Carmen Possnig

 4,7 Sterne bei 18 Bewertungen

Lebenslauf

Carmen Possnig wurde 1988 in Klagenfurt geboren und ist Allgemeinmedizinerin. 2018 verbrachte sie im Rahmen eines Forschungsauftrags der Europäischen Weltraumorganisation ein Jahr in der Antarktis. In der Forschungsstation Concordia, in der die Lebensbedingungen mit denen auf dem Mars vergleichbar sind, untersuchte sie an ihrer 13-köpfigen Crew, wie Menschen sich mit Körper und Geist an extreme Umgebungen anpassen. Seit ihrer Rückkehr beschäftigt sie sich im Rahmen eines PhD-Studiums an der Universität Innsbruck mit Weltraummedizin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Carmen Possnig

Cover des Buches Südlich vom Ende der Welt (ISBN: 9783453281356)

Südlich vom Ende der Welt

 (18)
Erschienen am 10.08.2020

Neue Rezensionen zu Carmen Possnig

Cover des Buches Südlich vom Ende der Welt (ISBN: 9783453281356)
Johannes_Schellhorns avatar

Rezension zu "Südlich vom Ende der Welt" von Carmen Possnig

Isolation, Alltag und die Faszination der Antarktis
Johannes_Schellhornvor einem Jahr

Schon als Possnigs Bericht sich mit Zusammenfassungen verschiedener Polarexpeditionen abwechselte, wurde mir klar, dass dieses Buch viel mehr erzählen wird als einen bloßen Bericht über den Alltag auf der Forschungsstation. Das Buch erzählt auf subtile Weise von der Faszination, das Ende der Welte, oder eben die Pole des Planeten, zu erreichen und was die Menschen, die sich in diese lebensfeindliche Situation begeben, bereit sind, aufzugeben. Man versucht, sich vorzustellen, wie die Abenteurer zu jener Zeit ihre Missionen bewerkstelligt haben, während im nächsten Kapitel in der Gegenwart beschrieben wird, wie schnell die Finger abfrieren können, wenn man den Dome verlässt, um zum Nachbarsgebäude zu kommen. Die Tatsache, dass es Menschen auf sich nehmen, in dieser Welt zu sein, wegen Forschung oder dem damaligen Expeditionsdurst, ist ein Phänomen. Die Faszination wird durch ein paar Fotografien in der Mitte des Buches unterstrichen. Wunderschön!

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Cover des Buches Südlich vom Ende der Welt (ISBN: 9783453281356)
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Rezension zu "Südlich vom Ende der Welt" von Carmen Possnig

Mitreißender Reisebericht der besonderen Art
Irrlichtzaubervor einem Jahr

Mit diesem Buch verfolgen wir den Verlauf von Carmen Possnigs Antarktis-Jahr von der ersten E-Mail, über die Auswahltests, das erste Kennenlernen der Kollegen und die Erfahrung selbst bis zum Abschied. 

Ihre eigenen Erlebnisse sind immer wieder durchbrochen von denen der Abenteurer der letzten Jahrhunderte- passend dazu sind auf der Karte neben heutigen Forschungsstationen auch deren Routen eingetragen.

Die Antarktis fasziniert noch immer und zieht nicht nur die Autorin in ihren Bann. Durch bildliche Beschreibungen, Fotos und zum Schmunzeln bringenden Anekdoten erlebt man dieses besondere Jahr ganz nah am Geschehen.

Als die Reise zu Ende geht, bin auch ich etwas traurig Abschied nehmen zu müssen, obwohl ich immer noch oft zurückblättern muss, um den Namen der Überwinterer ihre Namen zuordnen zu können.

Was am Ende bleibt ist Wehmut und eine diffuse Sehnsucht nach einem Ort den nur wenige sehen, dem man durch dieses Buch aber näher als gedacht kommt.

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Cover des Buches Südlich vom Ende der Welt (ISBN: 9783453281356)
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Rezension zu "Südlich vom Ende der Welt" von Carmen Possnig

Spannend und lehrreich
wanderer-of-wordsvor 2 Jahren

Was hat das Fliegen einer Sojus-Kapsel mit einem Aufenthalt in der Antarktis zu tun? Mehr als man denkt: die mitten in der Antarktis gelegene Forschungsstation Concordia ist der Ort auf der Erde der die größte Ähnlichkeit mit einer Station auf einem anderen Planeten oder mit einem Langzeitweltraumflug hat. Daher lässt sich hier beispielsweise erforschen wie sich motorische Fähigkeiten im Laufe einer langen Isolation verändern. Dann es wäre natürlich verheerend, wenn zukünftige Astronauten nach einem Flug zum Mars nicht mehr in der Lage wären sicher zu landen. Das und mehr erzählt Carmen Possnig in ihrem Buch.

Die klimatischen Bedingungen sind dabei enorm fordernd: monatelang kein Sonnenschein, dazu Temperaturen bis zu -80 °C. Auch die Isolation stellt eine Herausforderung dar. Das 13-köpfige Team ist über mehrere Monate komplett von der Außenwelt abschnitten, sie haben keine Möglichkeit im Notfall evakuiert zu werden, auch Helfer könnten nicht zu ihnen durchdringen. 

Das Buch beginnt mit der Auswahl der Bewerber und der Vorbereitung auf die Zeit in der Antarktis. Bereits diese Einblicke fand ich enorm spannend, denn sie umfassen weit mehr als die Koffer zu packen und sich gesundheitlich fit zu halten. Possnig berichtet von den Tests und Forschungen die sie während des Aufenthalts in der Antarktis durchführen muss, welchen Hintergrund und welche Ziele diese haben. Das alles ist so einfach erklärt, dass selbst ich als Laie keine Verständnisprobleme hatte.

Der Leser erhält auch einen kurzen Überblick über die politische Lage der Antarktis und die Vereinbarungen der Länder. Das Ganze ist aber so kurz gehalten, dass man interessantes Hintergrundwissen erhält, aber nie durch zu viele Details ermüdet wird. Denn das Hauptthema des Buches ist natürlich der Aufenthalt in der Antarktis. Und über diesen berichtet Possnig mit mitreißender Begeisterung. Einen großen Teil nehmen Berichte über den Alltag ein, denn so einfach wie man es sich vielleicht vorstellt ist das Leben in der Forschungsstation gar nicht. Aufgrund der enorm abgelegenen Lage müssen beispielsweise Ressourcen wie Wasser aufbereitet werden - und schon die Verwendung des falschen Shampoos kann die Aufbereitungsanlage beschädigen. Auch dem Essen, der Zusammenarbeit mit den Kollegen und der Konflikte wird Platz gewidmet. Sehr amüsant fand ich zu erfahren, dass eines der Forschungszelte für regelmäßige Partys verwendet wird und es sogar eine Sauna gibt! Die Temperaturunterschiede zwischen der Sauna und der Außenwelt betragen dabei bis zu 180 °C! Die Erzählung wird abgerundet durch Erzählungen und Vergleiche mit den Zeiten der Polarreisenden Scott, Amundsen und Shackleton. Ein paar dieser Geschichten kannte ich schon, doch da sie nur wenige Seiten einnehmen war das nicht weiter schlimm.

Fazit
Carmen Possnigs Begeisterung für die Antarktis ist auf jeder Seite spürbar, so dass selbst Menschen die Schnee und Kälte wenig abgewinnen können, von diesem Buch begeistert sein werden. Für mich war es eine sehr spannende Lektüre über einen enorm faszinierenden Ort!

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