C. Hennings

 4,2 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Krieg der Elemente.
Autorenbild von C. Hennings (©NiseriN)

Lebenslauf

Tipp tapp tipp tapp, der zweite Teil ist am Entstehen...

Alle Bücher von C. Hennings

Cover des Buches Krieg der Elemente (ISBN: 9783746945989)

Krieg der Elemente

 (19)
Erschienen am 01.06.2018
Cover des Buches Geträumte Welten (ISBN: 9783750244283)

Geträumte Welten

 (0)
Erschienen am 17.10.2019

Neue Rezensionen zu C. Hennings

Cover des Buches Krieg der Elemente (ISBN: 9783746945972)
LuiMuhs avatar

Rezension zu "Krieg der Elemente" von C. Hennings

Nur die Einleitung
LuiMuhvor 6 Jahren

Seit Jahrhunderten werden die unsterblichen Seelen der 5 Elemente-Haltern wieder und wieder geboren. Jedes Mal müssen sie sich aufs Neue zusammentuen und neu kennenlernen. Denn bis auf eine erinnert sich zunächst keiner an seine/ihre früheren Leben. Diese Eine hat die Aufgabe den Seelen ihrer Gefährten Körper zu suchen und später zusammenzuführen, um die Menschen gegen ihre Erzfeinde zu beschützen. In diesem Leben heißt sie Jess, die sich auf die Suche nach Vea, Sina, Elias und Alex macht und sie überzeugt alles hinter sich zu lassen. Auf einer unauffindbaren Insel sollen sie ihre Kräfte neue entdecken. Doch Probleme gibt es gleich zu Beginn, da Alex nicht ohne Sophia, ihrer Freundin und ganz normaler Mensch, gehen will. Dadurch bringt sie alle in Gefahr. Nach normalerweisen drei Tagen sind die Elemente-Halter wieder voll im Stande ihre Fähigkeiten zu nutzen, doch viel zu früh und unvorbereitet treffen sie ihre Feinde.
Die Story schreitet mit großen Schritten voran und wirkt es etwas lückig. Dadurch ging auch leider einiges vom schön ausgedachten aber nicht gut umgesetzten Inhalt verloren. Im Verlauf des Buches werden die Lücken weniger und man kann der Geschichte besser Folgen. Gewöhnungsbedürftig ist die Tagebuchschreibweise wechselnd mit der Erzählweise aus der Perspektive einer Person. Überraschenderweise erfährt man dadurch trotzdem nicht viel mehr über die Personen und wie sie ihre Umgebung wahrnehmen. So konnte ich mich bildlich nicht ganz im Buch verlieren. Dennoch hat mir der Inhalt und die Idee hinter der Geschichte gut gefallen, nur die Umsetzung könnte noch etwas besser gestaltet werden.
Alles in allem war das Buch mehr eine Einleitung in die Geschichte, deshalb etwas schade, dass sie so schnell vorbei war.

Cover des Buches Krieg der Elemente (ISBN: 9783746945972)
G

Rezension zu "Krieg der Elemente" von C. Hennings

Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil
geekatvor 6 Jahren

Fünf junge Erwachsene werden zusammengewürfelt, um ihrer Aufgabe nachzukommen, die Welt vor einer vorerst noch unbekannten Bedrohung zu retten. Sie müssen ihren Platz in der Gemeinschaft finden, und da gibt es noch das Störelement der Freundin, die Alex mitgebracht hat und von all dem nichts wissen darf. Es lässt sich jedoch schwer verheimlichen, da das Training auf einer geheimen Insel stattfinden soll, doch Alex erkennt das Problem erst, als es fast zu spät ist und sie angegriffen werden. Daraufhin werden die Trainingseinheiten intensiver, Erinnerungen kehren zurück, und die Vorbereitungen auf den Kampf beginnen.

Das Buch wird nicht nur aus wechselnden Perspektiven geschrieben, wie es mittlerweile sehr häufig vorkommt, sondern auch in der Form von Tagebucheinträgen der einzelnen Charaktere, die – jedoch in der Gegenwartsform – ihre Erlebnisse nacherzählen. Das bedeutet auch, dass wenige aktive Szenen vorkommen, verhältnismäßig wenige Dialoge, und man überraschenderweise auch relativ wenig über die wirklichen Gefühle und Beweggründe der Personen erfährt. Aus diesem Grund konnte ich mich auch bis zum Ende leider nicht mit dem Schreibstil anfreunden, obwohl die Idee hinter der Geschichte eigentlich eine gute ist und mir gefällt. In der praktischen Umsetzung fehlen mir allerdings Hintergründe, Gefühle, und echte Szenen. Dadurch und durch die leider häufig vorkommenden Rechtschreib- und Grammatikfehler entsteht der Eindruck, dass nach der guten Idee einfach nicht genügend Sorgfalt in die Entstehung der Geschichte und des Buchs gesteckt wurde.

Cover des Buches Krieg der Elemente (ISBN: 9783746945972)
E

Rezension zu "Krieg der Elemente" von C. Hennings

Abenteuer der Elemente
Engi-Elivor 6 Jahren

Meine Meinung : Der schreibstil ist aus einer nachvollziehbarer Sicht geschrieben . Es werden Themen Abentetuer , Heruasfoderung , Liebe ... in den Fatasy Buch aufgenommen . Es werden verschiedene Sichtweisen der Protoganisten gegeben dadurch versteht man ihrer Handlung und man kann mit ihnen fühlen . Aber es hat auch eine kleinen Nachteil man springt von verschiedenen protoganisten und es sind mehrere ... Alex hat besonders als Chrakter herausgestochen von den andren nicht nur mit ihren Verhalten aber durch ihre Charakterisierung ist Sie wie eine Flamme Was auch nicht vergessen würde ist das Menschliche das sie ,,Helden " auch ihre Schwächen habe das auch Helden auch schwach sein können Die Beschreibung Bildlichen Darstellung das man es vor Augen seht das es sich vorstellt fehlt es mir ... Die Charaktere würde ausgearbeitet das jeder der einzelnen sich ergänzt und diese genau bescheinen sind ...

Gespräche aus der Community

Geträumte Welten, große und kleine, locken und verführen …
Aber Vorsicht! Nichts ist so harmlos, wie es anfangs scheint. Ob im Schattenreich oder in der Götterwelt, in Manhattan oder im Wald – hinter Schein und Wahrheit klafft oftmals ein verwegener Abgrund des Ungewissen.
Was verschlägt eine Elbe nach Berlin? Welche Macht obsiegt über kaltblütige Gier? Wer erliegt dem Feenzauber? Wie lebt das kleine Volk von Nian?
Zauberer, Werwölfe, Drachen, Götter und noch weit gefährlichere Wesen – eure Autorinnen und Autoren laden ein zu fantastischen Träumereien …


Liebe LovelyBooks-Community,

herzlich willkommen zu einer einzigartigen Leserunde! Zehn Fantasy-Autoren haben gemeinsam an dieser Anthologie für euch gearbeitet.


Diese Geschichten warten auf euch:

Wunschzauberfluch von Daniela Zörner
Am Ende des Tages von Yves Patak
Fabel von Bjela Schwenk
Loyalität hat keine Grenzen von Michael Haag
Rebecca von Frank W. Werneburg
Der kleine Liebesgott von Emilia Lynn Morgenstern
Neues aus Nian von Paul M. Belt
Unjo von Veronika Bärenfänger
Der Pakt von Anne K. Ramin
Alpentraum von C. Hennings


Wie immer gelten für eure Bewerbung die LB-Richtlinien.

Wie gelangt ihr an ein epub oder mobi?

Während der Bewerbungsfrist und noch etwas darüber hinaus gibt es die Anthologie in fast allen einschlägigen Shops als kostenloses eBook zum Download. Eine aktuelle Liste der Downloadmöglichkeiten findet ihr hier:

https://www.reinlesen.de/9783742720634/getraeumte-welten-anthologie-fantastischer-autoren/

Wer aus irgendeinem Grund keine Möglichkeit hat, das eBook herunterzuladen, bekommt es wie bei anderen Leserunden per eMail zugeschickt.


Titel: „Geträumte Welten – Anthologie fantastischer Autoren“

ISBN: 978-3-7427-2063-4

Jeder darf, soll, muss unbedingt zugreifen, solange der magische Vorrat reicht …

Die eigentliche Leserunde startet am 21. Oktober.

Wir freuen uns riesig auf eure Beiträge und Rezensionen zu „Geträumte Welten“!

Veronika Bärenfänger, Paul M. Belt, Michael Haag, C. Hennings, Emilia Lynn Morgenstern, Yves Patak, Anne K. Ramin, Bjela Schwenk, Frank W. Werneburg, Daniela Zörner

803 BeiträgeVerlosung beendet
Frank1s avatar
Letzter Beitrag von  Frank1vor 5 Jahren

Unsere Leserunde ist mittlerweile ja schon seit ein paar Monaten Vergangenheit. Einige von euch fanden unsere Anthologie ganz unterhaltsam.

Gegenwärtig läuft die Nominierungsrunde zum Deutschen Phantastik Preis 2019:

http://www.deutscher-phantastik-preis.de/

Hat dem einen oder anderen von euch unsere Anthologie vielleicht sogar so gut gefallen, dass ersie dort in der Kategorie "Beste deutsche Anthologie" vorschlagen will? Wir würden uns natürlich über jeden einzelnen freuen, der unser Büchlein dort nominiert.

Sie hört nichts außer ihren eigenen Atem. Es herrscht reine Stille im Wald, der vom Zwitschern der Vögel und Zirpen der Grillen, oder zumindest dem gelegentlichen Knacken eines Astes leben sollte. Zusätzlich ist der Nebel um sie herum dichter geworden. Sie sieht keine drei Meter weit.
„Paul!“, ruft sie immer wieder nach ihrem Bruder. Doch nicht einmal ihr Echo antwortet. Lara reibt sich ihre Arme, ohne zu wissen, ob die Gänsehaut durch den plötzlichen Kälteeinbruch oder ihre steigende Angst entstanden ist. Dann nimmt sie ein leises Geräusch wahr. Nur ein Flüstern.
„Paul?“, schreit sie ins Nichts. Doch sie weiß, dass es nicht Paul war. Die Stimme klang viel zu hoch und eher wie das sanfte Wispern einer Frau. Dann hört sie es wieder und dieses Mal versteht sie, was die Stimme aus dem Nebel haucht: „Lara, lauf!“ Sie schnappt nach Luft. Es fühlt sich an, als schnüre ihr etwas die Kehle zu. Was soll sie darauf antworten? Will sie jemand irreführen ? Dann hört sie Äste in unmittelbarer Nähe knacken. Der Nebel wird dichter. Was soll sie tun?

Ein Jahr zuvor
Man sagt, dass Zwillinge ein ganz besonderes Band teilen, weil sie die ersten neun Monate ihres Lebens gemeinsam im selben Körper heranwachsen. Wenn man bedenkt, dass Menschen, die aus demselben Dorf oder derselben Stadt stammen, bereits ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl empfinden, wundert es nicht, wenn dieses Gefühl bei Familien und unter Geschwistern noch stärker ausgeprägt ist. Bei Zwillingen jedoch ist dieses Band spezieller. So sonderbar, dass man ihnen sogar telepathische Fähigkeiten zuspricht. Es soll Zwillinge geben, die spüren, wenn ihre zweite Hälfte stirbt – obwohl sie sich an einem ganz anderen Ort befinden und schon lange keinen Kontakt mehr zueinander pflegen.

Die beiden Teenager Lara und Paul konnten bisher nicht behaupten, ein solch übernatürliches Band zueinander wahrzunehmen. Als Kinder hatten sie beim Versteckspielen stets versucht, sich gegenseitig auf Anhieb zu finden, ohne lange suchen zu müssen. Lara dachte, sie könnte ihren Bruder erschnüffeln und Paul ging davon aus, dass seine Schwester viel zu berechenbar wäre. In der Antizipation der Bemühungen des jeweils anderen, hatten sie sich beim Verstecken dann natürlich umso mehr angestrengt und die absurdesten Orte ausgewählt – wie unter Wasser im großen Teich neben ihrem Haus, ausgestattet mit einem durchsichtigen Schnorchel. Es dauerte meist lange, bis die Geschwister das Versteck des anderen fanden. Auf Anhieb ging das nie. Trotz fehlender telepathischer Fähigkeiten, bezeichneten Außenstehende die beiden immer als „ein Herz und eine Seele“. Das lag jedoch nicht daran, dass sie nahezu einstimmig sprachen oder ständig die gleichen Gedanken teilten – das hatten sie nämlich beides so gut wie nie getan. Der Grund dafür war, dass sie sich unfassbar liebten. Sie liebten sich nicht nur, weil sie Geschwister waren und sich nun mal zusammenraufen mussten. Nein, Lara und Paul waren von Anfang an beste Freunde. Sie hatten zwar noch andere gemeinsame Freunde wie Lukas, Marie oder Johannes, die alle im selben Alter waren. Doch wenn es um wichtige Anliegen oder um die besten und die schlechtesten Momente in ihrem Leben ging, dann teilten sie diese als Erstes miteinander.
Die beiden lebten in einer angesehenen Pension auf 2.140 Metern in den Salzburger Alpen, inmitten der Hohen Tauern. Unter der Woche verbrachten sie den Tag jedoch hauptsächlich im Tal, wo sie auch ihre Schule besuchten. Lara ging in eine andere Klasse als Paul. Ihre Eltern wollten, dass sich die zwei auch anderen Jugendlichen öffneten und nicht nur miteinander Zeit verbrachten.
Nun stand ihr letztes Schuljahr an, bevor sie ihr Abschlusszeugnis erhielten und endlich auf eigene Faust in die Welt hinausziehen konnten. Paul war Klassenbester, während Lara meistens mit Noten nach Hause kam, die mittelmäßig bis gerade noch positiv waren. Lara war zwar ein kluges Mädchen, aber was das Lernen für die Schule anging, war sie ihren eigenen Worten zufolge stets „minimalistisch“ unterwegs. Nach der Matura wollten jedenfalls beide gemeinsam eine lange Weltreise antreten, bevor Paul seinen Zivildienst absolvierte . Sie wollten mit nichts als zwei großen Rucksäcken durch Europa, Afrika und Asien reisen. Die Route stand schon lange fest. Sie hatten einen genauen Plan ausgeheckt, wie sie mithilfe von kleinen Jobs zwischendurch genügend Geld verdienen, um ihren Traum zu finanzieren. Lara freute sich sehr auf die Reise – besonders, weil sie wusste, dass sie und ihr Bruder danach völlig unterschiedliche Wege einschlugen. Ihr war klar, dass sie nach der Weltreise zurück in ihre Heimat in den Bergen kehren und sich um die Pension sowie die kleine Landwirtschaft, die ebenfalls ihren Eltern gehörte, kümmern würde. Und das so lange, bis sie den Laden einmal selbst übernehmen könnte. Paul wollte die Hohen Tauern hingegen für einige Jahre oder vielleicht sogar Jahrzehnte verlassen. Nicht um in einer großen Stadt wie Berlin oder Wien feiern zu gehen, sondern um als Biologe die Geheimnisse der Natur zu erkunden. Der tiefsitzende Drang, jedes Pflänzchen und Tierchen dieser Erde zu verstehen und herauszufinden, wie sie miteinander interagieren und funktionieren, hatte ihn schon als Kind dazu getrieben, stundenlang die Umgebung der Pension zu studieren. Mittlerweile kannte er beinahe jeden Stein bis hinunter ins Tal. Und da er bereits mehr über die Natur wusste als sein Biologie- und Chemielehrer, war sein nächstes Ziel die Forschung an der Universität. Deshalb standen Paul und Lara kurz vor einer Weggabelung, die sie trennte . Doch die Vorfreude auf die monatelange Reise verdrängte ihre Wehmut. Außerdem gab es ja genügend Möglichkeiten, Fernbeziehungen jeder Art zu pflegen. Daraus schöpfte sie Trost. Sie führen dann einfach wöchentliche Videogespräche, bei denen Lara ihrem Zwilling immer sofort ansehen würde, wie es ihm gerade ging.

Wochen nach ihrem Abschluss, am Geburtstag von Lara und Paul, dem 29. September, stand jedoch fest, dass ihr Leben sich nicht an die sorgfältig zurechtgelegten Pläne hielt. Das war der Tag, an dem Paul verschwand.
Lara stand zu Beginn nur verwirrt vor den beiden fertig gepackten Rucksäcken, während seit Stunden jede Spur von Paul fehlte. Niemand konnte ihn erreichen oder hatte ihn gesehen. Es schien , als hätte ihn der Erdboden verschluckt. Nachdem sie sich aber Pauls eigenartiges Verhalten der vergangenen Wochen in Erinnerung rief, schlug die anfängliche Verwirrung mit jeder weiteren Minute mehr und mehr in Panik um. Ihr Bruder hatte sich nach dem Abschluss gelangweilt und immer mehr Zeit im Internet verbracht. Dabei hatte er sich hauptsächlich über seltene Pflanzen- und Tierarten informiert. Sie hatte es nicht ernst genommen, als er ihr die ausgedruckten Forenbeiträge und Artikel scheinbar geisteskranker Menschen in die Hand drückte. Mit einem Augenverdrehen hatte sie ihm die Zettel wieder zurückgegeben und gedacht, er stecke in einer Phase, weil die Schulzeit nun vorbei war und ihnen ein großes Abenteuer bevorstand, das mit ihrer örtlichen Trennung enden würde. Wie sonst hätte sie sich erklären sollen , dass sich der bislang so belesene und intelligente Paul plötzlich mit unseriösen Lektüren befasste, in denen es um magische Waldbewohner wie Elfen, Zwerge, Hexen und einen sogenannten Ghul ging?
Ihre Diagnose lautete: Sommerloch. Während sie mit der Clique – also Lukas, Johannes und Marie – regelmäßig die Dorfdisko besuchte, war Paul entweder im Internet unterwegs oder begab sich in die Wälder. Erst im Nachhinein war ihr aufgefallen , dass sich Paul die vergangenen Wochen besonders bei Nebel im Wald aufgehalten hatte. Doch woran lag es noch einmal? Sie konnte sich nicht mehr richtig erinnern. Er hatte einmal von einer Begegnungszone gesprochen. Dachte er etwa, er hätte bei Nebel größere Chancen darauf, einem Fabelwesen zu begegnen?
„Oh, Gott!“, rief sie, während ihre Mutter überlegte, die Polizei zu kontaktieren . „Nein Mama, wir müssen die Bergrettung alarmieren . Heute Vormittag herrschte extrem dichter Nebel. Dieser Idiot hat sich beim Auf- oder Abstieg bestimmt verletzt.“ Lara wusste, dass sich Paul nicht verirren konnte. Dazu kannte er die Wälder viel zu gut. Er war am Vormittag losmarschiert, im Wissen, dass sie am Mittag abreisten . „Er kann nicht weit gegangen sein“, schlussfolgerte Lara. Das, was Stadtmenschen wandern nennen, ist für Einheimische nichts weiter als ein Spaziergang. Rund um ihre Hütte herum gab es zahlreiche Möglichkeiten auf- und abzusteigen, auch jenseits des Weges für Fahrzeuge. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Paul im Nebel, wo alles etwas rutschig er ist, an einem Hang geschlittert und sich das Bein oder einen Arm gebrochen hätte. So etwas ihm schon öfters passiert, das letzte Mal lag aber Jahre zurück .
Nach stundenlangen Suchaktionen der Bergrettung sowie der Freiwilligen aus dem Dorf , meldete man Paul schlussendlich bei der Polizei als vermisst.

Laras Bruder war nicht mehr aufgetaucht, doch sie hatte die Suche nie aufgegeben. Dadurch hatte sie ihre Eltern, die nach fast einem Jahr die Hoffnung aufgaben und in die Phase der Trauer und Akzeptanz übergehen wollten, zunehmend in den Wahnsinn getrieben. Die Flyer mit dem Foto von dem Blondschopf in seinen Lederhosen mit den Edelweiß-Knöpfen war wie ein Stich ins Herz der Eltern. Es war das Outfit, in dem Paul die Welt erobern wollte. Und das letzte, was er an dem Vormittag, als er verschwand, an hatte. Lara wollte nicht glauben, dass Paul in den Tod gestürzt war oder von Wölfen gefasst wurde . Dass er einfach davongerannt war, ergab keinen Sinn. Ihre Theorien wechselten stets – die häufigste war diejenige, dass er sich womöglich am Kopf verletzt hatte und unter Gedächtnisverlust litt. In ihrer Vorstellung irrte ihr Bruder durch die Wälder, ohne zu wissen, wer er war und woher er kam, aber immer noch dazu fähig, alleine in der Wildnis zu überleben. Tief drinnen wusste sie jedoch, dass diese Theorie wohl Unsinn war. Dennoch war Lara sicher: Paul lebte! Sie konnte es spüren. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, als würde sie die Existenz ihres um fünfzehn Minuten jüngeren Bruders wahrnehmen. So, als ob sie Verstecken spielten, und er wäre direkt neben ihr auf einem Baum.
Kurz vor ihrem Geburtstag ging Lara in Pauls Zimmer, legte sich in sein Bett und begann zu weinen. Nach all dem Kämpfen, Suchen und Verdrängen stand sie kurz vor einem Zusammenbruch. Sie konnte ihren gemeinsamen Geburtstag nicht alleine feiern. Natürlich waren ihre drei engsten Freunde anfänglich stets an ihrer Seite. Aber nach einigen Monaten gingen weder Johannes noch Marie mit, wenn Lara zu einer ihrer Such-Wanderungen aufbrach . Doch Marie deckte sie zumindest immer und erzählte Laras Eltern, ihre Tochter wäre bei ihr zu Besuch . Sie konnte nur heimlich in die Wälder gehen, denn ihre Eltern hätten ansonsten vor Angst den Verstand verloren oder sie zuhause eingesperrt.
Einzig Lukas begleitete sie weiterhin, wenn sie ihm Bescheid gab. Sie wusste jedoch nicht, ob es daran lag, dass er – von ihr selbst abgesehen – Pauls bester Freund war, oder ob daran, dass sie nachts Trost bei Lukas suchte. Die etwa 1,75 groß gewachsene Lara hatte im Gegensatz zu ihrem Bruder dunkles Haar – wie ihr aus Italien stammender Vater und ein bezauberndes Lächeln. Marie war es zwar, die unter den jungen Burschen als die schönste im Dorf galt, doch Laras vor Leben sprühende Ausstrahlung und ihre blau funkelnden Augen entfalteten dennoch eine ganz eigene Wirkung auf die meisten jungen und auch älteren Männer. Seit sie sechzehn war schlich sie sich nachts am liebsten in das Zimmer einer neuen Eroberung und hatte solange ihren Spaß, bis es ihr zu langweilig wurde. Ihre Jungs mussten dann versprechen, keine große Sache daraus zu machen, wenn sie wollten, dass Lara eines Tages wieder durchs Fenster zu ihnen ins Zimmer stieg . Von diesen Ausflügen berichtete sie nur ihrem Bruder, der sich bei ihren Erzählungen vor Lachen selten halten konnte. In dieser Gegend waren die meisten Leute engstirnig und stockkonservativ. Laras beste Freundin Marie würde sie wahrscheinlich als „Dorfschlampe“ abstempeln und Paul als „Schwuchtel“, wenn die beiden sich ihr geöffnet hätten. Doch nun, da Lara Lukas so viel Aufmerksamkeit schenkte, sprachen sich ihre „Eskapaden“ langsam herum, denn ihre alten Eroberungen fühlten sich vernachlässigt und waren eifersüchtig. Das war Lara im Moment jedoch egal. Seit einem Jahr schlich sie sich nicht mehr nachts zu immer neuen Jungs. Sie verbrachte ihre Zeit lieber mit Lukas. Der dunkelhaarige Teenager genoss Laras Aufmerksamkeit und stand sofort auf der Matte, wenn sie ihn anrief.
Lara dachte über alles nach, was passiert war , während ihr Bruder fehlte und sie sein Kissen in Tränen tränkte. Er würde die Sache mit Lukas sicher der Freundschaft wegen kritisch sehen. Doch am Ende hätte er sie trotzdem unterstützt, davon war Lara überzeugt. Immerhin vertrat er die Meinung, dass jeder für die eigenen Gefühle verantwortlich war.
Nachdem sie sich – das Gesicht gerötet und heiß vom Weinen – wieder in Pauls Bett aufgesetzt hatte, stachen ihr die vielen zusammengehefteten Zettel auf seinem Schreibtisch ins Auge. Ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen, ob sie den Inhalten Glauben schenkte oder nicht, ging sie zum Schreibtisch. Sie war wütend, weil irgendwelche Online-Trolle dafür verantwortlich waren, dass ihr Bruder sich bei Nebel in den Wald gewagt hatte. Zugleich brachte sie es nicht übers Herz, die Zettel einfach in den Müll zu werfen. Das war schließlich das letzte, mit dem sich Paul beschäftigte.
Sie setzte sich an den Tisch und blätterte in den Unterlagen. Die neueren Stapel oben drehten sich immer mehr um den Nebel als Ort der potenziellen Begegnung zwischen Menschen und mystischen Waldwesen – einer Art Elfen, um genau zu sein. Nach einer Stunde wischte Lara die Unterlagen schließlich wütend vom Tisch und verließ Pauls Zimmer. Am liebsten hätte sie Waldforscher91, Chris241, Feenlady__Elisa oder wie diese Verschwörungstheoretiker alle hießen aufgespürt und ordentlich geohrfeigt.
In der Nacht vom 28. auf den 29. September lag Lara apathisch in ihrem Bett, ohne auch nur für eine Sekunde ihre Augen zu schließen. Zur Dämmerung warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah eine dichte Nebelwolke über dem Wald hängen. Verzweifelt sprang sie von ihrem Bett auf, ging im Pyjama zur Tür hinaus und auf die Nebeldecke zu. Sie fürchtete weder Wald noch Nebel und genauso wenig könnten ihr irgendwelche Fabelwesen etwas anhaben, an die sie auch gar nicht glaubte. Lara wusste, dass sie ihren Bruder wahrscheinlich nicht finden würde, wenn sie jetzt einfach dort hineinspazierte. Aber sie verabschiedete sich von jeglicher Logik und beschloss , den unsichtbaren Spuren Pauls zu folgen. Einfach blind in den Nebel hinein. Sie ging für eine ganze Weile, bis sich ihr Verstand wieder einschaltete.

Zurück im Wald
Sie hört nichts außer ihren eigenen Atem. Im Wald herrscht reine Stille. Der Nebel ist so dicht, sie sieht keine drei Meter weit. „Paul!“, ruft sie immerzu nach ihrem Bruder. Doch nicht einmal ihr Echo antwortet. Auf einmal nimmt sie ein leises Geräusch wahr. Ein Flüstern. Sie versteht nichts, außer vereinzelte Buchstaben. Dann wird das Wispern klarer. „Lara, lauf!“ Sie schnappt nach Luft. Äste knacken neben ihr im Nebel. Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren, stolpert sie tiefer in den weißen Schleier hinein, weg von der Stelle, an der ein Ast zerbrochen ist.
Wieder ist es so still, dass sie nur ihren nervösen Atem hört.
„Das ist verrückt“, flüstert sie. Doch umgeben von diesem hellen Mantel und mitten in der schweigenden Natur, denkt sie nun, es existieren vielleicht doch magische Wesen . Sie versucht diesen Gedanken mit einem Kopfschütteln wegzuschleudern und reibt sich die Augen. Sie muss schlafwandeln, denkt sie. Dann hört sie scheinbar aus allen Richtungen zugleich wieder diese warme Stimme flüstern: „Lara, bleib nicht stehen.“ Die Stimme wirkt so vertrauenswürdig, dass sie ihr wie in Trance sofort gehorchen möchte. Lara schüttelt wieder ihren Kopf.
„Nein“, flüstert sie, „das ist doch eine Falle.“ Sie bleibt stehen. Dann hört sie nach einer langen Pause wieder leise Knack- und Raschelgeräusche, als ob sich jemand ihr langsam nähere . Dieses Mal bleiben ihre Füße fest an Ort und Stelle stehen, denn sie möchte sich nicht tiefer in den Wald treiben lassen. Sie hat ihre Orientierung bereits verloren und würde nun darauf warten, dass der Nebel sich wieder verzieht, damit sie nach Hause findet. Erneut dringt ein Rascheln an ihr Ohr. Was auch immer da draußen ist, Lara wird nicht davonlaufen.
Ihre Schultern sind vor Anspannung nach oben gezogen. Nachdem sie den verschwommenen Schatten einer menschlichen Gestalt wahrgenommen hat , hebt sie ihre Fäuste – bereit, sich zu verteidigen, wenn sie muss.
„Wer ist da?“, faucht sie der Silhouette entgegen und kann die Panik in ihrer Stimme nicht verbergen. Die Gestalt bleibt stehen. Nach einer kurzen Pause geht sie weiter auf sie zu. Ihr Herz pocht heftig gegen die Brust, wie ein Specht auf der Suche nach Insekten gegen die Baumrinde klopft. Sie fragt sich, ob sie davonlaufen sollte, denn ihre aufkeimende Furcht, beginnt sich in Panik umzuschlagen. Doch es ist zu spät, die Gestalt wird immer klarer und tritt aus dem Nebel direkt vor sie.
„Lukas?“, seufzt sie erleichtert und lässt ihre Fäuste fallen, bevor sie ihm in die Arme springt. Er drückt sie fest an sich.
„Ich wollte dich zur Abwechslung einmal überraschen, doch als ich angekommen bin, bist du leicht bekleidet in den Wald gegangen . Ich dachte, du schlafwandelst und ich wollte dich nicht erschrecken. Erst als ich dich nicht mehr im Nebel eingehüllt gesehen habe, war ich sicher, dass deine Augen offen sind“, erklärt er und fragt gleich nach: „Was tust du hier? Bist du absichtlich in aller Frühe im Pyjama in den Wald spaziert?“
„Nein, das heißt, ja, ich weiß nicht“, entgegnet sie. „Ich glaube, ich kann Pauls Verschwinden nicht verarbeiten. Keine Ahnung warum, aber ich dachte, vielleicht würde ich ihn finden, wenn …“.
„Du hältst mich für verrückt, oder?“, fragt Lara.
„Nein“, antwortet Lukas. „Du machst viel durch. Was hat dich dazu gebracht, so plötzlich in den Wald zu gehen?“
„Ich weiß nicht. Aber als ich hier war …, Lukas, ich schwöre es dir, es war so als hätte etwas nach mir gerufen.“
„Etwas?“, fragt er verwundert.
„Ja, eine warme Stimme. Sie sagte , ich soll laufen und nicht stehenbleiben. Jetzt denkst du wirklich, dass ich verrückt bin, oder? Ich bin sicher nicht ausgeschlafen …“
„Nein“, unterbricht er sie, „du bist vielleicht nicht ausgeschlafen, aber ich halte dich nicht für verrückt. Was für eine Stimme war es? Klang sie weiblich oder männlich?“. Lara findet es etwas eigenartig, dass Lukas nachhakt, ohne ihre Aussagen in Zweifel zu ziehen . Würde sie ihm umgekehrt sofort glauben oder ihn eher fragen, welche Drogen er sich eingeworfen hat? Abgesehen davon, kommt es ihr komisch vor, dass Lukas ihr die ganze Zeit gefolgt ist.
„Warum bist du mir eigentlich so lange gefolgt, ohne mich einzuholen? Hast du sie etwa auch gehört?“, fragt sie ihn.
„Nein“, entgegnet er und drückt sie noch fester an sich – zu fest.
„Lass sie los!“, ruft die bekannte Stimme aus dem Nebel wieder. Doch dieses Mal hört es sich so an, als wäre sie ganz nah. Als stehe die Person mit der Stimme direkt hinter ihr.
„Nein“, schnaubt Lukas, während er sich mit seinen Fingernägeln an Laras Rücken festkrallt. Lara versucht, sich von Lukas loszureißen. Doch seine Fingernägel bohren sich immer tiefer in ihre Haut. Plötzlich spürt Lara, dass Lukas T-Shirt aufgerissen ist. Darunter kommt ein dicker Pelz zum Vorschein. Auch an seinem Nacken und den Ohren sprießt dichtes Haar. Vor Schreck erstarrt sie und ein stechendes Gefühl macht sich in ihrer Brust breit. Sie bekommt eine Panikattacke, die sich durch ihr unkontrolliertes, heftiges Ein- und Ausatmen verschlimmert.
„Bitte, Gott, mach diesem Alptraum ein Ende“, versucht sich Lara zu beruhigen .
„Ich sagte, lass sie los!“, schreit die Stimme hinter Lara wieder. Dann spürt sie einen Windschwall und es reißt Lukas von ihr weg. Was sie nun vor sich am Boden liegen sieht, ist nicht Lukas. Laras Mund öffnet sich vor Entsetzen. Ein dunkles, behaartes Monster mit einer lederartigen Fratze glotzt wütend an ihr vorbei.
„Lukas?“, fragt sie.
Das Monster sieht sie an und beginnt hämisch zu lachen.
„Es gibt keinen Lukas“, antwortet es.
„Tritt weg von ihm“, sagt die Stimme hinter ihr. Lara dreht sich ruckartig um.
Da schwebt es : das schönste Wesen, das Lara jemals gesehen hat. Es sieht menschlich aus, hat aber leicht olivfarbene, schimmernde Haut und smaragdgrüne Augen. Ihre hüftlangen Haare sind dunkelgrün. Zwischen ihren Augenbrauen liegen Zornesfalten und dennoch sieht sie friedlich aus. Lara richtet ihren Blick verlegen auf den Boden als ihr auffällt, dass dieses Wesen völlig nackt ist. Nur eine Girlande aus Efeu ziert ihren Kopf und umschlingt in einer Spirale ihr Schlüsselbein, ihren Bauch sowie ihr linkes Bein auf dem Weg nach unten.
„Ghul!“, ruft das elfenartige Wesen und das Lukas-Monster schreckt auf. „Du hast diesen Körper schon lange genug besessen!“ Das Ungeheuer gerät in Panik und versucht, davonzulaufen, doch das schöne Waldwesen richtet ihre Hand auf ihn und er erstarrt. Im nächsten Moment beginnt er, furchtbar laut zu schreien, während sein Leib zittert .
„Nein, bitte töte ihn nicht! Er hat mir doch nichts getan“, fleht Lara. Sie kann nicht anders als sich Sorgen um Lukas zu machen.
„Ich werde dem Menschen nichts tun“, antwortet die Elfe , während sie ihre Hand immer noch auf das Monster richtet. „Im Gegenteil: Ich werde ihn befreien. Dieser Ghul hat vor Jahren den Körper dieses unschuldigen Menschen geraubt und sich hinterhältig in euer Leben geschlichen“.
„Was? Aber…“, beginnt Lara, doch der Ghul fängt an, höllische Schmerzensschreie von sich zu geben bis ihm die Kraft ausgeht, er die Augen verdreht und ohnmächtig wird.
Lara gehen tausend Gedanken durch den Kopf. Sie hofft immer noch, dass das alles nur ein Alptraum ist.
„Der Ghul ist fort. Ich kann diesen Dämon leider nicht endgültig beseitigen, aber zumindest für die nächsten hundert Jahre solltet ihr Ruhe haben. Der Mensch, Lukas, wird bald seine alte Gestalt endgültig zurückbekommen . Er wird sich an nichts erinnern, doch von nun an, wird er ein eigenes Leben führen können“, erklärt die Elfe nun wieder in ganz warmem Ton.
Lara blickt ihr direkt in die Augen.
„Was geht hier vor? Weißt du, was mit meinem Bruder passiert ist? Hat der Ghul…?“, fragt sie.
„Das muss alles sehr verwirrend für dich sein, Lara. Ich werde es dir erklären, aber uns bleibt nicht viel Zeit. Der Nebel zieht sich langsam zurück.“
„Ich kann es nicht fassen“, seufzt Lara erschöpft und setzt sich auf den Waldboden.
„Lara, du und dein Bruder seid etwas Besonderes. Weißt du, es sind immer Zwillinge, die auserkoren werden. Na ja, ein Teil des Zwillingspaares. Auf diese Weise verlieren die Eltern nicht alles, was sie haben, und noch dazu bleibt eine außergewöhnliche Bindung zu den Menschen bestehen. Lara, du bist nun Pauls einzige Verbindung zu den Menschen. Es war sein Schicksal, in diesen Wald zu kehren und unser Prinz zu werden.“
„Er lebt also noch? Ich wusste es! Wo ist er? Kann ich ihn sehen?“
„Du wirst ihn leider nicht mehr sehen, aber du wirst ihn spüren. Immer, wenn du seine Präsenz wahrnehmen willst, musst du nichts anderes tun, als hierher zu kommen. Und nun, da der Ghul vorerst Geschichte ist, bist du sicher im Nebel. Er hatte es nicht auf dich abgesehen, wusste jedoch, dass du eines Tages versuchen würdest, deinen Bruder zu finden. So ist das mit euch Zwillingen. Du bist sogar in die richtige Richtung gegangen.“
„Hast du nicht eben gesagt, dass ich ihn nie wiedersehen werde?“, entgegnet Lara mit Tränen in den Augen.
„Du bist in die Richtung gegangen, wo sein menschlicher Körper liegt.“ Lara schluckt und spürt einen festen Kloß in ihrem Hals, der ihr das Antworten unmöglich macht.
„Keine Sorge Lara, ich habe nicht gelogen. Es geht deinem Bruder gut – sehr gut sogar“, erklärt die Elfe mit einem Grinsen im Gesicht.
„Warum kann ich ihn nicht sehen?“, fragt Lara unwirsch nach.
„Weil …“, antwortet das magische Wesen, „… er nun überall ist. Er hat seine verletzliche Hülle abgelegt und ist der mächtige Berg, auf dem du stehst. Er ist jeder Baum, jedes Unkraut, jeder Fels und jede Edelweißblume , die du hier sehen kannst. Der Ghul hätte ihn seiner Kräfte und Magie beraubt, hätte er sein Grab gefunden und die letzten Überreste verspeist.“
Am Ende dieser Erläuterungen wird Lara von Sonnenstrahlen geblendet. Sie hält einen Arm über ihr Gesicht, aber als sie in die Richtung blinzelt, in der das magische Waldwesen gerade noch über der Erde schwebte, ist da nichts mehr außer der Natur. Nach und nach hört Lara die Geräusche von Insekten und Vögeln um sie herum. Der Nebel lichtet sich, doch sie bleibt noch lange Zeit gedankenversunken und zweifelnd am Waldboden sitzen. Ob sie doch in eine Irrenanstalt eingeliefert werden sollte?
Immer wieder wirft sie einen Blick auf Lukas‘ Körper, der mittlerweile wieder menschlich aussieht. Nur seine Kleidung macht den Anschein, als hätte er mit einer Raubkatze gekämpft. Nach einer gefühlten Ewigkeit schleppt sie sich zu ihm, hebt den bewusstlosen Körper mit aller Kraft vom Boden hoch auf ihre Schulter und geht so lange bis ihre Knie nachgeben und sie ebenfalls ohnmächtig wird.
Als sie Stunden später in einem Krankenbett aufwacht, fragt sie sich für einen kurzen Moment, ob alles nur ein böser Traum war.


Jahre später…

… wird sie von Tag zu Tag mehr davon überzeugt sein, dass sie nicht verrückt ist. Nicht nur, weil sie regelmäßig in den Wald gehen und das eine oder andere Mal wieder magische Begegnungen haben wird, sondern weil auch Lukas seine Erinnerungen zumindest teilweise zurückbekommt. Er wird Lara von seinen Träumen erzählen, die sich mit ihrer Realität decken. Sie wird weder ihm noch einer anderen Menschenseele jemals erzählen, dass seine Träume echte Erinnerungen sind. Man wird davon ausgehen, dass sich Lukas nach dem Abschlussstress eine seltene Art von Amnesie zugezogen hat. Und Jahrzehnte nach dem Vorfall im Wald, wird Lara herausfinden, dass die mittlerweile verstorbenen Waldforscher91, Chris241 und Feenlady__Elisa ebenfalls die zweiten Hälften von Zwillingspaaren waren.
Viel wichtiger als die Fakten wird jedoch das Gefühl sein, das sie jedes Mal empfindet, wenn sie in der Gegend um die Pension herum wandern geht . Sie wird die frohe Natur ihres Bruders von Spaziergang zu Spaziergang intensiver wahrnehmen. Manchmal wird er ihr Boten schicken, wie einen hübschen Tagfalter, der sie auf ihrem Weg begleitet.
Und Lara wird aufhören, um ihren Bruder zu trauern, weil sie wissen wird, dass er nun Teil dessen geworden ist, was ihn von Anfang an am meisten fasziniert hat: der Natur.

Zum Thema
0 Beiträge

Hallo liebe LovelyBooks-Community,

ich freue mich sehr über eine konstruktive und gerne auch kritische Leserunde zu meinem Debüt-Werk "Krieg der Elemente - Das Erwachen". Es ist der erste Teil einer Trilogie. Dazu stelle ich 15 Taschenbücher  zur Verfügung.

Für wen ist dieses Abenteuer gemacht? Ich schreibe diese Geschichte für alle, die leidenschaftliche Fantasy- und Science-Fiction-Fans sind und auch eine kleine Schwäche für romantische Handlungen haben.

Worum geht es im Buch? Vea, Elias, Alex und Sina erfreuen sich ihres Lebens als junge Erwachsene - zumindest glauben sie, junge Menschen zu sein, bis sie von Jess kontaktiert werden, die ihre Welt auf den Kopf stellt. Denn die vier erfahren, dass sie schon seit Jahrhunderten immer wiedergeboren werden, um die Welt vor der Vernichtung zu bewahren. Das erklärt auch die Fähigkeiten, die jeder von ihnen hat und die sie bislang verzweifelt vor der Welt geheim gehalten haben. Sie müssen allerdings noch lernen, ihre Fähigkeiten zu beherrschen. Mit dem Training kehren die Erinnerungen ihrer vergangenen Leben stückchenweise zurück. Doch die Zeit eilt, denn dieses Mal geht es um alles oder nichts. Und dann ist da noch der menschliche Faktor, der überwunden werden muss, insbesondere in Form einer blonden Schönheit, die nicht dazugehört, das Team der Unsterblichen aber an einen wesentlichen Teil ihrer Aufgabe erinnert: Beschützt! Die! Menschen!

Hier könnt ihr auch einen kleinen Blick ins Buch werfen - einfach links auf das große Cover klicken und nach unten scrollen. 

Wenn Euch das Abenteuer der fünf Elemente-Halter neugierig gemacht hat, freue ich mich, Euch zur Leserunde begrüßen zu dürfen! 

Eure Meinung sowie euer Feedback sind mir sehr wichtig und sollen auch in meine zukünftige Arbeit einfließen. Ich bedanke mich schon im Vorhinein bei allen, die mitmachen. Ich werde versuchen, alle konkreten Fragen zum Inhalt des Buches so rasch wie möglich zu beantworten. Wenn ihr nach spätestens zwei Wochen keine Antwort von mir erhalten habt, gibt es eine besondere Entschädigung, die noch eine Überraschung ist :) 

Wie kommt ihr an eines der 15 Taschenbuch-Exemplare? Bewerbt euch bis einschließlich 5. Juli über den "Jetzt bewerben"-Button mit der Beantwortung folgender Fragen: Wenn ihr die Kontrolle über ein Element auf dieser Welt haben könntet: Welches wäre es? Und: Würdet ihr Euer Leben von einem Tag auf den anderen hinter euch lassen, weil ein Fremder Euch erklärte, dass die Menschheit davon abhängt? 

Die Gewinner werden am 8. Juli bekanntgegeben. 

Viel Erfolg! 


PS: Da das Buch wirklich frisch gebacken ist, könnte es noch ein paar Wochen dauern, bis es als eBook erhältlich ist. Dennoch biete ich zusätzlich zu den 15 Taschenbüchern weitere zehn Exemplare in digitaler Form an. Wer das bevorzugt, kann bei der Bewerbung einfach den Vermerk "DIGITAL" hinzufügen. 
303 BeiträgeVerlosung beendet
Henningss avatar
Letzter Beitrag von  Henningsvor 6 Jahren
Absolut, das sehe ich genauso! Deshalb bin ich umso dankbarer für die Rückmeldungen und Hinweise zur Geschichte. LovelyBooks und die Community hier sind schon der Hammer.

Community-Statistik

in 21 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 7 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks