beklemmend mitzuerleben, dass man so erfolgreich sein kann und gleichzeitig dem Alkohol hilflos gegenübersteht.
Die Sucht der Mutter hat das ansonsten so glückliche Leben der Tochter schwer überschattet. Manchmal wird Brooke Shields etwas zickig- sie kann auch ein bisschen ein Snob sein... in den Tagebüchern liest sie vom Minderwertigkeitsgefühl der Mutter, die nicht zu den Reichen und Schönen zu passen glaubt. Mit diesem emotionalen Buch hat Brooke ihrer Mutter ein Denkmal gesetzt und ihren Ruf gegen die Klatschpresse verteidigt. Ob man die Asche einer Alkoholikerin tatsächlich zuhause in die Bar stellen muss... also, ich finde nicht- aber der Humor hat die Familie immer schon alles durchstehen lassen. Ich liebe dieses Buch, hoffentlich wird es verfilmt.