Auf dem berühmten Stahnsdorfer Südwestkirchhof liegt viel Prominenz aus Berlin, aber bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz findet sich eine Leiche an, die dort nicht hingehört. Die Finderin ist auch nicht irgendwer, sondern Enne von Lilienthal - ehemalige Fallanalytikerin des LKA Berlin. Da ihr Sohn Maik bei der Potsdamer Kripo die Ermittlungen leitet sind Probleme unausweichlich. Doch auch die Leiche macht die Sache nicht einfacher - erstens fehlt zunächst der Kopf, zweitens hält sie ein fremdes Gemächt in der Hand und die Art der Ablage sowie der genaue Ablageort werfen Fragen auf. Zwangsläufig müssen Mutter und Sohn zusammenarbeiten, was sich als schwierig herausstellt - und jeder Erkenntnisgewinn führt zu neuen Fragen. Das Opfer galt ab Ende der 80iger Jahre als verschollen, muss aber bei der legendären Auslandsaufklärung der Stasi tätig gewesen sein, auch der Zwillingsbruder des Opfers scheint in seiner Vita einige dunkle Stellen zu haben. Und welche Rolle spielt der Sohn von Ennes Nachbarin, der mit ihr zusammen die Leiche fand.....
Ein gelungener Regionalkrimi, der die Gegend zwischen Potsdam und Berlin sowie beide Städte hervorragend mit dem Geschehen verknüpft, die Erzählweise ist flüssig, nur ab und an kommt man bei den vielen Protagonisten etwas durcheinander zumal viele Details aus der Vergangenheit dem Fall oft eine neue Richtung geben. Die Hauptcharaktere sind gut aufgebaut, sympathisch - einzig die Launenhaftigkeit von Maik nervt ein wenig.
In Summe hat mir das Buch spannende Unterhaltung geboten mit einigen interessanten Einblicken in die Geschichte - sowohl des Friedhofs aber auch in die die der HV-A. Außerdem mag ich es in den Erzählungen Orte wieder zu erkennen und auch an den erwähnten Staustellen schon gestanden zu haben.