Cover des Buches Die Duftnäherin (ISBN: 9783426512937)
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Rezension zu Die Duftnäherin von Caren Benedikt

Spannend bis zur letzten Seite

von Zabou1964 vor 11 Jahren

Rezension

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Zabou1964vor 11 Jahren

Ich hatte die Möglichkeit, diesen historischen Roman im Rahmen einer Leserunde zu lesen. Ansonsten hätte ich es wohl verpasst, auf dieses spannende Werk Caren Benedikts aufmerksam zu werden. Sowohl der Titel als auch das Cover finde ich nichtssagend. Beides wird dem unterhaltsamen Roman leider nicht gerecht.

Die 16-jährige Anna lebt mit ihrem gewalttätigen Vater Helme Mitte des 14. Jahrhunderts in Lünen. Ihre Mutter ist bereits verstorben, als sie ein Kind war. Eines Tages kann sie die Abwesenheit des Vaters zur Flucht nutzen. Ihr Weg führt sie nach Bremen, die Geburtsstadt ihrer Mutter. Unterwegs begegnet sie dem jungen Gawin. Um unbehelligt gemeinsam reisen zu können, geben sich die jungen Leute als Geschwister aus. Doch Helme nimmt schnell die Fährte auf und sinnt auf Rache an Anna. Dabei führt ihn sein Weg zunächst in die falsche Richtung, nämlich nach Köln, wo er vor Gräueltaten und Intrigen nicht zurückschreckt. Derweil fasst Anna in Bremen Fuß und baut sich eine Existenz als Näherin auf. Auch ihre Beziehung zu Gawin wird langsam aber sicher intensiver. Aber das Glück soll nicht von langer Dauer sein.

Auf gut 600 Seiten beschreibt Caren Benedikt Annas Geschichte. Aber auch Helmes Treiben in Köln wird anschaulich geschildert. Ein dritter Erzählstrang schildert das Leben der Seifensiederin Margrite, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen hatte. Bis sich alle Stränge am Ende treffen, erzeugen zahlreiche Wendungen in der Handlung immer wieder große Spannung. Orte und Figuren sind sehr bildhaft beschrieben, sodass ich sie mir vor meinem inneren Auge sehr gut vorstellen konnte. Ich hätte mir nur gewünscht, dass einige Charaktere mehrdimensionaler dargestellt gewesen wären. Bis auf einige wenige Ausnahmen waren alle Guten nur gut und alle Bösen nur böse. An diesem Aspekt könnte die Autorin meiner Meinung nach noch arbeiten.

Wie dem Nachwort zu entnehmen ist, hat Caren Benedikt in ihre fiktive Handlung einige Personen und Ereignisse eingeflochten, die tatsächlich existiert bzw. stattgefunden haben. Insbesondere das Kölner Pogrom war hier sehr drastisch, aber mit dem nötigen Feingefühl geschildert.

Fazit:

Caren Benedikt ist ein spannender und unterhaltsamer historischer Roman gelungen, der auf weitere Werke von ihr hoffen lässt.

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