List Verlag Taschenbuch
2007
Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. Gran Canaria, 1939. Die siebzehnjährige Marta wächst bei ihrem Bruder Jose und dessen Frau Pino etwas außerhalb von Las Palmas auf. Ihr Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, ihre Mutter lebt seitdem geistig verwirrt ebenfalls bei ihnen. Jose hat sich sehr zum Verdruss seiner Frau die Pflege seiner Mutter zur höchsten Aufgabe gemacht. Doch Pino hegt größere Ambitionen, als fern der Stadt mit einer Kranken und einem jungen Mädchen eingeschlossen zu sein. Sie neidet Marta ihre täglichen Schulfahrten in die Stadt, ihre Freundinnen und ihre Ungebundenheit. Die unterschwelligen Spannungen eskalieren, als Marta sich verliebt.
Die Erzählerin des Romans trägt autobiografische Züge, sie erzählt die Geschichte der Marta in Drei Teilen. Marta wächst auf Gran Canaria auf, etwas abseits von Las Palmas bewohnt sie ein Haus mit ihrem Bruder Jose, seiner Frau Pino ihrer pflegebedürftigen Mutter Terésia. Ihre Mutter spricht nicht mehr seit dem Unfalltod ihres Mannes.
Martas Alltag ist geprägt vom Inselleben, Schule und ihren Tagebucheinträgen. Bis eines Tages die Verwandten aus Madrid kommen.
Auf dem Festland herrscht der Bürgerkrieg und deshalb kommen Verwandte auf die Insel, sozusagen als Flüchtlinge, um den Wirren des Krieges zu umgehen.
Sie kommen ins Haus, das eigentlich Martas Eltern gehört, um hier zu wohnen. Schon bei der Ankunft am Hafen erkennt der Leser, was da auf ihn zukommen Kann.
Diese Verwandtschaft und das Leben mit ihnen hat hohes Konfliktpotenzial. Die Dämonen im inneren der Menschen, mit denen Marta zu tun hat, ob es Paplo, der Maler ist, Pino ihre Schwägerin oder Jose, der gerne über alle bestimmt und zornig werden kann.
Diese zwischenmenschliche Beziehungen und die Beschreibung der Schönheit der Insel machen dieses Buch atmosphärisch und lassen den Leserinnen und Leser nicht ungerührt zurück.
Die Protagonisten sind vielschichtig und einige können richtig nerven, weil sie so authentisch sind, wie ich sie manchmal schütteln hätte können. Die übermäßige Religiosität und die daraus entstehende Moral (besonders die der Frauen) verunsichern Marta und sie begibt sich auf unliebsame Pfade.
Für mich ist es das zweite Buch der Autorin.
Ins Deutsche übersetzt sind bisher nur die Zwei NADA und dieses Buch, doch Laforet hat viel mehr geschrieben. In Spanien kennt sie jeder, es ist ein Platz nach ihr benannt.
Erst auf den letzten Seiten erfährt man, wie das Leben von Marthas Bruder Jose war, So Schloß sich der Kreis.
Kapiltel 20 Seite 324
„Die Tage sind ein seltsames Maß unseres Lebens. Manche rasen ungebremst und achtlos vorbei, wir nehmen sie kauf wahr. Und andere sind langsam, ihre Stunden ziehen Sich endlos hin. Dennoch werden sie im Grab alle gleich schnell und gewiß gezählt sein. „