Vielleicht habe ich inzwischen zu viele Bücher dieser Art gelesen und sollte Abstand von der Hoffnung nehmen, schlichte, romantische Liebesgeschichten zu finden, die zwar gern eine Portion Kitsch und Erotik enthalten dürfen, aber ohne nervtötende banale Dialoge, ständige Wiederholungen des bereits überdeutlich Bekannten und ohne Passagen auskommen, die dann doch die Grenze zum Schund überschreiten.
Dieser Roman enthält all das, was mir die Lust an einer Geschichte, so vielversprechend sie auch beginnen mag, zunichtemacht: Ich habe als Leser das Gefühl, für dumm gehalten zu werden, wenn mir die Autorin „allwissend“ permanent erklären muss, was sich zwischen den beiden Hauptpersonen abspielt und mich nicht einfach an deren Erleben teilhaben lässt. Diesmal hatte ich sogar das Gefühl, sie schreibt an meiner Wahrnehmung der Geschichte komplett vorbei: heiße Liebesszenen, unentwegte Flirts und überdimensionierte Komplimente, aber die Autorin macht mir weiterhin klar, dass die beiden ja eigentlich gar nicht können und wollen. Und so geht das bis zum Schluss, wo sie dann - oh Wunder - doch können und wollen, und wie!
Und dass ausgerechnet das Eindringen beim Geschlechtsverkehr zum Schlusspunkt und zum „Abschluss mit der Vergangenheit“ hochstilisiert wird, ist kaum an Geschmacklosigkeit zu überbieten. Zumindest, was meinen Geschmack betrifft.