Rezension
Paul ist ein quietschgelber Kanarienvogel, der im Wald Momsawi wohnt. Er fühlt sich sehr allein, haben die andern Tiere doch alle mindestens einen Artgenossen zum Spielen. Es ist auch nicht sehr hilfreich, dass Paul gern mit seinen pfeilschnellen Flugkünsten angibt und damit bei den anderen Tieren so einiges durcheinander bringt. Und dann gibt es da die Ratte Xilvia, die auf einem Müllberg wohnt. Man sieht sie nie, aber man hört, sie kann zaubern und sie hat einen Schatz. Die Tiere des Waldes rätseln, was das wohl sein könnte. Eines Tages machen sich zwei Eichhörnchen auf den Weg und rauben diesen Schatz. Aus Rache verwandelt Xilvia alle Tiere des Waldes zu Stein. Nur Paul hat Glück. Bei ihm wird nur ein Flügel versteinert. Fliegen kann er so allerdings nicht mehr. Dann trifft er den Bären Konopke. Konopke ist so voller Liebe, dass er nicht zu Stein verwandelt werden konnte. So begeben sie sich auf die Suche nach Schatz, um ihn der Ratte wieder zurückzubringen. Aber wird Xilvia die Tiere auch freiwillig wieder zurückverwandeln?
Auf der einen Seite haben wir den kleinen Paul, der aus dem Wunsch heraus, dazugehören zu wollen, oft angibt. Er will den anderen Tieren zeigen, wie toll er ist. Und dann haben wir auf der anderen Seite den Brummbären Konopke, voller Liebe und Lebensweisheiten. Und Paul kann so einiges von ihm lernen. Das Buch bringt viele Botschaften unter in Bezug auf Freundschaft und Liebe. Auch ein Bösewicht ist selten von Grund auf Böse, sondern es gibt eine Ursache dafür. So wie hier bei Xilvia. Oft verändert es die Meinung und Einstellung, wenn man die Dinge einfach mal aus einer anderen Perspektive betrachtet. Diese Botschaften wurden geschickt in die Geschichte eingewebt, so dass Kinder sie verstehen können und zum Nachdenken angeregt werden.
Das Buch wurde von Nicole Bertram, kurz Nickel, illustriert. Sie zeichnete dabei mit Pastellkreiden direkt auf Holz. Durch diese Technik erhalten die Bilder einen besonderen Touch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein Bilderbuch mit einem Holzhintergrund gesehen zu haben. Abgesehen von der Technik sind die Tiere auch richtig knuddelig und farbenfroh. Der Text ist auf Zetteln geschrieben, die optisch auf dem Holzhintergrund liegen. Insgesamt ein großes Lob von uns für die Gestaltung!