Ein unterhaltsamer, spannender und humorvoller Krimi. Jedoch führt der Titel der Reihe in die Irre. Ja, Königin Elizabeth beteiligt sich zwar an einer Mordermittlung. Tatsächlich ist es aber ein junges Hausmädchen im Buckingham Palace, das hier die Hauptrolle spielt und den Tod eines Lakaien zu Hofe aufklärt.
Besagtes Stubenmädchen heißt Jane Bee, ist gebürtige Kanadierin, Anfang zwanzig und nimmt während eines Englandaufenthalts eher zufällig die freie Stelle am Wohnsitz der Königin an. Mit ihrer pfiffigen Art findet sie im Kollegenkreis schnell Freunde und erkundet in der wenigen Freizeit das schöne London. Bis eines Tages ihr bester Kumpel Robin in den Gemächern der Königin tot aufgefunden wird …
„Tod im Buckingham Palace“ ist gleichzeitig Cozy-Krimi und Whodunnit, in dem die englische Kultur aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird. Auch wenn der Roman schon einige Jahre (20?) auf dem Buckel hat, ließ er sich auch im Hier und Jetzt gut lesen. Ein wenig Retro-Feeling hier und da fand ich sogar erfrischend. London mit seiner bunten Szene und in all seiner Diversität wird recht unverkrampft beschrieben. Was ich bei Krimis immer wichtig finde, ist, dass sie nicht zu konstruiert wirken und eine Balance zwischen Mitraten können und einem überraschenden Ende gefunden wird. Das gelingt dem Autor richtig gut. Auch der Schreibstil ist erste Sahne.
Fazit: Ein unkonventioneller Krimi, der mich als England-Fan gut abgeholt hat. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass hier vom Verlag getrickst wurde und die „Queen“ lediglich eine Nebenrolle spielt.