Bundesamt für Bevölkerungsschutz

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Lebenslauf

Das Buchprojekt „Kochen ohne Strom“ ist ein gemeinsames Projekt des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie der folgenden Bonner Hilfsorganisationen und Institutionen: Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Bonn.

Quelle: Verlag / vlb

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Wie geht kochen ohne Strom

Klappentext: „Was tun, wenn nach einer Katastrophe der Strom zum Kochen ausfällt, frische Lebensmittel nicht verfügbar, aufgebraucht oder verdorben sind? Katastrophenhelfer*innen wissen: Vorbereitung ist die beste Vorsorge! Deshalb haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie wichtige Hilfsorganisationen einen großen Rezeptwettbewerb gestartet. Das Ziel war, kreative und krisentaugliche Gerichte zu sammeln: Die Zubereitung soll auch im Fall eines länger andauernden Stromausfalls möglich sein, wenn zugleich die Wasserversorgung ausfällt und frische Lebensmittel nicht mehr verfügbar sind. Aus über 500 eingereichten Vorschlägen wurden die besten 50 Rezepte ausgewählt und in diesem Buch zusammen mit vielen wichtigen Tipps und Infos von Expert*innen für die Bürger*innen aufbereitet. Ein Buch, das in keinem Haushalt fehlen sollte!“

Meine Meinung:
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat als 5. Auflage im Jahr 2022 das Buch aufgelegt.

Im Rahmen vom Gaslieferstopp Russlands und des erhörten saisonalen Energieverbrauches im Winter haben viele Experten vor längerfristigen Stromausfällen gewarnt. Zwar ist mittlerweile Frühling und der Strom ist noch da, aber zukünftig steigt der Stromverbrauch durch Wärmepumpen und E-Autos erheblich.

Es kann jederzeit der Strom ausfallen und das leider ohne Vorwarnung. Das ist das Tückische am Stromausfall.

Aus dem Grund haben 10 Fachleute Artikel zu Themen wie Einmachen, für jeden Fall der Fälle oder Erste-Hilfe Maßnahmen beim Outdoor Cooking zusammengestellt und für interessierte Lesern veröffentlicht.

Das Buch hat viele Checklisten, die eine Hilfe geben, um mit dem Akutthema Stromausfall klarzukommen. Sinnigerweise ist das Buch als Printexemplar erschienen. Denn auf das E-Book hat man bei Stromausfall nur kurze Zeit Zugriff.

Mich persönlich haben die kreativen Möglichkeiten fasziniert, wie man ohne Strom trotzdem Kochen und Backen kann. Der Einsatz des Solarkochers hat mir gefehlt. Na ja, der ist im Winter auch nicht so richtig einsetzbar. Aber da scheint auch ab und zu die Sonne vielleicht stärker als im November. 3 Liter Wasser wird bei optimalem Sonnenschein in 25 Minuten warm. Das ist doch eine gute Leistung!

Er ist nicht mal so teuer und im Sommer gibt es Sonnenschein kostenlos.
Fazit:
Ein guter Helfer für einen möglichen Stromblackout
 

Zur Krisenvorsorge nur bedingt zu empfehlen

Ich finde die Idee dieses Buch gut, aber die Umsetzung ist nicht wirklich gelungen.   Es gibt anfangs ein paar Empfehlungen für das richtige Verhalten bei Stromausfall und dem Umgang mit offenem Feuer.    Für mich waren das Selbstverständlichkeiten, das ist aber kein Kritikpunkt.

Mir ging es hier um die Rezepte und verwendeten Produkte.  Da ich selber kein Fleisch esse, waren die vielen Gerichte, die auf Dosenbohnen basieren ganz interessant.   Aber für mich waren es viel zu viele Rezepte für ausgefallene Süßspeisen.  Ich versteh nicht ganz warum da ein so großer Schwerpunkt drauf gesetzt wurde.  

Für ca. ein Drittel der Rezepte braucht es einen Gasgrill oder eine Feuerstelle ( Kerzenofen).    Bei einem großen Teil der Rezepte, werden verschiedene Konservendosen zusammengemischt und dann stark gewürzt.   Kann man alles machen und ich finde es schadet nicht, das Buch mal durchzublättern und sich für den Notfall Gedanken zu machen. 


Dies Buch ist ein Katastrophenkochbuch, im wahrsten Sinne des Wortes

Dies Buch ist ein Katastrophenkochbuch, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich schwöre, rein interessehalber hatte ich mich für dieses Kochbuch bereits vor dem Krieg interessiert – es flatterte mit Kriegsbeginn auf meinen Tisch. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die Bonner Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und alle Bonner Hilfsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um mit einem Notfallkochbuch alltagstaugliche und praktische Tipps zum Thema «Kochen ohne Strom» an die Hand zu geben. Dafür wurden in einem Wettbewerb in ganz Deutschland Rezeptvorschläge gesammelt. Auch der Genussfaktor soll nicht zu kurz, so die Beschreibung. Diese Aussage deckt sich nur bedingt mit meinem Geschmack. Aber letztendlich geht es nicht um Geschmack, sondern um Notlösungen für den Katastrophenfall. Stell dir vor, es ist Stromausfall und du hast nicht die Möglichkeit, an etwas Frisches heranzukommen ... 


Als Erstes gibt es hier allgemeine Informationen: Was ist tun bei Stromausfall? Zum Beispiel, alle Geräte ausstellen, damit sie, wenn wieder Strom fließt, sich nicht automatisch anschalten (der Herd z.B.). Dann geht es weiter zu Feuerstellen, brennbaren Stoffen und die Verbindung zu Sauerstoff, Kochstellen, der sichere Umgang damit. Das Thema Vorratshaltung (für mindestens 10 Tage sollte man versorgt sein) ist mir zu kurz geraten; denn Vorratshaltung ist das A und O für die Notversorgung. Hier fehlt mir eine Liste der Nahrungsmittel, die sich besonders gut eignen, das Warum, bzw. eine Anmerkung, welche Nahrungsmittel ernährungsphysiologisch wichtig sind. Es gibt ja eine Menge Grundnahrungsmittel, die bereits mit heißem Wasser oder mit sehr kurzer Kochzeit garen, wie Couscous, asiatische Nudeln, Kurzkochreis, Suppennudeln. Was sollte im Regal liegen? Kein Wort dazu. Brühpaste/würfel, die ganze Palette der Hülsenfrüchte, Sauergemüse, Tomatendosen, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln (ev. Kartoffelbrei in Tüten), H-Milch, Milchpulver, Hartkäse wie Parmesan, Essig, Öl, Sojasoße u.ä., Dosenfisch, Dosenwurst, Würstchen im Glas, Trockenfleisch und Dosenfleisch usw. die hätten hier hineingehört. Was macht man mit seiner aufgetauten Tiefkühlkost, wie kann man die schnell verarbeiten, ohne, dass sie verdirbt? Das wäre für mich wichtig gewesen. Nun folgt ein Kapitel über Erste Hilfe für Grillmeister. 


Säuglingsnahrung und Kindernahrung, die für Stillende, der Grundbedarf wird erklärt und auch Haustiere darf man nicht vergessen. Wenn der Strom ausfällt, kommt natürlich auch kein Wasser mehr aus dem Hahn. Trinkwasser lagern – und wie lange ist es haltbar? Auch hier fehlt eine gravierende Information: Wie mache ich Wasser aus natürlichen Ressourcen genießbar. Es gibt einfache Geräte, mit denen das möglich ist. Das Einmachen von Nahrungsmitteln wird kurz erklärt. Eine natürliche Möglichkeit der Vorsorge. Am Ende gibt es ein Kapitel über die globale Ernährungssicherheit, das Hungerproblem, den Umgang mit unseren Ressourcen über mehrere Seiten. Gut gemeint, aber das hilft und im Katastrophenfall nicht weiter. Damit kann man dicke Bücher füllen, ein völlig anderes wichtiges Thema.


Aus über 500 eingereichten Vorschlägen wurden die besten 50 Rezepte ausgewählt, Frühstücksideen, Suppen und Salate, Hauptgerichte, Snacks sowie Desserts. Wenn das die beste Auswahl ist, möchte ich nicht die anderen 450 sehen ... dies ist wirklich kein Buch für Leckerschmecker. Es beginnt mit viel Süßem. Warum eigentlich? Energiefutter geht auch anders! Denn Süßes macht Hunger auf mehr Süßes! Kalt hergestellte Croissants (???) aus Haselnussmehl, Mandeldrink, Chiasamen, Leinsamen und Kakaopulver – hat ja auch jeder zu Hause die Zutaten ... Warum nennt man das Croissants und nicht Nussecke? Denn mit diesem Blätterteiggebäck hat das rein gar nichts zu tun! Das Einfachbrot über Teelichtern gebacken fand ich gut. Aber wo bleiben die einfachen Fladenbrote, die schnell gemacht sind? Nicht unsere Kultur? Buchweizen-Porridge mit Dosenpfirsich, vegane Pancakes ... Immer wieder Pflanzendrinks, Buchweizenmehl, Reismehl, Agavendicksaft, Reissirup, Leinsamenschrot, Leinsamen, Dinkelflocken - hat das jeder zu Hause im Vorrat? Rosinencouscous mit Kichererbsenmus – fand ich gut – aber besser hätte mit gefallen, wenn man Couscous und Hummus ganz allgemein gewürdigt hätte, mit den vielen Möglichkeiten es variantenreich mit anderen Zutaten immer neu zu erfinden.


Das so bezeichnete «Gazpacho Andaluz», warum nennt man es nicht Tomatensuppe. Jeder Spanier würde die Macher für die Verwendung dieses Begriffs erschlagen! Es geht um Not, klar – da isst der Mensch fast alles. Die Turbogulaschsuppe mit Beef-Jerky, getrocknetem Fleisch, ist das erste Rezept, das mich anspricht. Die Coco-Tuna-Suppe ist ok – aber warum verwendet man Spaghetti, die eine lange Kochzeit haben und auch noch Kartoffeln? Asiatische Nudeln ziehen in heißem Wasser ohne kochen zu müssen. Eine Suppe aus Wasser und Kartoffelpüree mit Brühwürfel. Hilfe! Man kann angebratenen Speck und Zwiebeln oder Karotten beifügen ... das wäre Minimum – aber wie wäre es mit Eiweiß? Eine Dose Erbsen wäre geschmacklich und eiweißtechnisch perfekt. Sauerkrautsalat – ganz klassisch. Die Köfte ohne Wasser zubereitet sind klasse – aber hier sind auch frische Tomaten und Salat im Spiel. Rote-Beete-Salat mit Quinoa – gute Eiweißalternative. Prima Couscous- und Kichererbsensalat, wie auch der Erbsen-Thunfischsalat, ein ähnlicher mit Mais und Erdnüssen. Aber auch beim Prepper-Taboulé finde ich es anmaßend, den Namen zu benutzen, ebenso bei der Bolognese, bestehend aus Linsen und Tomatensoße aus dem Glas. Es gibt dann doch noch einige gute Rezepte mit Hülsenfrüchten, Salate und Suppen, was mich nach anfänglicher Skepsis wieder ein wenig ausgesöhnt hat.


Fazit: Das Buch ist Mittelmaß. Es gibt ein paar interessante Rezepte. Was mich wirklich geärgert hat, ist die Verwendung von Begriffen in Rezepttiteln, die geschützt sind, die teilweise zum Weltkulturerbe gehören. Denn diese Rezepte haben rein gar nichts mit dem Original, z.B. mit Croissant oder Gazpacho zu tun! Vom Aufbau her hat völlig die Vorratshaltung gefehlt! Genau das sollte Sinn und Zweck von einem solchen Buch sein. Was gehört in den Vorrat, wie lange hält es sich und was hat keinen Sinn. Ein Problem beim Stromausfall ist die Tiefkühltruhe. Was muss ich zuerst essen, wie kann ich es verwenden, es haltbar machen? Gibt es Alternativen zum Garen – meine Großmutter stellte Milchreis, Kartoffeln und andere Dinge nach dem kurzen Aufkochen ins Bett, um das Gut zu Ende zu garen. Dazu gibt es heute Alternativen, die Garkiste z.B. (selbstbauen oder kaufen), die auch ohne Katastrophe sehr gut zur Energieeffizienz taugt: Kurz aufkochen, ab in die gedämmte Holzkiste, nach ein paar Stunden ist Gemüse usw. gar. Ein jahrhundertealtes Prinzip. Eine Anleitung zum Selberbauen wäre nicht schlecht gewesen. Auch die Resthitze vom Grill kann man sinnvoll nützen. Wie kühle ich alternativ ohne Strom? Was mir auch fehlte, ist die Erklärung zur Bedeutung von Eiweiß und Vitaminen, haltbare Lebensmittel zum Thema vorzustellen, ebenso die Vorstellung von kurzgarenden Getreidearten und Nudeln. Die Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser fehlte völlig. Das alles sind wichtige Informationen für die Vorbereitung eines Notfalls - nicht der Welthunger, den ich nicht abtun will. Wenn dies die Katastrophenhilfe für den Notfall sein soll, dann wird mir klar, der Notfall wird in unseren Breiten eine Katastrophe ... Im Untertitel heißt es ja Rezepte für Alltag, Camping – nein, nicht tauglich; denn hier kochen wir lieber mit frischen Zutaten – das sind Rezepte für den Notfall.


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