Cover des Buches Das Land der verlorenen Träume (ISBN: 9783453267282)
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Rezension zu Das Land der verlorenen Träume von Caragh O'Brien

Das Land der verlorenen Träume - leider kein Vergleich zum ersten Band der Reihe

von Steffi_vlk vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Die kämpferische Persönlichkeit von Gaia gerät ins schwanken. Der zweite Teil der Reihe kann leider nicht mit dem ersten mithalten.

Rezension

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Steffi_vlkvor 6 Jahren
Allgemeine Infos:
Titel: "Das Land der verlorenen Träume"
Autor: Caragh O'Brien
Genre: Roman
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 462

Klappentext:
Die Erfolgssaga um die junge Heldin Gaia

Die sechzehnjährige Gaia Stone, eine junge Hebamme, muss aus ihrer Heimat fliehen, mit nichts als den Kleidern am Leib und ihrer neugeborenen Schwester im Arm. Nichts ist ihr geblieben, sind doch ihre Eltern getötet und die Liebe ihres Lebens verhaftet worden. Die zerstörte Welt, durch die sie sich kämpft, straft unbarmherzig jede Schwäche. Als ein Fremder sie mitten im Ödland vor dem Verdursten bewahrt, scheint sie gerettet. Doch das Dorf des Fremden nimmt Gaia nicht nur die Schwester, sondern auch noch die Freiheit. Verzweifelt und entmutigt gibt sie beinahe auf. Schließlich besinnt sich Gaia jedoch darauf, dass vor allem anderen das Leben zählt – und sie stellt sich ihrem Schicksal, der Verantwortung für ihre Schwester und einer neuen, zarten Liebe.

Buch:
"Das Land der verlorenen Träume" ist der zweite Band einer Trilogie von Caragh O'Brien. Das Cover ist im Prinzip das gleiche wie beim ersten Band, nun allerdings in einer gelben Farbgestaltung. Am auffäligsten sind die beiden Gesichter eines Mädchens, die gegenüberliegend angeordnet sind. Ich vermute, dass es sich hierbei um die Protagonistin Gaia handelt. Insgesamt ist das Cover sehr verspielt gestaltet, Punkte und Schlieren sorgen für einen sehr fantasievollen Eindruck. Besonders mochte ich, dass die verspielten Punkte auch im Buch selbst wiederholt werden, da die jeweils erste Seite eines jeden Kapitels ebenfalls auf diese Weise verziert ist. Positiv zu bemerken ist auch die angenehme Kapitellänge von ca. 15 Minuten Lesezeit.

Schreibstil:
Caragh O'Briens Schreibstil fand ich auch bei diesem zweiten Teil wieder sehr angenehm. Die Geschichte war einfach und flüssig zu lesen. Außerdem gab es keine großen Veränderungen von Ort/Zeit/etc., an die man sich hätte gewöhnen müssen. Die Geschichte ist eine vollkommen andere als die des ersten Bandes, auch spielt sie an einem anderen Ort. So musste man sich wieder an viele neue Charaktere gewöhnen. Die Autorin hat es wieder geschafft, alle Charaktere klar darzustellen und voneinander abzugrenzen, sodass mir alle Charaktere bekannt waren und es zu keine Verwirrung kam. Die Umgebung wurde dieses Mal nicht ganz so gut erklärt wie beim ersten Buch, dennoch hatte ich eine ganz gute Vorstellung von dem Dorf Sylum, in dem die Handlung spielt. Auch in diesem Band wurde wieder eine komplett eigene und fremde Ordnung beschrieben, die in diesem Ort vorherrscht. Diese fand ich teilweise etwas abstrus, Frauen sind dort die absolute Obermacht und regieren die Gemeinde. An oberster Spitze befindet sich mit weitem Abstand die Matrarch. Sie setzt einige Regeln, deren Existenzgrund ich nicht so ganz verstanden habe, sehr streng durch. Ihre Anweisungen werden von den Bewohnern des Dorfes Sylum auch nicht hinterfragt sondern einfach durchgeführt. Insgesamt wurde auch hier die Ordnung von Sylum gut und eindrucksvoll beschrieben, auch wenn sie mich nicht so ganz überzeugen konnte.

Handlung:
Der zweite Teil der Reihe schließt mit nur einem kurzen zeitlichen Abstand an das Ende des ersten Teiles an. Gaia ist mit ihrer kleinen Schwester ins Ödland geflohen und ist kurz vor dem Tod als sie von Chardo Peter gefunden und in ein Dorf namens Sylum gebracht wird. Dort trifft sie auf die Matrarch, die Dorfoberste. Diese scheint sehr hart und erbarmungslos zu sein, denn Gaia wird gleich zu beginn ihre kleine Schwetster weggenommen. Dies ist die Strafe dafür, dass Gaia deren Leben auf Spiel gesetzt hat, denn Frauen spielen in Sylum eine ganz besondere Rolle. Gaia wehrt sich, allerdings kann sie nichts dagegen ausrichten und befindet sich zunächst einmal in Gefangenschaft. Als jedoch ans Licht kommt, dass Gaia den Hebammen-Beruf gelernt hat, verbessert sich ihre Situation, da das Dorf auf sie angewiesen ist. Zudem herrscht in Sylum ein deutlicher Männerüberschuss, weshalb sie als junge, fruchtbare Frau sehr begehrt ist, besonders bei den Chardo Brüdern Will und Peter. Relativ bald merkt Gaia, dass etwas an diesem Ort nicht stimmt, nach und nach ist sie dessen Geheimnissen auf der Spur. Kann sie sich gegen die Übermacht der Matrarch wehren und ihre kleine Schwester wieder in ihre Obhut bringen?

Meinung:
Ich fand das Buch leider deutlich schwächer als den ersten Band der Reihe. Die Geschichte hat sich für meinen Geschmack viel zu sehr verändert, komplett andere Personen spielen jetzt eine Rolle. Auch sind die Probleme, mit denen Gaia konfrontiert wird von einer ganz anderen Art. Unter diesen kam Gaias kämpferische Persönlichkeit, die ich beim ersten Buch so bewundert habe, ins Wanken. Vorher wusste sie genau was sie wollte und lies sich durch nichts beirren, das war in diesem Teil der Geschichte aber leider nicht immer so. Gaia war unentschlossen und hat an vielen Stellen den Mut verloren und aufgegeben. Erst am Schluss, wird ihr Wille wieder bemerkbar und man erkennt die alte Gaia. Auch war ich von Gaias Person im Bezug auf deren Liebesgeschichte etwas enttäuscht. Dennoch war die Geschichte an sich wieder gut beschrieben und sehr interessant, eine vergleichbare Idee habe ich noch nie gelesen. Zudem war die Geschichte auch an den meisten Stellen spannend. Da ich nach dem Ersten Band ander Vorstellungen an das Buch und besonders an die Protagonistin hatte, gebe ich 3 von 5 Sterne.
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