Carl Zuckmayer

 3,4 Sterne bei 454 Bewertungen
Autor von Der Hauptmann von Köpenick, Des Teufels General und weiteren Büchern.
Autorenbild von Carl Zuckmayer (©)

Lebenslauf

Carl Zuckmayer ist der zweite Sohn des Weinkapselhersteller. Als Carl vier Jahre alt war zog die Familie nach Mainz. Dort besuchte er das Gymnasium. Zuckmayer war kein guter Schüler undh atte häufig Ärger mit seinen Lehrern. Kurz vor dem Abitur entging er nur knapp einem Schulverweis. Als die Familie in Holland Urlaub machte brach der erste Weltkrieg aus. Zurück machte Zuckmayer ein Notabitur und trat, angestachelt durch die patriotische Stimmung der Armee bei. Nach dem Krieg studierte er Jura, Literaturgeschichte und Soziologie in Frankfurt und Heidelberg. Er machte in keinem Fach einen Abschluss. Durch seine Kriegserlebnisse wurde Zuckmayer ein strenger Pazifist. 1920 heiratete Zuckmayer seine Jugendliebe Annemarie Ganz, ließ sich jedoch ein Jahr später schon wieder von ihr scheiden, da er zahlreiche Affären hatte. Sein erstes aufgeführtes Theaterstück "Kreuzweg" floppte und er schlug sich mit zahlreichen Gelegenheitsjobs durch, als Sänger, Anwerber für Shows und kurze Zeit auch als Drogendealer. Nach einer kurzen Zeit am Kieler Stadttheater wurde er gemeinsam mit Berthold Brecht ans Deutsche Theater in Berlin geholt. Sein Stück, "Der fröhliche Weinberg" wurde ein voller Erfolg und von seinem Geld konnte er sich ein eigenes Haus in der Schweiz leisten, welches später als er ins Exil ging, eine Begegnungsstätte für Schriftsteller wurde. Seinen größten Erfolg hatte er mit seinem Stück "Der Hauptmann von Köpenick." 1933 wurden seine Stücke verboten, da er ein Halbjude war und da er öffentlich Stellungnahme gegen die Nationalsozialisten genommen hatte. Er konnte in letzter Sekunde über Paris nach Amerika fliehen. Nach Ende des Krieges, reiste er als Sachebrater nach Deutschland. Später beantragte er sogar die amerikanische Staatsbürgerschaft. Übernimmt aber später die schweizerische, nachdem er dort ein schönes Haus gefunden hat. Er stirbt am 18. Januar 1977 in Visp/Schweiz und ist in Saas-Fee begraben.

Alle Bücher von Carl Zuckmayer

Cover des Buches Der Hauptmann von Köpenick (ISBN: 9783104017839)

Der Hauptmann von Köpenick

 (285)
Erschienen am 19.01.2012
Cover des Buches Des Teufels General (ISBN: 9783104017938)

Des Teufels General

 (64)
Erschienen am 18.01.2012
Cover des Buches Die Fastnachtsbeichte (ISBN: 9783104903491)

Die Fastnachtsbeichte

 (31)
Erschienen am 06.08.2016
Cover des Buches Als wär's ein Stück von mir (ISBN: 9783104903507)

Als wär's ein Stück von mir

 (14)
Erschienen am 06.08.2016
Cover des Buches Der fröhliche Weinberg / Schinderhannes (ISBN: 9783596270071)

Der fröhliche Weinberg / Schinderhannes

 (6)
Erschienen am 23.11.1988
Cover des Buches Der fröhliche Weinberg (ISBN: 9783596127030)

Der fröhliche Weinberg

 (5)
Erschienen am 01.06.1995

Neue Rezensionen zu Carl Zuckmayer

Cover des Buches Des Teufels General (ISBN: 9783104017938)
A

Rezension zu "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer

Gefangen im System
Anna_Resslervor 3 Monaten

Inhalt: Flieger Harras ist General der Luftwaffe. Im Jahr 1942 werden noch Siege geflogen, doch der Zweifrontenkrieg fordert seine Opfer und eine mögliche Niederlage Nazideutschlands ist absehbar. Bespitzelt von der eigenen Führung, mit dem Verdacht der Sabotage in den eigenen Reihen und dem eigenen Gewissen konfrontiert - der General befindet sich in einer Zwickmühle. 

Meine Meinung: Das vorliegende Theaterstück ist in drei Akte unterteilt. Jeweils zu Anfang beschreibt der Autor die Szene und schafft nüchtern, aber treffend zu jedem Akt die passende Atmosphäre. Gerade zu Beginn empfand ich die vielen Namen und Personen irreführend, da sie alle nahezu zeitgleich in Erscheinung treten. Durch längere Gespräche der einzelnen Protagonisten mit Harras wird deren Gesinnung jedoch nach und nach deutlich. Es gelingt dem Autor in relativ kurzer Zeit eine Vielzahl an Beteiligten zu erschaffen, deren Hintergründe zu umreißen und somit ihr Handeln nachvollziehbar zu machen. Vor dem Hintergrund einer möglichen Sabotage von Flugzeugen und dem unter Druck geratenen Harras bleibt die Geschichte konstant spannend. Die menschlichen Dramen die sich dazwischen auftuen regen zum Nachdenken an. Trotz dem ernste Thema, beweist der Autor Humor. Die tragische Komik lockert das Stück auf. 

Zuckmayer wirft viele elementare Fragen auf. Unter anderem geht es um das menschliche Rechtsempfinden, der Sinnhaftigkeit eines Lebens, das eigene Gewissen und Gott. Zudem habe ich mich mehrmals gefragt, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten hätte.

Fazit: Ein Stück das hochaktuell ist und auf das man sich unbedingt einlassen sollte. Ein wenig Vorwissen zu den "realen" Geschehnissen 1942 in Deutschland, in die es eingebettet ist, ist jedenfalls von Vorteil.

Cover des Buches Der Hauptmann von Köpenick (ISBN: 9783104017839)
Lauras_bunte_buecherregals avatar

Rezension zu "Der Hauptmann von Köpenick" von Carl Zuckmayer

Lesenswert
Lauras_bunte_buecherregalvor 6 Monaten

Ich lese sehr selten Theaterstücke und musste mich erst einmal darauf einlassen. Ich habe für mich festgestellt, dass ich öfters Stücke lesen sollte, weil mir das Lesen Spaß bereitet hat.

Die Handlung war mir bereits bekannt, da ich mich bereit mit der Geschichte von Wilhelm Voigt auseinandergesetzt habe. Er hat sich der Geschichte nach als Hauptmann ausgegeben und die Stadtkasse von Köpenick gestohlen. 

Ich mag die Geschichte und durch den Schreibstil lässt sich das Buch schnell weg lesen.


Von mir kriegt das Buch 4 von 5 Sterne.

Cover des Buches Als wär's ein Stück von mir (ISBN: 9783104903507)
ArsAstrologicas avatar

Rezension zu "Als wär's ein Stück von mir" von Carl Zuckmayer

Ein Buch, das jedem Künstler, sei er nun Schriftsteller, Filmemacher oder Sänger etc., Mut macht, Niederlagen einzustecken und weiterhin an sich zu glauben - bis sich dann eines Tages vollkommen unerwartet der Erfolg einstellt
ArsAstrologicavor 2 Jahren

Eine kluge Schriftsteller-Biographie, zum Jahreswechsel gelesen, als sich der Fake-News-Mob mal wieder an Hassorgien delektierte. Alles schon mal dagewesen, wie Carl Zuckmayer in seinem wunderbaren Buch beschreibt. Der Titel ist das Zitat aus einer Passage, in der er seine abenteuerliche Flucht in der NS-Zeit beschreibt.


"Denke ich an die hellsten und an die schwärzesten Stunden in meinem Leben und im Leben derer, die mir nahestanden, so ist die Freundschaft wie ein festes, sichtbarliches, unzerreißbares Band hindurchgeschlungen. In den guten Zeiten war sie eine Steigerung im gegenseitigen Geben und Empfangen. In de Zeiten der Not wurde sie zu einem Anker, dem letzten, an den man sich hielt, zur Lotsenschaft, manchmal zum Rettungsring, und immer, auch in der Niederbrüchen, auch im Geschlagensein, blieb sie ein irdisches Fanal, ein Feuerschiff, ein Signal im Nebel. Selbst wenn der Tod die Freunde von meiner Seite riß - ich habe das allzu früh erleben müssen, und es geschieht immer wieder -, so war und ist es jedes mal, als wär's ein Stück von mir."

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Zusätzliche Informationen

Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

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auf 11 Merkzettel

von 7 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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