Ich bin ein großer Fan der Romane der kanadischen Autorin Carol Shields (bekanntestes Buch: The Stone Diaries), die leider bereits vor gut zehn Jahren verstarb. Zu meiner Freude entdeckte ich dann dieses massive Buch (in gebundener Form knapp 600 Seiten), das die Erzählungen aus den Sammlungen Various Miracles, The Orange Fish und Dressing Up for the Carnival in sich vereint und beweist, dass Shields auch eine Meisterin der Kurzform war -- auch wenn man sich von vielen der Protagonisten wünscht, man könnte sie einen Roman lang weiter begleiten.
Carol Shields
Lebenslauf von Carol Shields
Alle Bücher von Carol Shields
Das Tagebuch der Daisy Goodwill
Die Geschichte der Reta Winters
Mary Swann
Alles über Larry
Die süße Tyrannei der Liebe
Jane Austen
The Collected Stories
The Republic of Love
Neue Rezensionen zu Carol Shields
Rezension zu "Das Tagebuch der Daisy Goodwill" von Carol Shields
Carol Shields schildert in ihrem Roman, der teilweise in Ich-Form, teilweise in Briefen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, das Leben einer eigentlich gewöhnlichen Frau von der Geburt bis zu ihrem Tod. Gerade weil es sich nicht um eine Berühmtheit oder eine heldenhafte Person handelt, ist der Roman für die Leser und Leserinnen so berührend. Daisy Goodwill wird in einem kleinen kanadischen Dorf in einer Sturzgeburt zur Welt gebracht, bei der die Mutter stirbt. Der Vater, ein einfacher Steinbrucharbeiter und bis über beide Ohren in seine junge Frau verliebt, übergibt die Tochter der Nachbarin Clarentine Flett in Pflege. Doch die verlässt nach drei Monaten ihren Mann, um zu Barker, einem ihrer drei erwachsenen Söhne in die Stadt zu ziehen. Dort zieht sie Daisy mit Hilfe ihres Sohnes auf, der Botaniker an der Universität ist. Sie selbst macht einen kleinen Blumenhandel auf, um ein wenig Geld zu erwirtschaften. Auf tragische Weise stirbt Clarentine bei einem Unfall, als Daisy gerade 11 Jahre alt ist. Der Vater, gerade auf dem Weg zu einer neuen, vielversprechenden Arbeitsstelle in die Vereinigten Staaten ist, nimmt die Tochter wieder auf. Ab nun kann Daisy in besseren Verhältnissen aufwachsen, denn ihr Vater ist Teilhaber eines florierenden Steinbruches geworden. Nach einem kurzen Abriss von College und Jugend tauchen wir gleich in die erste Eheschließung von Daisy ein mit einem jungen, leider dem Alkohol zu sehr zugeneigtem Mann, der auch sogleich während der Hochzeitsreise in Europa betrunken aus dem Fenster stürzt und verstirbt. Wieder daheim wird Daisy diese erste Ehe in ihrem Leben verdrängen und nicht weiter erwähnen. Erst ein paar Jahre später beschließt sie den 23 Jahre älteren Barker Flett zu heiraten. Die Ehe ist, vielleicht wegen des großen Altersunterschieds, nicht gerade von großen Glücksgefühlen durchtränkt. Aber es sind drei Kinder (Alice, Joan und Warren) aus ihr hervorgegangen. Wir begleiten sie bei ihren Bemühungen eine gute Hausfrau und Mutter zu sein, mit dem Tod ihres Mannes eine eigene Karriere als Kolumnistin bei einer Regionalzeitung aufzubauen und nach und nach zu altern und mit dem körperlichen Verfall zurechtzukommen.
Man erkennt sich in vielen Abschnitten dieses episodenhaft geschrieben Romans wieder, wenn nicht sich selbst, dann vielleicht die eigene Mutter oder Großmutter. Carol Shields hat für ihren Roman verdientermaßen den Pulitzer-Preis erhalten.
Rezension zu "Die Geschichte der Reta Winters" von Carol Shields
Wieder eines dieser "So lala"-Bücher. Zwei Sterne werde ich ihm nicht geben, weil es teilweise schon recht interessant ist und die Autorin an ihrem eigenen Schreibstil festhält, doch mehr als drei Sterne kann ich diesem Buch auch nicht geben. Dafür ist es mir zu kurz und hat - trotz eleganter Sprache - einfach zu wenig Tiefgang.
Ich kannte die Autorin bis dahin nicht, griff ganz zufällig zur "Geschichte der Reta Winters." Leider erfährt man im Laufe des Buches nicht besonders viel über Reta und kann sich nicht gut in sie hineinversetzen. In diesem Buch wäre ein Perspektivwechsel meiner Meinung nach gut gewesen. Ich hätte gerne mehr über die drei Töchter erfahren, insbesondere über Norah, die Älteste.
Wahrscheinlich ist das Buch einfach eines jener Werke, die den einen sehr gut gefallen und den anderen nicht im Gedächtnis bleiben. Aber für zwischendurch mal ist es ein gutes Buch, da es sich leicht - sozusagen in einem Rutsch - durchlesen lässt.
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