Cover des Buches Blog This (ISBN: 9781492322504)
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Rezension zu Blog This von Cami Checketts

Mutter kämpft gegen Killer und Computerspiele

von takaronde vor 10 Jahren

Kurzmeinung: mangelt manchmal an Spannung aber durchaus lesenswert

Rezension

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takarondevor 10 Jahren
Cami Checketts lässt ihre Hauptfigur Natascha durch die Hölle gehen. Erst erlebt diese als Kind, wie ihr Bruder durch Computerspiele einer bestimmten Firma immer aggressiver wird, um dann letztlich einen Amoklauf zu veranstalten. Danach kämpft sie mit einem Blog gegen eben diesen Computerspielehersteller und bringt dessen Firma in den Konkurs.

Einige Zeit später findet wieder ein Amoklauf statt und ausgerechnet Natascha befindet sich mit in der Mall, in der Schütze seinen Amoklauf zelebriert. Diesmal wird sie sogar zum direkten Ziel. Es stellt sich heraus, dass auch dieser 12jährige Junge Computerspiele gespielt, die auch Nataschas Bruder so verrückt gemacht haben. Allerdings ist dieses Mal der Hersteller ein anderer.

Obwohl auf Natascha zu diesem Zeitpunkt bereits ein Mordversuch ausgeführt wurde, sie es gerade noch geschafft hat zu überleben und die Polizei ihr verboten hat ihren Blog gegen den Computerhersteller weiterzuführen, muss sie nach dem traumatischen Amoklauf als erstes wieder an den Computer und den Blog neu starten. Damit ist natürlich die Lüge, dass sie bei dem Attentatsversuch gestorben sei, hinfällig und der Mörder wieder auf ihrer Spur...


Bis zu diesem Zeitpunkt, wo Natascha wieder anfängt zu bloggen, war mir die Hauptfigur sympatisch. Danach ging es rapide den Bach hinunter. Zwar gibt Natascha immer vor alles zum Schutz ihrer zwei Kinder zu tun (sie hat einen Sohn und eine zweijährige Tochter mit Down-Syndrom), nur handelt sie nie so.

Statt als angebliche Tote ein neues Leben unter ihrem Mädchennamen zu führen, wirft sie alles weg für einen Artikel im Blog. Statt sich bedeckt zu halten beim Amoklauf, muss sie raus und einen angeschossenen Mann helfen, ohne an ihre Kinder zu denken. Statt sich irgendwo zu verkriechen und schnellstmöglich ihren Lebensort zu wechseln, bleibt sie in ihrem Haus,, so dass der Killer keine Probleme hat sie jederzeit wieder zu finden. Sogar als der Killer sich zweimal in eben dieses Haus geschlichen hat, wechselt sie erst auf Anraten der Polizei ihren Wohnort.

Und mittendrin sind immer ihre zwei Kinder, was natürlich zu Angstattacken bei ihrem Sohn führt. Die Kleine bekommt da Gott sei Dank wohl nicht genug mit.

Für mich ist daher das Agieren von Natascha immer weniger nachvollziehbarer geworden. Zudem wurde das Buch -trotz der ständigen Bedrohung durch den Killer - nicht spannender, sondern floss auf einem gleichbleibenden Level der Spannung dahin.

Dieser nicht vorhandene Spannungsbogen und die -meiner Meinung nach- schlechte Recherche der Autorin führen zum Verlust eines Punktes.

Denn ich nehme Natascha einfach nicht ab, dass sie zwar einen Blog führen kann, aber nicht in der Lage ist per Internet die Geschichte und Firmenstruktur der Computerfirma zu ermitteln. Das sehe ich als unrealistisch an. Da die Geschichte in den USA handelt und fast alles an Informationen über die Zusammensetzung von Firmen dort per Internet verfügbar sind.

Was mir auch aufstieß, war dieses dauerhafte "nur Mütter können das verstehen" .

Ansonsten handelt es sich um ein solide geschriebenes Buch, das mit gleichmäßiger Spannung bis zum Ende aufwartet. ich hatte halt ein bisschen mehr Thriller drin erwartet und wurde dementsprechend enttäuscht.
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