Rezension zu "Kraken in der Spree: Eine Milieustudie über eine Hexerfamilie in einem sozialen Brennpunkt von Berlin" von Bundesamt für magische Wesen
Inhalt
Die Geschichte 'Kraken in der Spree' spielt im heutigen (magisch angehauchten) Berlin und erzählt das Abenteuer des 21jährigen Kraken Paluschke (Spitzname Krake), welcher mit Hilfe eines schwulen Hausgeistes seine Familie retten muss. Und dieser Domovoi hat eine sehr eigene Einstellung, was rote BMWs, schöne Männer und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Baseballschlägern betrifft. Die Paluschkes, Berlins letzte Hexenfamilie, leben in einer schäbigen Plattenbauwohnung am Rande der Stadt und gehören zur sozialen Unterschicht. Während für die meisten Menschen Geschöpfe wie Kobolde und Geister nur in Märchen existieren, gehören sie für Krakens magische Familie zum Alltag.
Cover
Es ist nicht unbedingt mein Geschmack, allerdings haben die Bücher des Bundesamtes für magische Wesen einen hohen Wiedererkennungswert.
Mein Eindruck
Es ist mein zweites Buch aus diesem Verlag und auch hier wurde ich positiv überrascht.
Eine Milieustudie über eine Hexerfamilie in einem sozialen Brennpunkt von Berlin
trifft den Kern des Buches sehr gut. Die ausführliche Inhaltsangabe zeigt bereits die Kernpunkte der Geschichte und von daher gibt es kaum etwas zu ergänzen. Da sollte schon jeder selbst lesen, was so alles passiert.
Für mich eine humorvolle Aufbereitung der Berliner Szene in der Nacht in den bekannten Vierteln. Wer hält sich wo auf und welche Gruppierung hat in welchem Gebiet das Sagen. Die Vergleiche die gezogen werden, von den Kobolden zu den Punks, von den Sirenen zu den Schickimicki Szene Vierteln, beim Lesen musste ich häufig schmunzeln.
Viele Textpassagen haben mir sehr gut gefallen, zeigen sie doch einerseits sprachlich viel Humor und andererseits ist es auch ein Stück weit die Sprache der Straße. Im Mittelpunkt steht die Paluschke Sippe eine uralte Hexen Familie. Mit viel Geschick manövrieren sie sich durch das Leben und schaffen es immer wieder brenzligen Situationen zu entkommen. Doch dann eines Tages ist es soweit und das Desaster ist riesengroß.
Besonders reizvoll fand ich die Vielzahl der mystischen Wesen die vorkamen und alle ihre ureigenste Aufgabe im dem Paluscke Drama haben und die vielen satirischen Momente und Anspielungen auf das echte Leben.
Obwohl mir die Story gut gefallen hat, insbesondere die Idee dahinter, gab es doch einige Stellen die sich einfach gezogen haben und für mich manches Mal ein zu viel an Auseinandersetzungen.
Fazit
Ein total schräges Leseerlebnis, welches sich von vielen Fantasybüchern abhebt und unterhaltsame Stunden beschert. Auch die Themen wie Gesellschaftskritik, Freundschaft und Toleranz finden sich gut aufbereitet wieder.