Cover des Buches Wir waren keine Helden (ISBN: 9783960290063)
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Rezension zu Wir waren keine Helden von Candy Bukowski

Ein wortgewandter, humorvoller Roman mit viel Poesie

von Sommermaedchen23 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein starker Roman mit viel Wortgewandtheit, Humor und Poesie.

Rezension

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Sommermaedchen23vor 8 Jahren
Inhalt
„Wir waren keine Helden“ ist ein coming of age Roman, startend in den 80ern am „Arsch der Welt“, wo für Sugar mit dem Punker Pete, später auch mit Luke und Silver, Beziehungen für ein ganzes Leben beginnen.
Eine rasante Reise durch das Reifen, Erwachsenwerden und Erwachsensein in vielen Etappen, oft im Grenzgang, immer auf der Suche nach stimmigen Antworten. Wieviel Freiheit, wieviel Beständigkeit verträgt ein Leben? Wie sehr können wir Entwicklungen wählen, wie oft wählen sie uns? Und woher nimmt man den Mut, nach einem Fullbodycheck immer wieder aufzustehen?
Candy Bukowski legt mit ihrem Debütroman das Leben und Lieben auf den Seziertisch. Wild, mutig und schonungslos setzt sie das Messer an und bringt dabei mit leichter Hand und geschliffener Sprache eine Menge Tiefe zum Vorschein.
„…Wer Wehmut mit etwas Sanftem gleichsetzt, weiß nicht, wovon er spricht. Wehmut ist Vermissen in Akzeptanz, man müsste Gandhi sein, um darin etwas Sanftes zu finden. Ich bin nicht Gandhi, ich bin Lara Croft, ich trage einen unsichtbaren Munitionsgürtel um die zu breite Hüfte und bin bereit zu töten. Immer wieder töte ich den armen Gandhi und schneide Gefühlen schön langsam die Pulsadern auf. In Längsrichtung bis runter auf den Knochen…“

Man muss eine Menge dafür tun, um aufrecht groß zu werden. Position 369-369 e-Book

Meinung
Sugar wächst am Arsch der Welt auf, dort ist wirklich nichts für junge Menschen geboten. Als 16-jährige schneit der Punker Pete in ihr Leben. Er zieht wie selbstverständlich in ein Zimmer auf Emmi’s Ranch, wo sich alle immer treffen, um unbeobachtet von den Eltern zu sein. Sugar ist Candy und Candy ist Sugar. Wir begleiten sie auf der Reise ihres Lebens. Und den Versuch Helden zu sein. Wer hier eine Autobiografie erwartet dem soll gesagt sein er täuscht sich. Wortgewandt und mit Sätzen voller Poesie, die wirklich jeder verstehen kann und viel humor machte ich mich zusammen mit Sugar, Pete und Luke auf die aufregende Reise der Helden. Viele Menschen kreuzen den Weg, viele Männer kommen und gehen und alle haben irgendwelche passenden Spitznamen. Silver, der Schnauz oder auch Cinderella Rockefeller. Jeder Satz, jede Seite löste ein Schmunzeln auf meiner Seite oder ein Lachen aus. Oft bewunderte ich sie für ihre Stärke all den Widersprüchen und Gegenwind zu trotzen. Sugar hat ihren Weg gefunden, aber immer stand die Frage im Raum waren wir Helden?
Jedes Kapitel hat seinen eigenen Song bekommen und oft habe ich mich dabei erwischt den Song vor mich hin zu summen, auch wenn das alles sehr 80er Jahre lastig war und ich viele Lieder nicht kannte. Um so näher wir 2000 kamen, umso bekannter waren auch mir die Lieder. Besonders die Stelle mit Wanda/Amore hat mich herzlich zum Lachen gebracht.

Wir waren Helden unserer Zeit, auch wenn die Zeit ein ziemlich unspektakuläres Heldenprogramm eingeschaltet hatte. Position 886-887 e-Book

Fazit:
Wer wir waren keine Helden nicht liest hat definitiv einen starken Roman einer starken Frau auf der Reise ihres Lebens mit viel Wortgewandtheit, Humor und Poesie verpasst.
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