„Jeder Sturz bringt Schmerzen mit sich. Manche sind vergänglich, andere tödlich.“
Jajena
Warum ist es so schwer eine ehrliche Rezension zu verfassen? Ganz einfach: Entweder war das Buch herausragend gut und man will das dem Leser glaubhaft vermitteln – Also ganz ohne pinker Glitzersterne und dem Himmel voller Geigen – oder es war einfach schlecht. Gesagt werden darf prinzipiell alles, solange es in einem respektvollen Ton möglich ist. Im Falle von Carola Meisner-Isbach war es weder konkret das Eine noch das Andere. Also schauen wir uns die Story mal genauer an.
Cover:
Beginnen wir wie immer mit dem Cover. Hell stechen die Beine einer vermutlich sehr schönen Frau hervor. Die Pose hat etwas verführerisches. Jung und reizvoll. Zudem trägt das Opfer ein kurzes, weißes Kleid, das, farblich gesehen, einen Hauch von Unschuld widerspiegelt. Körper der Frau, sowie Backsteingebäude sind in verschiedene Kästchen aufgeteilt. Ähnlich wie bei geschossenen Fotos, die Schritt für Schritt zum Täter führen. Der Rand ist dunkelgrau und könnte ebenfalls an eine Hauswand erinnern. Der Rand ist rot verwischt wie Blut, könnte mit viel Fantasie aber auch Feuer sein. Für mich ein rundum gelungenes Cover und einer der Gründe warum mich das Buch reizte.
Inhalt:
Mehrere Mordfälle bereiten Kriminalhauptkommissar Martin Rebmann Kopfzerbrechen. Noch immer sind der oder die Täter auf freiem Fuß. Könnte es sich um Serienmorde handeln? Alle Gewaltopfer sind junge, attraktive und zudem alleinstehende Frauen. Der Alptraum muss schnell ein Ende finden, denn die Zeit rennt. Jeden Augenblick könnte erneut eine Frau um ihr Leben kämpfen und eben jenes verlieren. Doch wer kommt als Täter in Frage? Ist es vielleicht die junge Frau Staatsanwältin, welche nicht an einen Serienmörder glaubt? Oder der wütende Handwerker, welcher ein grauenvolles Date hatte? Und was ist mit dem Mann, den Martins Tochter mit nach Hause bringt, um ihn vorzustellen? Könnte er ein Motiv haben und den sonst so souveränen Kommissar aus der Bahn werfen?
Pro:
Eine schöne, kleine und kurzweilige Geschichte, mit Charakteren die so lebendig sein können, wie dies nun mal im Kurzgenschichtenformat möglich ist.
Kontra:
Verwirrend ähnliche Namen stören den Lesefluss. Hier gibt es sogar gleich drei davon. Martin, Mike und Michael. Leider macht das auch der teilweise seltsame Satzbau nicht besser. Die Geschichte liest sich häufig als wäre sie in großer Hektik geschrieben worden und hätte aufgrund dessen weder Lektorat noch Korrektorat genossen. Wirklich schade! Denn an sich wäre sie ja schön rund. Was das betrifft ist sie mir fast schon wieder zu rund. Zwar versucht die Autorin gezielt mit der Auslegung von Fährten den Leser auf die falsche Spur zu führen, doch waren mir diese zu offensichtlich.
Fazit:
Kurze Story, die ihr mögliches Potenzial, aufgrund der begrenzten Seitenanzahl, nicht vollkommen auslebt. Dennoch lesenswert und leicht verständlich. Die wichtigen Charaktere haben einen Hauch Leben eingehaucht bekommen. Die Geschichte stockt nicht und könnte sich gut als Grundlage für Folgebände rund um Martin Rebmann lesen lassen. Sie ist in sich abgeschlossen und folgt gezielt einem roten Faden. Diesen durchschaut allerdings mit Sicherheit der ein oder andere Leser und lässt sich daher kaum austricksen. Das spannend, prickelnde Erlebnis das man sich von einem Krimi normalerweise erhofft bleibt somit aus. Der Nervenkitzel für mich ebenso. Dazu war mir die Bindung in der kurzen Zeitphase zu den Charakteren einfach nicht dicht genug. Nichtsdestotrotz habe ich „Weil du schön bist, musst du sterben“ sehr gerne als kleines „Appetithäppchen“ zwischendurch gelesen. Für mich persönlich nochmal ganz besonders: Der erste Krimi den ich bisher erstens fertig gelesen und zweitens freiwillig angefasst habe. ;)
Für mehr als 3*** Sterne reicht es dann aber doch nicht. Nicht weil die Story schlecht gewesen wäre, sondern aus dem einfachen Grund heraus weil ich schon bessere Bücher in der Hand hatte.