Bruno Morchio

 3,4 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Kalter Wind in Genua, Wölfe in Genua und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bruno Morchio, geboren 1954 in Genua, hat Psychologie und italienische Literatur studiert und lebt und arbeitet heute in seiner Heimatstadt als Autor, Psychologe und Psychotherapeut. Bisher hat er sieben Romane mit dem Genueser Privatdetektiv Bacci Pagano veröffentlicht, die in Italien über 200.000 Mal verkauft wurden.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Bruno Morchio

Cover des Buches Kalter Wind in Genua (ISBN: 9783293206199)

Kalter Wind in Genua

(7)
Erschienen am 11.07.2013
Cover des Buches Wölfe in Genua (ISBN: 9783293204782)

Wölfe in Genua

(4)
Erschienen am 18.02.2010
Cover des Buches Bitteres Rot (ISBN: 9783423411110)

Bitteres Rot

(3)
Erschienen am 01.11.2011
Cover des Buches Der Tod verhandelt nicht (ISBN: 9783423213035)

Der Tod verhandelt nicht

(0)
Erschienen am 01.06.2011

Neue Rezensionen zu Bruno Morchio

Cover des Buches Wölfe in Genua (ISBN: 9783293204782)
Barbara62s avatar

Rezension zu "Wölfe in Genua" von Bruno Morchio

Barbara62
Der Mensch ist des Menschen Wolf

Privatdetektiv Bacci Pagano, Ich-Erzähler und tätig in Genua, löst seinen zweiten Fall.

Ein reicher, 68-jähriger Rentner, Kredithai, ist im Parco del Peralto am Rande der Stadt ermordet worden. Tatwerkzeug: ein Wolf, der ihm die Kehle
durchgebissen hat. Da der alte Mann kurz vor seiner Ermordung eine Lebensversicherung über eine horrende Summe abgeschlossen hat,
möchte die Versicherungsgesellschaft unbedingt die junge, attraktive Witwe des Mordes überführen und engagiert zu diesem Zweck den Detektiv. Doch Pagano und sein Freund, der Vicequestore Salvatore Pertusiello, würden zu gerne ihre Unschuld nachweisen ...

Wölfe in Genua ist ein spannender Krimi ohne übertriebene Actionszenen, mit viel Lokalkolorit und einem interessanten Protagonisten mit bewegtem Privatleben.

Cover des Buches Kalter Wind in Genua (ISBN: 9783293204447)

Rezension zu "Kalter Wind in Genua" von Bruno Morchio

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu "Kalter Wind in Genua" von Bruno Morchio

Der Privatermittler Bacci Pagano beschattet im Auftrag einer reichen Auftraggeberin die Zukünftige ihres Sohnes. Doch es geht keineswegs um Treue oder Untreue, sondern einfach nur darum, ob die Liebeleien dieser Frau den Geschäftsinteressen der Familie schaden könnten. In dieser Familie sind die privaten Vorlieben gleichgültig, solange die Machtverhältnisse und das Geld stimmen. Solche Jobs wickelt Pagano emotionslos und routiniert ab. Von anderem Kaliber sind die Nachforschungen, die er für einen Freund anstellen muss: Dieser betriebt eine Radiostation, die mit einem markigen Spruch über ein Gewehr Stimmung macht. Das Gewehr gibt es im Sender wirklich und prompt wird es geklaut. Pagano soll es finden, bevor jemand die Sprüche von Baba Yaga in die Realität umsetzt.

Das gesamte Buch schmiegt sich an die Widmung an, die Morchio voranschickt: "Meinem Vater Paolo und der Bitterkeit und Wut seiner letzten Tage gewidmet". Es muss eine gewaltige Wut gewesen sein. Denn Morchio lässt seinen Pagano viele Schrecken erleben und zum Zyniker werden. Seit Pagano vor Jahren durch einen bösen Zufall im Gefängnis saß, steht er unter stetem Verdacht, ein linker Krawallmacher und Kommunist zu sein. Jede Begegnung mit der Polizei artet aus - und eine Ausnahme ist lediglich Vicequestore Commissario Salvatore Pertusielo bei der Mordkommission, der Pagano als Mensch und Ermittler schätzt. Alles, was ihn an Italien wütend macht, packt Morchio in seinen Krimi, darunter: Eine gewaltbereite und rechtslastige Polizei, illegale Einwanderung und ein total deplazierter Ministerpräsident.

Das Gegengewicht dazu findet Pagano bei sich in der Wohnung und im Viertel, in dem er daheim ist. Man kennt sich, man hilft sich und in den eigenen vier Wänden wartet große Literatur auf ihn. Seine Bücher bedeuten alles für ihn: "... sie hielten mich am Leben." Was er im Job an Emotionen ausblendet, macht er im Privatleben wett; eine illegal in Italien lebende Prostituierte darf bei ihm Unterschlupf suchen, damit sie vor der ein und ausgehenden Polizei in Sicherheit ist - zumal sie wichtige Informationen über den Diebstahl des Gewehrs beisteuern kann. Während die Großen und Mächtigen untereinander mauscheln, stehen die kleinen Leute einander bei.

Morchi sagt in seinem Nachwort selbst, dass das Faszinierende an der Genueser Altstadt ihre spezielle Mischung sei: "In der Altstadt von Genua leben Arm und Reich, alteingesessene Genueser und neu angekommene Einwanderer, Intellektuelle und Prostituierte Tür an Tür." Dieses besondere Flair kann das Buch sehr gut vermitteln und parallel zur politischen Wut, die sich unweigerlich aufbaut, ist es das zweite Standbein, das diesen Krimi so lesenswert macht.

Cover des Buches Bacci Pagano. Kalter Wind in Genua, italienische Ausgabe (ISBN: 9788875630171)

Rezension zu "Bacci Pagano. Kalter Wind in Genua, italienische Ausgabe" von Bruno Morchio

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu "Bacci Pagano. Kalter Wind in Genua, italienische Ausgabe" von Bruno Morchio

Wer sich in einem Buch mit lebenden Personen namentlich oder - wie in "Kalter Wind in Genua" - ohne den Namen zu nennen auseinandersetzt, geht immer ein gewisses Risiko ein. Einiges an diesem Buch darf daher kurz wie folgt abgetan werden: Berlusconi - "Abtritt"! Aus! Amen! - Die ganze Geschichte, die in dem Buch erzählt wird und schon ausführliche Rezensionen erfahren hat, erscheint daher eigentlich überholt. Der italienische Ministerpräsident, um den es Morchio in seinem "Krimi" geht, der als Roman bezeichnet ist, ist nicht erschossen worden, jedenfalls nicht während seiner Amtszeit, der vermutlich keine weitere Amtszeit nachfolgt. - Gleichwohl: Die in dem Buch geschilderte Atmosphäre hat keine wesentliche Änderung erfahren. Hie Faschismus, dort Kommunismus (nachgebildet dem "Hie Welf, hie Waibling!"), hier die Digos (Divisione Investigazioni Generali e Operazioni Speciali) und dort die Mordkommission, all das lebt weiter. Deshalb frage ich mich nach wie vor, ob Morchio es wirklich ernst meinte, wenn er seinen mit den "Linken" sympathisierenden Privatdetektiv alles unternehmen ließ, um einen Anschlag auf den italienischen Ministerpräsidenten zu unterbinden. Freilich muss man dazu sagen, dass ein Anschlag nur deswegen verhindert werden sollte, weil dafür vermutlich die "Linken" verantwortlich gemacht worden wären. Sei es, wie es sei! Am meisten besticht das Buch sowieso nicht durch die Handlung, sondern durch die Verbundenheit des Autors mit seiner Stadt. Man gewinnt den Eindruck, Morchio habe beim Schreiben ständig einen Straßenplan Genuas vor sich gehabt, so viele Straßennamen erwähnt er, und er habe sich mehr auf dem Weg durch die zugigen Gassen des winterlichen Genua als am Schreibtisch befunden. Dass es ihm um Genua, um "kalte" urbane Impressionen aus dieser Stadt und um die Veränderungen ging, die diese einstmals bedeutende Hafenstadt erfahren hat, stellt er in einem Nachtrag sogar ausdrücklich heraus. Schon alleine aus diesem Grund hebt sich das Buch von anderen Büchern eines ähnlichen Genres deutlich ab.

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