Cover des Buches Affentheater (ISBN: 9783442547401)
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Rezension zu Affentheater von Carl Hiaasen

Abseits des Mainstream

von Havers vor 9 Jahren

Rezension

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Haversvor 9 Jahren

Die Florida Keys und die Bahamas – schicke Urlaubsdestinationen, aber eher untypisch als Handlungsorte für einen Thriller. Carl Hiaasen, Autor von „Affentheater“, ist in Florida geboren, aufgewachsen und lebt mit seiner Familie noch immer dort. Er kennt diesen Staat aus dem Effeff und weiß um die Eigenheiten der Bewohner – und sieht die negativen Entwicklungen wie Immobilienspekulation und schleichende Zerstörung der Umwelt. Diese Themen verarbeitet er nicht nur in seiner wöchentlichen Kolumne für den Miami Herald und in den Reportagen für diverse Hochglanz-Magazine, sondern auch in seinen Romanen, die sich durch schräges Personal und abgedrehte Plots auszeichnen.

Andrew Yancy, von Beruf Polizist, der sich vor den Augen der Öffentlichkeit einen üblen Ausraster geleistet hat, wird deshalb strafversetzt und muss sich nun um die Sauberkeit der örtlichen Restaurants kümmern. Von Ekelattacken geplagt, wünscht er sich seinen alten Job zurück. Hilfe naht in Form eines abgetrennten Arms, dessen er sich annimmt, um ihn seinem Besitzer zuordnen zu können. Dieser ist, wie sich im Laufe seiner inoffiziellen Ermittlungen herausstellt, kein unbeschriebenes Blatt und bereits im Fokus des FBI. Und dann überschlagen sich die Ereignisse, die Yancy nicht nur bis auf die Bahamas führen, sondern ihn auch in Kontakt mit äußerst seltsamen Zeitgenossen bringen. Als Beispiel sei hier nur besagter Kapuzineraffe aus dem Romantitel genannt, der angeblich Johnny Depp in „Fluch der Karibik“ an die Wand spielte.

Alle Romane Carl Hiaasens zeichnen sich durch wunderbare Beschreibungen der Handlungsort aus und sind geprägt durch den rabenschwarzen Humor des Autors, skurrile Figuren und absurde Handlungsverläufe inklusive. So auch sein neuestes Werk, in dem neben einem Affen auch noch ein aggressiver Bienenstock, ein toter Waschbär und diverse Haie eine Rolle spielen. Aber für den Autor ist der Klamauk nur Mittel zum Zweck, denn darin verpackt er die ernsten Themen, die ihn umtreiben, und rückt sie so in den Fokus des Lesers. Und dieser merkt sehr wohl Hiaasens Zorn und seine Desillusionierung, denn der Glaube an das Gute im Menschen scheint ihm in der Tat abhanden gekommen zu sein.

„Affentheater“ ist ein temporeicher Roman abseits des Mainstream mit ausgeprägten Thriller-Elementen - empfehlenswert!

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