Liebe Carina, was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Ein männlicher Lektor hat sich einmal mir gegenüber abwertend über meinen Roman und über Autorinnen im Allgemeinen geäußert und behauptet, dass Protagonistinnen von Autorinnen meistens passiv und schwach sind. Da mich das sehr geärgert hat und diese Verallgemeinerung natürlich überhaupt nicht stimmt, ist für mich das schönste Feedback, dass viele meiner LeserInnen meine Protagonistin Méah als stark und vielseitig beschreiben und es ihnen positiv auffällt, dass Méah nicht darauf wartet gerettet zu werden, sondern die Dinge selbst in die Hand nimmt. Das bedeutet mir viel.
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autorin reizt?
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber mein neues Projekt geht in Richtung Thriller. Das ist eine ganz neue Herausforderung für mich.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Leider meistens nachts. Dann kann ich nicht schlafen und muss alles gleich aufschreiben, bevor ich es vergesse. Ich habe auch oft Träume, die sich zu Geschichten entwickeln.
Hast du ein Lieblingswort?
Nein, aber ich bin verliebt in die deutsche Sprache. Oft ist uns Muttersprachlern gar nicht bewusst, wie reich und vielseitig der deutsche Wortschatz ist. Durch meine Arbeit als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache entdecke ich die Sprache durch die Augen meiner Schüler immer wieder neu und bin fasziniert.
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Ich bin gelernte Übersetzerin und arbeite außerdem als Deutschlehrerin, was mir beides großen Spaß macht. Aber wenn ich könnte, wäre ich gerne für einen Tag eine Psychologin. Psychologie ist ein Studiengang, der mich, neben Sprachen, auch immer sehr interessiert hat.
Wie prokrastinierst du am liebsten?
Faul in der Sonne, vorzugsweise am See (wenn gerade kein Meer in der Nähe ist).
Welche Nervennahrung hilft dir beim Schreibprozess?
Ich nasche nicht viel, aber ich brauche Tee – in rauen Mengen.
Hast du für uns einen Tip für eine gute Serie?
Eine Buchserie, die schon etwas älter und deshalb leider recht unbekannt ist, ist die "Unter dem Weltenbaum"-Reihe von Sara Douglass. Eine meiner absoluten Lieblings-Fantasyreihen, die ich immer wieder lese und die mich auch sehr beim Schreiben inspiriert hat.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Vor allem für Fantasy-Einsteiger verschenke/empfehle ich gerne den ersten Teil von Terry Goodkinds Reihe "Das Schwert der Wahrheit". Damit habe ich bis jetzt noch jeden zu einem Fantasy-Fan gemacht.
Wohin sollen wir unbedingt einmal reisen und welches Buch soll uns auf dieser Reise begleiten?
Nach Schottland und dann am besten mit "Outlander" von Diana Gabaldon im Gepäck. Immer wenn ich es lese, bekomme ich ganz schlimmes Fernweh nach den Highlands.
Was ist dein Seelentier?
Ich wurde schon ab und an mit einer Katze verglichen: kuschelbedürftig, verträumt, verspielt, genießerisch, aber auch mal eigensinnig.
Gibt es etwas, was du gerne können würdest?
Schon seit ich denken kann, wünsche ich mir fliegen zu können. Es bleibt immer ein Traum, aber Fliegen ist wirklich das Tollste, was ich mir vorstellen kann, vielleicht mit großen Flügeln wie die Féar in meinem Roman.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Ich bin eine totale Käse-Liebhaberin. Das ist gefährlich, da ich auch noch in der Schweiz lebe, wo es an jeder Ecke Fondue gibt und ich mich immer zurückhalten muss, nicht zu viel davon in mich hinein zu stopfen.
Und zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Wenn ich meinem zehnjährigen Ich treu bleibe, gibt es nur eine Antwort: Peter Pan. Auch wenn ich nun erwachsen bin, warte ich immer noch darauf, dass er mich eines Tages abholt und mich mit nach Nimmerland nimmt.