Cover des Buches The Body Book (ISBN: 9780007522057)
Rezension zu The Body Book von Cameron Diaz

Gönn dir was!

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Danke, Cameron für das Wissen, was du mit diesem Buch weitergibst!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Sport und Ernährung sind ein Thema, das momentan auf Sozialen Netzwerken heißer diskutiert wird denn je! Während sich die Youtuber aggressive Debatten über die Frage nach der perfekten Ernährung liefern, posten die Fitnessgurus ihre muskulösen, schlanken Körper mehrmals täglich auf Instagram. Die Mädchen und Frauen, die von dieser Masse an Informationsschnipseln beschossen werden, schafft es nur selten die einzelnen Teile wie ein Puzzle zu einem ganzen Bild zusammenzustellen. Es geht überall nur darum, die restlichen 5kg zu verlieren, die Bauchmuskeln herauszuhungern und sich darum zu streiten, ab wann Muskeln bei Frauen schon nicht mehr "weiblich" aussehen. Cameron Diaz schreibt bereits in der Einleitung ihres Debüts "The Body Book": "Dieses Buch ist kein Diätbuch. Es ist kein Fitnessprogramm. Und es ist auch kein Ratgeber, der Sie zu einem anderen Menschen macht." Schon zu Beginn hebt sich dieses Buch rund um Ernährung und Fitness von jeglichen Ratgebern ab, die strikte Regeln vorschreiben und einen geraden Weg vorgeben, an deren Ende man sein Glück finden soll... und gibt ihren Leserinnen meiner Meinung nach einen Weg vor, der zwar ein paar Hürden und Steine bereithält, aber - was in meinen Augen zentral ist - sie zum Benutzen ihres eigenen Verstandes anregt.
Diaz gibt keine klaren Regeln an und sie spricht auch nicht von dem Erreichen einer "perfekten Figur". In "The Body Book" gibt sie Ratschläge, die helfen an jeder Ecke seines Lebens gesündere Entscheidungen zu treffen, mit der man seinen Alltag gesundheitlich und mental optimieren kann. Dabei ist es auffällig, dass ihr das Verständnis ihrer Leserinnen an erster Stelle steht, denn in den 300 Seiten begibt man sich in komplexeres Terrain, dass auch oftmal Fachbegriffe aufwirft, die man nicht von Instagram oder seinem liebsten Fitnessblog kennt. Biologische Vorgänge werden Schritt für Schritt erklärt und der Körper als lebendiger und ständig arbeitender Organismus erläutert. Bei Diaz geht es nicht darum, wie viel Gewicht wir wohl zunehmen, wenn wir einen Burger essen, sondern darum, welche Qualen wir damit unserem eigenen Körper leiden lassen. Sie promotet dabei eine Vielzahl von buntem Gemüse und Obst, das sie mit vielen Beispielen und einer anschaulichen, lebendigen Sprache schmackhaft macht. Nicht selten musste ich das Lesen unterbrechen, um mir einen Salat zuzubereiten, da meine Speichelproduktion auf Hochtouren lief. Dennoch spricht sie sich für keine spezielle Ernährungsweise wie "low carb", "roh vegan", "high carb low fat" oder "paleo" aus, sondern informiert lediglich über das, was Nahrung letztendlich in unserem Körper auslöst. Ab da kann die Leserin selbst ihren Verstand einschalten und überlegen, wie sie ihre eigene und individuelle Ernährungsweise gestalten will. Eine Sache deklariert Diaz selbstverständlich dennoch als den Teufel: Das Fast Food und die zuckrigen Süßigkeiten. Neben der Ernährung spricht sie aber auch die zentrale Bedeutung des Sports an und geht dabei nur am Rande auf die ästhetischen Vorteile ein. Hat sich jemand schon mal Gedanken über die Stärke unserer Knochen, anstatt über die Form der Bauchmuskeln gemacht? Zum Glück ist Diaz so aufmerksam und spricht in "The Body Book" gesundheitliche Aspekte an, die vielen gar nicht bewusst sind und dennoch sehr einflussreich auf unseres späteres Leben, durch das die Meisten doch fit und vital durchmarschieren wollen. Durch viele Beispiele aus ihrem persönlichen Leben und dem Erzählen von kleinen Geschichten, die ihr selbst viel Eindruck machten, schafft sie eine besondere Nähe zu dem Leser und lockert die Atmosphäre auf, die bei Büchern mit hohem Informationsanteil ja sehr schnell an die Schule erinnert.

Der letzte Teil von "The Body Book" hat sich als mein liebstes Kapitel ganz tief in mein Herz und meinen Kopf (!) geschlichen. Es geht um "Das Denken", denn was der Körper tut, muss ihm ja vorher vom Kopf befohlen werden und niemand verzichtet freiwillig auf die süchtigmachenden Schokoladentafeln, wenn kein stärkeres Argument dem Genuss entgegensteht. Begriffe und Themen wie Gewohnheiten, Selbstmotivation und Selbstbeherrschung werden aufgebröselt und von neuen Perspektiven aus beobachtet. Diese letzten Seiten haben mich persönlich wahrlich ein ganzes Stück weiter gebracht und mir gewissermaßen auch den Horizont um einige Facetten erweitert.
Nein, "The Body Book" ist kein Fitnessprogramm und auch kein Diätbuch. Aber es ist eine Quelle, aus der man viel über Ernährung, Fitness und vor allem Gesundheit lernen kann, um sich dann die Basis einer gesunden und glücklichen Lebensweise anzueignen. Diaz geht nicht den ganzen Weg mit ihren Leserinnen, sondern vielleicht nur ein paar Schritte. Danach ist man selbst an der Reihe, auszuprobieren, nachzudenken und aktiv zu leben. Danke, Cameron für das Wissen, was du mit diesem Buch weitergibst. Ihr Lieben: Informiert euch und lauscht anderen, aber vergesst nie euren eigenen Verstand einzuschalten und die Gesundheit über alles andere zu stellen. Eine Quelle, die das erleichtern kann, ist "The Body Book". Ich kann sie euch wärmstens empfehlen!
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