Rezension zu Zeige dich, begehre mich! | Erotischer Roman von Carol Stroke
Ja ... Vielleicht? Nein. (Rezi-Ex.)
von EvyHeart
Kurzmeinung: Ja ... Vielleicht? Nein.
Rezension
EvyHeartvor 6 Jahren
Mit Büchern des Verlages habe ich gemischte Erfahrungen gemacht, aber Klappentext hat mich geködert - zwei Frauen, die der Liebe verfallen sind und sich auf abenteuerliche Entdeckungen begeben, das klang interessant. Leider ist nicht alles Gold, was nach Gold klingt.
Immerhin: Das neue Design der Bücher gefällt mir sehr, allerdings erinnert es mich an Cover von Ravensburger - die Einzigartigkeit ist verloren gegangen.
Das Buch besteht aus zwei Geschichten. Während Jane auf einer Party verführt wird, begegnet Lily einem Fremden im Chat.
Beiden gemein sind die Techniken: Akte finden oft von hinten bzw. mit verbundenen Augen statt und oft wird es oral.
Jane ist sehr spießig und bildet einen guten Gegensatz zur lebendigen Lily. Allerdings meckert sie ständig über sie, ist aber ihre beste Freundin und beide wirken sehr vertraut. Auch Lily muss sich, obwohl sie offen ist, erst mit Chats beschäftigen. Ich fand die Figuren in sich nicht stimmig.
Im ersten Text hat mich genervt, dass die konservative Jane in einem freizügigen Catsuit zur Firmenparty geht. Außerdem wirkte das Ende sehr, sehr konstruiert und so, als müsste man für all die Ereignisse eine logische Erklärung finden. [Spoiler] Warum bekommt man es nicht mit, dass der nette Firmenchef plötzlich eine Stiefsohn hat, der die Firma übernimmt und der rein zufällig des Love-Interest ist?[/Spoiler]
Der zweite Text war spannender, weil man mit der Protagonistin fiebert, wer der Unbekannte aus dem Chat ist. Ich fand das über weite Strecken gut und den Text unterhaltsam. Leider verliert sich das, als dem Leser die Lösung klar wird, die Figur jedoch völlig im Dunklen tappt. [Spoiler]Warum erkennt sie nicht, dass die potentiellen Paarungspartner dieselben Stimmen haben? [/Spoiler] Mir gefielen aber die Metaphern - ich fand den Text ziemlich poetisch und gut gestaltet. Ich habe nicht verstanden, warum man als Sponsor für einen Krankenhausflügel auch bei den Plänen mitreden kann und warum wenige Wochen nachdem die Idee entstand, bereits die Grundsteinlegung ist, aber ...
Der Stil hat mich geschockt, weil viele Stolpersteine enthalten waren - das kenne ich besser. Oft gibt es inhaltliche Dopplungen durch Vorsilben und Füllwörter z.B. auf S. 71 "Als er vor mir stand, verrollte ich gespielt genervt meine Augen [...]" oder das Tempo ist nicht stimmig z.B. S. 90 "Nun musste ein Masterplan her. Dieser war sofort gefunden."
Der Stil wirkt gekünstelt und verkrampft. Auch wenn er sich gut lesen lässt.
Wer die Bücher des Verlages liest, bekommt hier das bekannte Niveau. Die Ideen sind nett und besonders der zweite Text liest sich gut. Trotzdem keine Perle.
Immerhin: Das neue Design der Bücher gefällt mir sehr, allerdings erinnert es mich an Cover von Ravensburger - die Einzigartigkeit ist verloren gegangen.
Inhalt
Das Buch besteht aus zwei Geschichten. Während Jane auf einer Party verführt wird, begegnet Lily einem Fremden im Chat.
Beiden gemein sind die Techniken: Akte finden oft von hinten bzw. mit verbundenen Augen statt und oft wird es oral.
Die Texte
Jane ist sehr spießig und bildet einen guten Gegensatz zur lebendigen Lily. Allerdings meckert sie ständig über sie, ist aber ihre beste Freundin und beide wirken sehr vertraut. Auch Lily muss sich, obwohl sie offen ist, erst mit Chats beschäftigen. Ich fand die Figuren in sich nicht stimmig.
Im ersten Text hat mich genervt, dass die konservative Jane in einem freizügigen Catsuit zur Firmenparty geht. Außerdem wirkte das Ende sehr, sehr konstruiert und so, als müsste man für all die Ereignisse eine logische Erklärung finden. [Spoiler] Warum bekommt man es nicht mit, dass der nette Firmenchef plötzlich eine Stiefsohn hat, der die Firma übernimmt und der rein zufällig des Love-Interest ist?[/Spoiler]
Der zweite Text war spannender, weil man mit der Protagonistin fiebert, wer der Unbekannte aus dem Chat ist. Ich fand das über weite Strecken gut und den Text unterhaltsam. Leider verliert sich das, als dem Leser die Lösung klar wird, die Figur jedoch völlig im Dunklen tappt. [Spoiler]Warum erkennt sie nicht, dass die potentiellen Paarungspartner dieselben Stimmen haben? [/Spoiler] Mir gefielen aber die Metaphern - ich fand den Text ziemlich poetisch und gut gestaltet. Ich habe nicht verstanden, warum man als Sponsor für einen Krankenhausflügel auch bei den Plänen mitreden kann und warum wenige Wochen nachdem die Idee entstand, bereits die Grundsteinlegung ist, aber ...
Schreibstil
Der Stil hat mich geschockt, weil viele Stolpersteine enthalten waren - das kenne ich besser. Oft gibt es inhaltliche Dopplungen durch Vorsilben und Füllwörter z.B. auf S. 71 "Als er vor mir stand, verrollte ich gespielt genervt meine Augen [...]" oder das Tempo ist nicht stimmig z.B. S. 90 "Nun musste ein Masterplan her. Dieser war sofort gefunden."
Der Stil wirkt gekünstelt und verkrampft. Auch wenn er sich gut lesen lässt.
Fazit
Wer die Bücher des Verlages liest, bekommt hier das bekannte Niveau. Die Ideen sind nett und besonders der zweite Text liest sich gut. Trotzdem keine Perle.