Cover des Buches Niemand wird sie finden (ISBN: 9783570173343)
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Rezension zu Niemand wird sie finden von Caleb Roehrig

Gelungenes Debüt – jedoch ohne große Überraschungen

von Pharo72 vor 7 Jahren

Rezension

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Pharo72vor 7 Jahren
Flynn ist wie vor den Kopf gestoßen, als am Vorabend von Halloween die Polizei vor seinem Haus steht und ihm mitteilt, dass seine Freundin January als vermisst gilt. Seit sie durch die Neuverheiratung ihrer Mutter die Schule wechseln musste, hatten sie nur noch wenig Kontakt und ihr letztes Zusammentreffen endete im Streit. Denn obwohl er January sehr mag, gehen seine Gefühle in eine andere Richtung, was er jedoch weder seiner Umgebung noch sich selbst eingestehen will.

Flynn kann Januarys Verschwinden jedoch nicht einfach so hinnehmen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt er Seiten seiner (Ex)-Freundin kennen, die er nie für möglich gehalten hätte. Dass sie Opfer eines Verbrechens wurde, wird zunehmend wahrscheinlicher. Schließlich gerät Flynn selbst in Lebensgefahr, als er dem Täter zu nahe kommt, der inzwischen erneut zugeschlagen hat.

Meine Meinung:

Caleb Roehrigs Debütroman ist ein solider Jugendthriller, der durchaus gut zu unterhalten weiß, aber schlussendlich keine wirklich großen Überraschungen bietet.

Die Story insgesamt und auch Flynns „Problem“ sind nicht neu, aber der Autor erzählt die Geschichte mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen. Obwohl es anfangs ein paar mehr mögliche Verdächtige gibt, die mit Januarys Verschwinden zu tun haben könnten, findet sich dann doch recht schnell der wahre Täter. Hier hätten mir ein paar mehr Umwege und Fallstricke gefallen.

Warum Fynn in seinen Ermittlungen hier eher Erfolg hat als die Profis – sprich Polizei – erschließt sich mir nicht. Dennoch bleibt die Spannung aufgrund einiger Cliffhanger auf einem hohen Niveau und es fällt leicht, am Buch dranzubleiben. Gegen Ende geht es auch richtig zur Sache, da braucht es beim jugendlichen Leser schon etwas Nervenstärke.

Die Aufklärung zu Januarys Verschwinden erfolgt erst ganz am Ende, gestaltet sich jedoch genau so, wie ich sie mir bereits am Anfang ausgemalt hatte und von daher wenig überraschend. Wahrscheinlich bin ich für diese Art Jugendthriller dann doch schon ein wenig zu alt bzw. zu thrilleraffin. Der Zielgruppe – Lesern ab vierzehn Jahren – wird jedoch durchaus spannende Unterhaltung geboten. Der Roman punktet mit einer sympathischen Hauptfigur, die altersentsprechend, also auch schon mal recht naiv, handelt, aber mutig seinen Weg geht.

Daher kann ich „Niemand wird sie finden“ uneingeschränkt dem jugendlichen Thriller-Einsteiger empfehlen.
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