Ein ganz besonderes Bilderbuch, das Flüchtlingskindern und ihren Familien gewidmet ist, und das hier einen Ehrenplatz hat, denn Bücher über dieses leider immer aktuelle Thema bedeuten mir sehr viel.
Dieses Buch erzählt die Geschichte des kleinen Fennek, eines Wüstenfuchses. In seiner Heimat in der Wüste werden er und seine Artgenossen immer wieder von schrecklichen Hyänen bedroht. Eines Tages wird Fennek von wildem Trampeln geweckt und hört die Warnungen seiner flüchtenden Artgenossen. So beginnt auch er mit ihnen zu laufen, und er läuft und läuft und läuft. Erst nach langer Zeit wagt er es stehenzubleiben und findet sich ganz allein am Ufer des Meeres wieder. Seine Freunde hat er auf der wilden Flucht durch die Wüste verloren. Nun ist er ganz allein und verloren in der Fremde. Doch seine Reise ist noch lange nicht zu Ende. Schließlich kommt er auf einem Lastwagen in den Schweizer Bergen an. In den Wäldern hier ist es ganz anders als Zuhause. Doch auch der kleine Neuankömmling selbst sieht fremd aus. Dank des weisen Rates der Eule versteht der einheimische Rotfuchs Linus aber schnell, dass er sich vor Fennek nicht zu fürchten braucht, im Gegenteil, der kleine Fuchs aus der Wüste ist einsam und benötigt Hilfe. So nimmt Linus ihn unter seine Fittiche und eine ganz wunderbare Freundschaft entsteht. Und als die beiden Freunde nachts zusammen den glitzernden Sternenhimmel betrachten, wird klar, dass die Sterne den Nachthimmel überall so schön erhellen, egal ob in den Alpen oder in der Wüste.
Ich finde die Idee wunderschön, diese Fluchtgeschichte im Tierreich spielen zu lassen. Enthoben von jeglicher Art der Politisierung wird hier das ganz Augenscheinliche verdeutlicht: Jemand, dessen Leben bedroht ist, muss weglaufen, um sich in Sicherheit zu bringen und braucht einen neuen Ort zum Leben. Ein Geflüchteter ist einsam und fühlt sich in der Fremde verloren. Er braucht Akzeptanz, Hilfestellung und echte Freundschaft. Es reicht, in den Himmel zu blicken, um zu begreifen, dass es für jeden Platz gibt auf dieser Erde.