Rezension zu "Thanquol's Doom (Thanquol and Boneripper Book 3) (English Edition)" von C L Werner
Grim-PeterMit dem dritten Band endet die Reihe um den Skaven-Priester Thanquol, den grauen Propheten. Und nach dem bunten Dschungel-Setting des zweiten Teils verschlägt es unseren Anti-Helden nun in einen Konflikt unter der Erde: Zwergen und unterschiedliche Skaven-Gruppen stehen sich unversöhnlich gegenüber. Thanquol gerät ein ums andere Mal zwischen die Fronten und, ja, manchmal sieht es auch so aus, als stehe er kurz vor seinem titelgebenden Verderben. Nur: Im Laufe der Geschichte dürften vielen Lesern die Zwerge deutlich sympathischer werden, sodass "unser" Held uns weniger ans Herz wächst, als für die Geschichte gut ist. Die Zwerge wiederum bekommen erst viel zu spät in der Geschichte Konturen, die uns wirklich mit ihnen mitfiebern lassen. Insbesondere im ersten Drittel hätte ein kluges Lektorat mehr aus dem Buch herausholen (und die insgesamt 408 Seiten etwas eindampfen) können. Während die actionreichen Szenen durchweg gut funktionieren, finden sich dazwischen unnötige Längen in Form von handlungsarmen Beschreibungen oder Nebenkonflikten mit irrelevanten Figuren. Erst als Zwerge und Skaven aufeinandertreffen, wird die Geschichte kohärenter. Dann macht sie in den guten Szenen viel Spaß und langweilt in den schwächeren Szenen nicht mehr. Das Niveau der besseren Gotrek&Felix-Bücher erreicht das Buch, wie die ganze Thanquol-Reihe, trotzdem nur selten. Am ehesten noch in den Finalen des zweiten und dieses Bandes. Was Werner hier allerdings glückt, ist, die Unterwelt der Skaven lebendig werden zu lassen. Warhammer-Fans, die sich für die Rattenwesen begeistern, dürfen gerne einen Stern aufschlagen.