C. L. Taylor

Träum was Böses – C. L. Taylor

Thriller, Piper Verlag, 2015 

420 Seiten

9,99 € 

Klappentext: 

„Liebes Tagebuch, ich habe ein Geheimnis. Es zerfrisst mich. Es quält mich. Und niemand darf es erfahren. Niemand.“ 

Der Klappentext verrät so gut wie gar nicht, was die Geschichte eigentlich beinhaltet. Vorn im Buch steht etwas mehr zur Handlung, da ich aber nicht spoilern möchte, belasse ich es erst einmal dabei. 

Meinung:

Ich fand den Anfang richtig stark. Durch die ersten Kapitel bin ich geflogen wie nichts. Der Schreibstil von C. L. Taylor ist wie gemacht für Thriller und deren nötige Spannung. Richtig gut gelungen! Die Worte, welche gewählt wurden, konnten leider nicht die schwache Story verbergen. Ich war so enttäuscht, weil sich der Plot nur aus Wiederholungen aufgebaut hat. Hätten die Charaktere in den ersten 100 Seiten Klartext gesprochen, wäre der Rest nicht mehr nötig gewesen. 

Ein wundervoller Schreibstil, vergeudet an eine schnöde Story… 

Grober Inhalt: 

Susans Tochter, Charlotte, liegt im Koma aufgrund eines Unfalls. Susan zweifelt die Umstände des Unfalls an. Nach dem sie das Tagebuch ihrer Tochter liest, ist sie sich sicher: Da steckt mehr dahinter. Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und findet sie in ihrem größten Albtraum.

Bewertung/Meinung: 

Cover (auch Titel und Klappentext): 

Das Cover passt im metaphorischen Sinne gut zu der Stimmung des Buches, obwohl es sehr schlicht gehalten ist. Anders sieht es beim Titel aus, auch er trifft die Stimmung, aber ich finde er zielt am Handlungsverlauf der Geschichte vorbei (der englische Titel passt da deutlich besser). Gleiches gilt für den "Klappentext" (also den Tagebucheintrag, nicht dem Text im Buch) er erzeugt ein anderes Bild an Erwartungen und so ist man am Ende enttäuscht, wenn man das Buch dann liest, denn es ist einfach anders als es aussieht. 

Inhalt:

Die ersten ca. 170 Seiten ziehen sich wahnsinnig lang, es liegt weniger an der Art des Schreibens, mehr an dem Inhalt. Lichtblicke sind die Rückblenden/Tagebucheinträge der Mutter, die wirklich gut sind. Sie steigern die Empathie gegenüber Susan, man versteht ihr Verhalten dadurch besser, was wichtig ist. Denn Susan fällt in das ein oder andere klischeehafte Fettnäpfchen auf ihrer Suche nach der Wahrheit, was das Buch auf Dauer sehr vorhersehbar machte. 

Fazit:

Als Leser*in dieses Buches muss man eine Menge Geduld mit– und aufbringen, für die Handlung und die Protagonistin. Wer es schafft die ersten 170 Seiten zu überstehen, wird am Ende mit mit 5 guten Kapiteln belohnt, die man sich aber schon im Verlauf des Buches zusammenreimen kann. Für mich war es also wirklich anstrengend langatmig und auf Dauer, durch diese Vorhersehbarkeit, unbelohnend. Allerdings finde ich dennoch, obwohl ich jetzt überwiegend sehr kritisch war, dass es ein gutes Debüt mit reichlich Potenzial ist. Denn der Schreibstil war gut und vermutlich auch der Grund, warum man das Buch bis zum Ende liest.

Wenn man also nach einem Geschenk für den Kollegen des Cousins des Schwagers von dem Bruder des Ehemanns der Schwester sucht, kann ich es ohne Probleme empfehlen. 

Charlotte liegt seit einem Unfall im Koma. Ihre Mutter und ihr Vater tun alles, um ihre Tochter zurück ins Leben zu holen. Gleichzeitig versucht ihre Mutter, das Geheimnis um Charlottes Unfall zu lüften. Laut ihrem Tagebuch, hatte das Mädchen Geheimnisse vor seinen Eltern – und sie fürchtete sich vor jemandem. Wer hat Charlotte bedroht – und ist ihre Tochter jetzt in Sicherheit?

Das Buch ist in unterschiedlichen Kapiteln aufgebaut, in denen man einmal den aktuellen Ereignissen rund um die im Koma liegende Charlotte verfolgen kann, und andererseits Tagebucheinträgen, die aus Susans früherem Leben erzählen. Lange hat man als Leser keine richtige Idee, wie beide Erzählstränge miteinander zu tun haben könnten. Vielmehr macht Susan einen sehr labilen Eindruck, wirkt streckenweise richtig verrückt, so dass man lange nicht an eine echte Bedrohung für Charlotte ausgeht.

Ich mochte die Erzählweise, auch wenn es zwischendrin etwas ermüdend wurde und irgendwie zu nichts zu führen schien. Doch trotzdem fand ich die Geschichte spannend – und ich wollte natürlich wissen, ob Susan wirklich einem Geheimnis auf der Spur war oder ob sie vielleicht selbst eine Gefahr für ihr Kind ist.

Insgesamt fand ich das Buch gut zu lesen und auch spannend. Stellenweise war es mir etwas zu viel, wie Susan sich benommen hat, da konnte ich dann nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Aber im großen und ganzen ist es ein spannendes Buch mit einer verwickelten und fesselnden Geschichte!