Cover des Buches Der Kreidemann (ISBN: 9783442314645)
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Rezension zu Der Kreidemann von C.J. Tudor

Wenn man Stephen King's Bücher mag, wird man auch dieses verschlingen.

von RubyKairo vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein Pageturner, der nicht nur flüssig geschrieben ist, sondern auch mit einem originellen Plot aufwartet.

Rezension

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RubyKairovor 6 Jahren
Das Böse in Gestalt eines namenlosen Grauens. Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals begegnete der Zwölfjährige dem Kreidemann zum ersten Mal. Und der erzählte Eddie von den Zeichnungen, geheimen Botschaften, die außer Eddie und seinen Freunden niemand vestand. Erst hat es Spaß gemacht, aber dann führten die Kreidefiguren sie zu der ersten Toten, zur Leiche eines jungen Mädchens. Die Jungen finden die Leiche der jungen Frau im Wald – das ist der Angelpunkt der Geschichte, um die sich alles dreht. Kreidezeichnungen spielen eine wichtige Rolle. Mit einem Mal waren die Strichmännchen unheimlich. Dreißig Jahre später, Ed ist Lehrer geworden und nicht nur in seiner kleinen Heimatstadt geblieben, sondern lebt auch noch in seinem Elternhaus, ist
irgendwie gefangen in seiner Vergangenheit. Er ist ein bisschen einsam, sammelt immer noch alles Mögliche, teilt sich das Haus mit seinen Erinnerungskisten und einer ziemlich unkonventionellen Untermieterin und hat einen trockenen, eher dunklen Humor. Eddie erhält einen Brief, der die alten Wunden brutal aufreißt und der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war ... Die Vergangenheit kehrt zurück, und der Kreidemann geht wieder um, rätselhaft, bedrohlich, unberechenbar. Wunderbar unheimlich, wie eine kalte Klinge im Genick die nicht locker lässt - sie wird höchstens noch kälter.... Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, in den achtziger Jahren und 2016. Ebenso die für einen Thriller ungewöhnliche Perspektive: "Der Kreidemann" ist zu einem großen Teil aus der Sicht eines Zwölfjährigen erzählt, so dass Kindheitserfahrungen, seine Clique, Freundschaften eine große Rolle spielen. Man ist eng befreundet in der Clique, es gibt aber auch Eifersucht und Spannungen, nicht jeder ist mit jedem gleich eng verbandelt. Aber auch die Eltern sind involviert, durch sie kommen noch einmal andere Themen, Konflikte, Spannungen in den Thriller. Eds Mutter etwa arbeitet als Ärztin in einer Abtreibungsklinik, die der Pfarrer der kleinen Stadt, Nickys Vater, mit seinen Anhängern bekämpft. Eine Geschichte mit vielen Facetten. Lesen! Gruseln! Staunen! Dieser Roman glitscht am Rand zwischen Thriller und Horror dahin, er ist eine grandiose und gut recherchierte Mischung aus Horror-Roman und Psychothriller der nichts für schwache Nerven ist. Es ist ein spannender, geheimnisvoller Thriller, aber auch mehr. Er erzählt nicht nur, was aus den Kids von damals geworden ist, sondern auch unter anderem über Alzheimer. C.J. Tudor ist mit ihrem Debütroman ein Thriller der Superlative gelungen! Ein Pageturner, der nicht nur flüssig geschrieben ist, sondern auch mit einem originellen Plot aufwartet. Jeder hat ein Geheimnis. Jeder macht sich schuldig. Und Kinder sind nicht immer unschuldig. Chapeau!

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