Rezension zu "The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart" von C. G. Drews
Wenige Romane haben mich in der letzten Zeit so bewegt und mich so sehr zum Nachdenken gebracht wie dieser. Freudentränen sowie Tränen der Trauer und des Schmerzes, Hoffnung und Angst - alles auf knapp 300 Seiten, die sich wirklich niemand entgehen lassen sollte.
Sam versucht eigentlich nur, seinen Bruder vor einer Welt zu beschützen, die es nicht immer gut mit ihm meint. Auf diese Weise kommen jedoch auch immer wieder die Dämonen seiner Vergangenheit zurück und Sam kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Auf seiner Flucht vor der Polizei und auf der Suche nach einem echten Zuhause, lernt er jedoch eine ganz besondere Familie kennen, die ihm langsam, Schritt für Schritt zeigt, dass Liebe und Vertrauen bedingungslos sein können. Doch irgendwann kollidieren diese Welten und alles scheint verloren…
Sam und Avery - die beiden Brüder, die schon viel in ihrem Leben erleben und erleiden mussten, können stellvertretend für so viele Kinder und Jugendliche stehen und doch wird hier eine ganz persönliche Geschichte der beiden mit sehr viel Herz und Emotionen erzählt, die die beiden zu absolut authentischen und bemerkenswerten Menschen werden lassen. Ihre Coming of Age Geschichte wird verwoben mit gesellschaftlichen Themen und Fragen und einer schönen Liebesgeschichte über die Macht der ersten großen Liebe, aber auch der Liebe in einer Familie sowie die gegensätzliche Seite und all die Schatten.
Dieser Roman impliziert auch das Thema zweite Chancen und Vergeben auf eine sehr präzise und gleichzeitig subtile Art, die dem Ganzen eine unglaubliche Glaubhaftigkeit verleiht.
Auch wenn hier thematisch viele sehr schwierige und harte Themen angesprochen werden, ist es in meinen Augen dennoch für Jugendliche entsprechend aufgearbeitet und in eine Geschichte eingebunden worden, die auch viel über das Lebenswerte und Wundervolle im Leben erzählt, wenngleich es auch natürlich immer die dunklen Seiten, den Schmerz und all die Verletzungen impliziert, die das Älterwerden (unter hier natürlich sehr schwierigen und hatten Bedingungen) mit sich bringt.
Ein emotionaler, sehr gut geschriebener und in eine sehe angenehme Sprache eingebundener Roman mit einem ungewöhnlichen starken Ende, das mich wirklich nachhaltig berührt und nachdenklich gestimmt hat. Nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene jeden Alters absolut lesenswert!