Cover des Buches Die Kannibalen von Candyland (ISBN: 9783865520951)
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Rezension zu Die Kannibalen von Candyland von Carlton Mellick III

Rezension zu "Die Kannibalen von Candyland" von Carlton Mellick III

von Woodwoman vor 12 Jahren

Rezension

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Woodwomanvor 12 Jahren
Nach “Furien” von Richard Laymon dachte ich mir “Schlimmer geht´s nimmer”. Aber es geht! Aber beginne ich doch ausnahmsweise mal mit dem Cover. Zum Bild an sich muss ich ja nicht viel sagen: bunt und bizarr. Eine Besonderheit hat dieses Cover allerdings. Ihr seht ja diese Zuckerschnecke auf dem Bauch der reizenden Dame, reibt man oder “streichelt” man diese, macht sich ein süßer Chemie-Erdbeergeruch breit. Die Seiten sind übrigens auch alle rosa, was mich irgendwie am meisten angesprochen hat. Kurzer inhaltlicher Abriss: Franklin macht als Kind die Begegnung mit einer Zuckerfrau -> Zuckerfrau bringt seine Geschwister um -> Franklin schwört Rache -> Franklin gerät ins Candyland -> trifft auf die Zuckerfrau -> kann ihr nicht widerstehen ->wird ein “bisschen” angeknabbert etc. Mehr will ich jetzt nicht vorweg nehmen, aber ihr könnt euch den Rest ja wahrscheinlich denken. Schließlich passiert in dem Buch eigentlich nichts Unerwartetes. Inhaltlich vielleicht nicht der absolute Burner, ABER die Charaktere Franklin und die Zuckerfrau Jujy sind unglaublich liebevoll ausgestaltet. Gerade die naive Jujy hat es mir angetan. Man muss das ganze so sehen: die Zuckermenschen sind in ihrem Candyland aufgewachsen und habe eine andere Evolution durchlebt, als wir “Normalos” und bei ihnen ist Menschenfleisch, besonders das von Kindern, eben Grundnahrungsmittel. Das Zwischenspiel zwischen Franklin und Jujy hat mir auch sehr gut gefallen. Trotz der anfänglichen Rachegelüste auf Franklins und des Hungers auf Jujys Seite, haben die beiden schnell geschafft, sich miteinander zu arrangieren. Jujy und Franklin sind nämlich nach dem Gesetz der Zuckermenschen ein Ehepaar, da Jujy Franklin rechtzeitig “unterworfen” und an ihr Bett gefesselt hat. So entgeht sie der “Hochzeit” mit dem dominanten Lakritz und sie behandelt Franklin außerordentlich gut, wenn man vielleicht von den “klitzekleinen” fehlenden Fleischhäppchen aus seinem Körper absieht. Jujy ist der typische Fall von “Sie weiß es eben nicht besser” und ich kann ihr einfach nichts übel nehmen. Vielleicht mag das auch an dem betörenden Erdbeerdufts liegen, welcher mich während des Lesens hin und wieder eingelullt hat… Zusammengefasst: Bizarres Vollrausch-Leseerlebnis, der einem die Lust auf Süßigkeiten für die nächsten Wochen austreibt. Ich muss zugeben, die Mischung hat mir sehr gut gefallen. An manchen Ecken und Enden war das Buch schon ziemlich eklig. Besonders dann, wenn die “Fressorgien” beschrieben wurden, aber damit hatte ich ja bereits zu Beginn gerechnet. Wie bereits oben angesprochen, finde ich, sind die Charaktere sehr schön ausgearbeitet worden und Jujy ist auf ihre ganz eigene besondere Art sogar liebenswert.
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