Rezension zu "Life Game: Die Formation" von C.G. Illegan
Als der 35jährige Manager Ben beim Joggen auf einen mysteriösen Mann trifft, ahnt er noch nicht, dass für ihn bald ein Spiel um Leben und Tod beginnt. Denn kurz darauf findet er sich plötzlich mit 11 fremden Leuten in einer ihm unbekannten Welt wieder, wo nichts ist, wie es scheint. Noch weiß keiner, wer oder was dahintersteckt, doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, da schon die erste große Herausforderung ansteht und sie bald alle um ihr Überleben kämpfen müssen.
"Life Game - Die Formation" ist der Debütroman von C.G.Illegan, der in seinem Erstling auf recht originelle Art und Weise Thriller, Fantasy und Horrorelemente miteinander verknüpft und dabei vor allem auf viel Action setzt. Ob Labyrinthe aller Art, sich bewegende Bäume, Feuerregen, Sandstürme oder Lavamonster - den Spielern und damit dem Leser wird kaum eine Pause gegönnt und eine gefährliche Situation jagt die nächste. Das liest sich vor allem anfangs sehr spannend, nutzt sich aber in der zweiten Buchhälfte auch erheblich ab. Hier hätte ich mir ein paar zusätzliche ruhige Phasen und anstatt Action mehr Gefühle gewünscht.
Leider konnte ich mich auch mit Hauptfigur Ben nie anfreunden, was für mich das größte Manko des Buches darstellt. Seine herablassende, arrogante und besserwisserische Art gewinnt keine Sympathiepunkte bei mir. Er weiß und kann alles und dann beruft er sich auch noch ständig auf seine ach so tollen Erfahrungen und psychologischen Kenntnisse als Manager. Auch die weiteren Charaktere überzeugen nicht und bleiben recht blass. Obwohl sie eine große Rolle im Roman spielt, erfährt man von Mitstreiterin Luisa z.B. so gut wie nichts Persönliches. Nur der undurchsichtige und widersprüchliche Adrian ist recht gut gezeichnet.
Positiv zu nennen ist auf alle Fälle der fesselnde Schreibstil des Autors, der sich wunderbar flüssig liest und die Geschichte immer weiter vorantreibt bis zum Showdown. Hier offenbart sich endlich der Sinn des Ganzen und Ben muss all seine Kräfte aufbieten, um das Spiel schließlich für sich zu entscheiden. Allerdings fällt das Ganze doch etwas langgezogen und zu detailliert aus und manche der recht mystischen Erklärungen habe ich auch nicht wirklich verstanden. Das Ende ist aber nett und rundet die Geschichte zufriedenstellend ab.
Insgesamt fühlte ich mich von "Life Game - Die Formation" zumeist gut unterhalten; kann aber aufgrund der unsympathischen Charaktere und der ausufernden Actionszenen nur 3 Sterne vergeben und empfehle das Buch daher vor allem männlichen Lesern.
Danke an den Autor für das kostenfreie Rezensionsexemplar!