Cover des Buches Night School 5 (ISBN: 9783789133374)
Naikes avatar
Rezension zu Night School 5 von C. J. Daugherty

Wenn Suppe zu lange kocht ...

von Naike vor 6 Jahren

Rezension

Naikes avatar
Naikevor 6 Jahren
Lässt man Suppe zu lange köcheln, wird das Gemüse darin irgendwann unappetitlich weich, und so passiert das leider auch nicht selten zu lang geratenen Romen-Reihen. Auch wenn die Grundidee von Anfang an eher unglaubwürdig anmutete, war es C. J. Daugherty durchaus gelungen, eine lebendige Welt mit glaubhaften und sehr unterschiedlichen Charakteren zu schaffen. Das reicht jedoch bis maximal Band 3, irgendwann hat man sich an den ewig gleichen Beschreibungen von Personen und der Umgebung sattgelesen. Ich will dann nicht mehr wissen, aus welchem Holz ein Schreibtisch besteht oder zum gefühlt hundertsten Mal erfahren, dass zwei Mitschüler Franzosen sind – ich will eine spannende Story! Doch damit ging es über schier endlose Seiten nur noch einspurig und damit vorhersehbar geradeaus, ganz abgesehen davon, dass sich gerade die Erwachsenen immer wieder unsagbar blöd verhielten.
Die unprofessionelle Bodyguard-Truppe von Raj Patel war der Knüller. Selbst unfähig, ihrer Aufgabe nachzugehen, trainierten sie über zig Buchseiten minderjährige Schüler und schicken diese nachts raus, um völlig unübersichtliches Gelände zu sichern. Unter diesen natürlich auch die Hauptfigur Allie, die eh die ganze Zeit schon Gefahr lief, entführt zu werden. Man hat das Gefühl, dass es der Autorin an guten Ideen gemangelt hat, Konflikte in die Geschichte einzubauen, die nicht auf Blödheit der Beteiligten zurückzuführen waren.
Der Ober-Bösewicht blieb bis zum Schluß eindimensional, ebenso die beiden zunächst in Cimmeria eingeschleusten Mittäter. Boshaftigkeit und Machtgeilheit alleine, machen kein gutes Profil für Antagonisten aus.
Achtung Spoiler:
Speziell zum Abschlussband möchte ich noch sagen, dass ich enttäuschend fand, dass es keinen rechten Höhepunkt gegeben hat. Der Großteil des Buchs ging um die Planung und endlosen Vorbereitungen zur Befreiung Carters, die dann ziemlich lockerflockig über die Bühne ging, und am Ende hatte man den "Bösewicht" Nathaniel zwar in der Zange, aber dennoch sind er und seine Truppe letzten Endes als freie Leute abgezogen, natürlich nicht ohne weitere Drohungen auszustoßen. Einzig Gabe hat sein Fett weggekriegt. Unbefriedigend.
Und Sylvain, der die ganze Reihe über eine größere Rolle gespielt hat? Sang- und klanglos in die Heimat verschwunden. Wahnsinns-Idee, echt! Nicht.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks