Juan „Juanito“ Pérez Pérez ist nicht, wie seine Ex-Frau und die meisten anderen in seiner Umgebung vermuten, ein kleiner Pharma-Vertreter mit ungewöhnlich gutem Verdienst. Nein, er arbeitet seit geraumer Zeit höchst erfolgreich als Auftragskiller und ist bei seiner „FIRMA“ bereits zur Nummer 3 aufgestiegen, nachdem er die vorherige Nummer 3, seinen Mentor, leider eliminieren musste.
In letzter Zeit ist er nicht mehr so ganz begeistert von seinem Beruf und freut sich auf den Urlaub mit seinen beiden Teenager-Kindern. Im letzten Moment erreicht ihn ein Auftrag der FIRMA, welche ihm und seinen Kindern einen Aufenthalt auf einem Luxuscampingplatz bezahlt, wenn...ja, wenn er dort einen Beobachtungsauftrag ausführt...Diesen Befehl kann er nicht so ohne weiteres ignorieren, da versteht die FIRMA keinen Spaß.
Bei der Ankunft auf dem Campingplatz gibt es zwei Überraschungen
Es handelt sich um eine FKK-Anlage<
Seine Ex-Frau samt neuem Lover macht ebenfalls dort Ferien
Diese Fakten erweisen sich überraschenderweise nicht als das Hauptproblem, aber das, was dann auf dem Campingplatz geschieht, ist ein turbulentes und völlig aberwitziges Szenario. Juan versucht herauszufinden, wen die FIRMA im Visier hat, verliebt sich Hals über Kopf, hat jede Menge erotische - jedoch ebenfalls manchmal höchst philosophische Momente - und weiß bald nicht mehr, wem er trauen kann...
Der Roman ist in der Ich-Form aus Sicht von Juan geschrieben, der mit sich ernsthaft ins Gericht geht. In lakonischem Tonfall, manchmal mit tiefsinnigen Gedanken, analysiert er sein Umfeld, seinen Job und sein ganzes bisheriges Leben.
Groteske und oft urkomische Situationen reihen sich aneinander und dennoch wird es besonders gegen Ende sehr spannend. Was der Autor in den letzten Kapiteln an Plot-Twists aus dem Ärmel schüttelt macht einen fast atemlos beim Lesen – und hat mich, obwohl gewiefte Krimileserein, komplett überrascht.
Die bisherigen Rezensionen kritisieren die Häufigkeit von Erotik- und Sexszenen in diesem Buch. Zwar sollte man nicht zu prüde sein, doch sind diese Szenen nicht pornografisch und teilweise für das Verständnis des Protagonisten wichtig. Sie haben mich nicht gestört. Ich betrachtete sie, wie den gesamten Roman, als nicht völlig ernsthaft, eher als eine Satire, eine Farce, in der der Antiheld ständig zwischen seinen zwei Persönlichkeiten hin und her gerissen wird.
Mich hat dieser originelle Roman jedenfalls sehr gut unterhalten und ich gebe gern 4* und eine Leseempfehlung, wenn man etwas schräge, spannende Unterhaltung zu schätzen weiß.