Rezension zu Schwarzer Sommer von Camilla Way
Rezension zu "Schwarzer Sommer" von Camilla Way
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
"Schwarzer Sommer": Ein Buch, das zurecht als Psychothriller bezeichnet werden darf. Die Geschichte um das pakistanische Mädchen Anita reißt mich mitten hinein in einen heißen Sommer Londons. Die Hitze Londons riecht, schmeckt und spüre ich sehr genau, obwohl draußen Schneeflocken vom Himmel schweben. Ebenso greift die Beklemmung nach mir. Ein mysteriöser Junge wird Anitas Freund oder Nicht-Freund, man weiß es nie so ganz genau. Die Schwester des Jungen verschwand spurlos. Geheimnisse und Vermutungen hängen in der Luft, niemand weiß etwas genauers. Im Haus des Jungen spielen sich eigenartige Dinge ab. Irgendwie taucht man in diese Welt ein und nimmt Anteil an der Armut, in der Anita mit ihrer Familie lebt. Erlebt die Sprachlosigkeit, die sich seit dem Tod der Mutter zwischen Vater und Kindern verdichtet. Ja, was gibt es noch über das Buch zu sagen? Ich hätte beim Aufschlagen der Buchdeckel nicht erwartet derart positiv überrascht zu werden. Ich habe das Buch verschlungen und Tage später noch darüber nachgedacht. Habe über die Brutaliät und Grausamkeit gestaunt. Darüber, was ein Schicksal mit einem kleinen Mädchen machen kann, aber auch darüber, was in einem kleinen Mädchen sein kann, auch ohne dass das Schicksal ungünstige Bedingungen schafft. Erschreckend. Am Ende bleibt eine winzige Grusel-Gänsehaut-Spur auf meiner Haut und Seele zurück. Zart, aber Gänsehautlastig. Da nun schon ein halbes Jahr seit der Lektüre vergangen ist, würde ich zu gerne noch einmal abtauchen. Die Details sind teilweise so heftig, dass mein Leserherz sie verdrängt hat. Frische ich sie auf? Wenn ja, ist es eindeutig ein Zeichen für ein sehr gutes Buch! Spannende Lektüre wünscht das Büchermädchen.