Cover des Buches Die langen Schatten der Bastille (ISBN: 9783492304535)
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Rezension zu Die langen Schatten der Bastille von Cara Black

Verwirrende und fehlerhafte Geschichte

von MagicMoment vor 9 Jahren

Rezension

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MagicMomentvor 9 Jahren
Als die Privatdetektivin Aimée Leduc sich in einem Cafe mit einem Kunden trifft, fällt ihr auf, dass die Frau am Nebentisch die gleiche Jacke trägt wie sie selbst. Als die Frau kurz darauf geht und ihr Handy liegen lässt, nimmt Aimée dieses an sich, um es am Tresen abzugeben. Doch plötzlich klingelt das Handy und Aimée nimmt das Gespräch an. Ein Mann will sich mit der Besitzerin des Handys treffen und so beschließt Aimée diesen Treffpunkt aufzusuchen, um dem vermeintlichen Freund das Handy zu übergeben. Doch am Treffpunkt wird Aimée überfallen und verliert durch den Angriff ihr Augenlicht. Mit Hilfe ihres Detektei-Partners René versucht Aimée herauszubekommen, was es mit diesem Überfall auf sie auf sich hatte.

Auch wenn es hart klingt, aber dies war eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll.

Zunächst Mal soll der Roman 1994 spielen, warum auch immer. Dennoch besitzen fast alle Personen schon ein Handy und ein Laptop und nutzen das Internet, so wie wir es heute tun. 1994 war ich 11 Jahre alt…ein Handy hatten zu diesem Zeitpunkt nur die richtig hohen Geschäftsleute, unser PC zu Hause war noch ein großer Kasten auf dem ein Monitor stand und der Begriff Internet für den normalen Durchschnittsbürger noch ein Fremdwort. Es gibt sicher Menschen, die über solche „Fehler“ hinwegsehen können, ich kann es nicht. Denn für mich ist das einfach nur extrem schlechte Recherche.

Die Geschichte an sich ist total wirr erzählt. Die Perspektive wechselt nicht nur zwischen Aimée und René hin und her, sondern wird auch mal aus der Sicht eines Polizisten, eines Möbeltischlers und anderen Personen erzählt. Teilweise haben die dort geschilderten Dinge weder etwas mit dem eigentlichen Fall zu tun, noch sind sie besonders interessant oder unterhaltsam.

Dann gibt es in dem Buch sehr sehr viele Personen, von denen ein Großteil ebenfalls völlig unwichtig ist. Ich lese sehr viel und gerne und habe selten Probleme, den Überblick zu behalten, aber in diesem Buch wird man mit so vielen Namen konfrontiert, dass es nahezu unmöglich ist, die Personen richtig zuordnen zu können.

Der Erzählstil (vielleicht liegt es auch zum Teil an der Übersetzung) ist extrem langweilig. Die Charaktere bleiben blass und werden kaum ausgeschmückt. Die Autorin setzt wohl sehr darauf, dass man bereits andere Bücher dieser Reihe kennt (oder kaufen soll). Die Gespräche sind sehr unlebendig, Spannung kam bei mir nie auf. Auch sind die Dialoge und Handlungsweisen der Figuren für mich teilweise überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich musste oft ganze Absätze mehrfach lesen, da ich immer das Gefühl hatte, irgendwas überlesen zu haben.
Auf mich wirkt die ganze Geschichte einfach nur wirr zusammengeschrieben. In einem Teil telefoniert z.B. René die Handykontakte der Handybesitzerin Josiane durch, weil er denkt, darüber etwas herausfinden zu können. So trifft er sich z.B. mit einem Mann, dessen Nummer eingespeichert war und begrüßt ihn mit den Worten „Josiane hat Sie gedeckt, nicht wahr?“ Wie er darauf kommt, so etwas zu sagen, erschließt sich mit überhaupt nicht.


Unlogisch finde ich auch, dass Aimée zwar nach dem Überfall völlig blind ist. Sich aber sofort damit abfindet und nach 2-3 Tagen schon richtig gut mit ihrer Situation zurecht kommt.
Dann gibt es auch noch ein paar andere Fehler, wie z.B. dass Miles Davis (Haustier von Aimée) mal eine Katze und Mal ein Hund ist.

Ich habe das Lesen dieses Buches als sehr anstrengend empfunden und war zu keinem Zeitpunkt wirklich gespannt darauf, wer denn nun den Überfall verübt hat. Nicht weil ich schon eine Ahnung hatte, sondern weil es mir schlichtweg egal war.
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