Urwüchsig und fesselnd
von fredhel
Kurzmeinung: urwüchsig und fesselnd
Rezension
In "Der letzte beste Ort" schildert der noch erstaunlich junge Autor Callan Wink das rauhe Leben in Montana. Wenn man die neun Kurzgeschichten liest, meint man einen Erzähler mit viel Lebenserfahrung vor sich zu haben, denn er schaut hinter die Gesichter der Menschen. Es sind Männer und Frauen, die ein einfaches, naturverbundenes Leben führen, aber dabei aussergewöhnlich viel erleben. Der Tagesablauf ist meistens geprägt von körperlicher Arbeit, die Menschen nehmen noch Notiz voneinander und jeder hat seinen festen Platz im sozialen Gefüge. Die Stories unterscheiden sich sehr voneinander, den Inhalt will ich hier nicht wiedergeben, denn das haben andere Rezensenten vor mir schon ausführlich getan. Mir gefällt, wie stark die jeweiligen Charaktere präsent sind, wie überraschend sich scheinbar alltägliche Situationen weiterentwickeln und wie bildlich die urwüchsige Natur vor dem inneren Auge entsteht. Callan Wink hat genug Phantasie, um spannende Lebensmomente zu entwerfen und eine wunderbare Ausdruckskraft, diese zu erzählen. Für mich ist "Der letzte beste Ort" ein Überraschungstreffer, denn normalerweise können mich Kurzgeschichten nicht lange fesseln.