Rezension zu "Wen liebst du, wenn ich tot bin?" von C. J. Flood
Die Geschichte hat mich tief bewegt, denn hier werden viele Themen angesprochen, die gern totgeschwiegen werden. Wie geht man mit dem Verlust der Mutter um? Den Bruder zieht es zu Drogen und Gewalt, die 13jährige Iris zu dem Zigeunerjungen Trick, mit dem sie nichts gemeinsam hat, den sie auf Wunsch des Vaters meiden soll, und der ihr dennoch so eine Art Zuflucht gewährt. Zuflucht vor ihren eigenen Gefühlen, dem Zerfall der Familie, der Verständnislosigkeit des Vaters.
Die Zigeunerfamilie bringt Zündstoff in der Stadt, die Vorurteile sind groß, und selbst Iris kann nichts dagegen tun, dass ihr eigener Vater gegen diese aktiv vorgeht. Zuletzt muss sie hilflos mitansehen, wie Trick von ihrem eignen Bruder Sam und seinen neuen gewaltbereiten Freunden angegriffen wird. In diesem Kampf wird jedoch ihr Bruder lebensgefährlich verletzt - daher rührt auch der Titel.
Ein bisschen mehr hätte ich mir am Schluss erwartet, noch mehr Zerrissenheit zwischen Iris Gefühlen für Trick und seiner Schuld. Dadurch dass er aus der Stadt verschwindet, gibt es längst nicht so viel Reibungspunkte, wie der Titel erwarten lässt.
Das Cover finde ich leider nicht so aussagekräftig, mich hat eher der Titel neugierig gemacht.
Trotzdem vergebe ich gern 4 Punkte.