Cover des Buches Das Spiel des Engels (ISBN: 9783100954008)
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Rezension zu Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón

Rezension zu "Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafón

von Taschimaus vor 15 Jahren

Rezension

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Taschimausvor 15 Jahren
Barcelona vor dem Bürgerkrieg. Der Leser begleitet den jungen Autor David Martin, der nach einer harten Zeit als verkannter Schriftsteller ein verlockendes Angebot eines undurchsichtigen Verlegers erhält und diesem nicht widerstehen kann. Eine Geschichte, die sehr tief in die dunklen Abgründe der Menschen und der Stadt abtaucht, durch einen wahnsinnig tollen Sprachstil überzeugt, aber leider auch einige Schwächen aufweist! Nach dem Erfolg des Buches „Der Schatten des Windes“ legt Zafón nun einen weiteren Roman vor, der vom Stil sehr an den Vorgänger erinnert. „Der Schatten des Windes“ gehört zu dem besten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich gehört habe, dass Zafón ein neues Buch geschrieben hat. Die Sprache ist wieder einmal fantastisch und auch die Übersetzung ist absolut gelungen. Ich kenne nur wenige Autoren, die es schaffen, dass man als Leser so tief in die Handlung eintaucht und meint, man könnte den Handlungsort mit allen Sinnen erleben. Auch die düstere Atmosphäre ist sehr intensiv beschrieben. In dieser Hinsicht ist „Das Spiel des Engels“ wirklich ein Genuss, der absolut überzeugen kann. Auch die Geschichte ist grundsätzlich spannend und die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben. Durch die „Ich-Form“ kann man sich gut in die Hauptperson hineinversetzen, was mir sehr gut gefallen hat. Leider dauert es sehr lange bis die Handlung richtig in Schwung kommt. Es geschehen zwar zu Beginn immer wieder mysteriöse Vorfälle, die dann jedoch nicht aufgelöst werden und auch am Ende nicht mehr aufgegriffen werden, so dass man sich manchmal fragt, welchen Sinn dieses Handlungselement hatte. Im letzten Drittel des Buches nimmt das Tempo so enorm zu, dass es teilweise zu überladen wirkt. Insgesamt bin ich bei dem Buch geteilter Meinung. Im Vergleich zum Vorgänger kann „Das Spiel des Engels“ leider nicht mithalten. Dafür sind zu viele logische Lücken und der Handlung fehlt manchmal der rote Faden, daher war es manchmal schwer zu folgen. Dennoch ist das Buch sehr kurzweilig gewesen und hat mich durch den Stil gefesselt, daher gibt es von mir 3 von 5 Sternen!
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