Carolin Hristev

 2,9 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

Carolin Hristev wurde 1980 im heutigen Chemnitz geboren. Nach Aufenthalten in St. Petersburg und Großbritannien studierte sie Englisch und Russisch in Berlin und in Leipzig. Im Moment ist Hamburg ihr Zuhause, wo sie an einer Abendschule Englisch unterrichtet. Vor und nach dem Unterricht schreibt sie Geschichten. Carolin Hristev interessieren die heutigen Menschen mit ihren Konflikten und Problemen. Ihnen versucht sie, durch das Schreiben auf die Spur zu kommen. Ihre Vorbilder sind Wolfgang Herrndorf und Khaled Hosseini, aber auch die wichtigste Autorin ihrer Kindheit, Astrid Lindgren.

Alle Bücher von Carolin Hristev

Cover des Buches Keiner zwischen uns (ISBN: 9783764171209)

Keiner zwischen uns

 (9)
Erschienen am 15.02.2021
Cover des Buches Keiner zwischen uns (ISBN: 9783407813169)

Keiner zwischen uns

 (0)
Erschienen am 08.02.2023

Neue Rezensionen zu Carolin Hristev

Cover des Buches Keiner zwischen uns (ISBN: 9783764171209)
Svenja_Blues avatar

Rezension zu "Keiner zwischen uns" von Carolin Hristev

Insgesamt enttäuschend. Hatte mir mehr erwartet, vor allem vom Prolog und Klappentext her
Svenja_Bluevor 8 Monaten

>> 1,5 von 5 Sternen <<

„Keiner zwischen uns“, geschrieben von Carolin Hristev ist ein Jugendroman und erschienen bei Ueberreuter.

Cover

Das Cover hat mir persönlich sehr gut gefallen. Es war tbh auch der Grund, wieso ich mich für das Buch entschieden habe. Ich habe insgesamt eine Schwäche für Cover mit Fotos von Dämmerungen, Sonnenuntergängen, Nachthimmel, Sterne, usw. Kein Wunder also, dass mich das Cover mit den Farben, dem violetten und rosafarbenen Himmel, den vereinzelten Sternen, sofort angesprochen hat. Ein hübsches, gelungenes Cover meiner Meinung nach.

Inhalt

Nelson und Hamza sind beste Freunde und Brüder. In der Klasse sind sie die, die das Sagen haben. Jeder möchte mit ihnen befreundet sein und das Leben ist schön. Als Marie, das blonde Mädchen, neu in die Klasse kommt, ist Nelson sofort Hals über Kopf in die Streberin verliebt. Auf der Klassenfahrt möchte er mit ihr zusammenkommen, aber gerade dort sieht er Hamza eng umschlungen mit ihr rummachen. Verraten und hintergangen stellt er seinen Bruder zur Rede und erfährt ein Geheimnis, das alles zu zerbrechen droht. Wie weit würde man für seinen besten Freund gehen?

Auch wenn die Zusammenfassung spannend klingt, ist die Geschichte weitaus weniger dramatisch und ziemlich, hm, flach. Der Plot ist simpel und nicht wirklich interessant oder tiefsinnig. Vielleicht war das auch gar nicht die Absicht der Autorin, aber rein vom Klappentext und vom Prolog hatte ich mir doch mehr erwartet. Spannung kommt keine auf und als ich erfahren habe, was es mit Prolog auf sich hat, war meine ehrliche Reaktion: „Warte was? Das war‘s? Und dafür das Drama?“ 

So zog sich das leider durch den gesamten Plot. Die Message der Geschichte ist gut und wichtig, aber die Umsetzung ist leider das genaue Gegenteil. Dinge wie Rassismus, Homophobie, Mobbing und Freundschaft sind Themen, die wichtig sind aber wenn sie schlecht umgesetzt sind, kann das auch gründlich in die Hose gehen. So wie hier.

[ Spoiler ]
Natürlich verstehe ich, dass es als Moslem und in einer Klasse mit so viel Migrationshintergrund schwierig ist, schwul zu sein. Aber, dass Nelson so darauf reagiert finde ich dann doch zu dramatisch, unreif und auch sehr egoistisch.
[ Spoiler Ende ]

Insgesamt gibt es im Buch sehr viele homophobe Beleidigungen und Homophobie. Gegen Ende bessert sich das und die Entwicklung macht einen Schritt in die richtige Richtung, aber da wäre noch sehr viel Luft nach oben gewesen. 

Schreibstil 

Puh, der war, gelinde gesagt, schwierig. Slang ist ja schön und gut, aber ich habe keine Lust auf 220 Seiten gefühlt fünfzig Mal das Wort Digga zu lesen oder die Präpositionen wegzunehmen aus den Sätzen. Wenn ich das hören möchte, dann stelle ich mich an den Frankfurter Hbf, ehrlich. Etwas Slang hier und da, Fluchwörter und Kraftausdrücke sind ja ganz okay. Da bin ich wirklich nicht so empfindlich. Aber wenn‘s dann die ganze Zeit so ist, wird es irgendwann doch nervig.

Abgesehen davon scheint die Autorin noch nie etwas von Show Don’t Tell gehört zu haben. Fand ich eher schade.

Charaktere 

Vorab, obwohl alle Charaktere zwischen 15-16 Jahre alt sind, sind sie extrem unreif. Ich hatte eigentlich durchgehend das Gefühl, mich mit 13-Jährigen rumzuschlagen. Weil alle Figuren so blass und flach geblieben sind, fällt es mir auch schwer wirklich was zu ihnen zu sagen.

Nelson. Mit ihm hatte ich meine Probleme. Er war mir irgendwie unsympathisch. Als Charakter blieb er blass und flach. Häufig reagierte er überdramatisch, egoistisch und sehr unreif. Manche Reaktionen von ihm fand ich eher…meh. Nicht so toll. Mehr fällt mir zu ihm nicht ein tbh.

Marie, sie war okay. Langweilig und blass, aber okay. Ich mochte sie weder besonders gerne, noch konnte ich sie nicht leiden. Sie war sehr unreif (wie so ziemlich alle) und die meiste Zeit einfach da.

Hamza im Gegenteil mochte ich sehr. Er blieb ebenfalls flach als Charakter, aber ich mochte ihn trotzdem lieber als die anderen Figuren.

Ibo und alle anderen waren eher nervig und nicht sehr nett. Ihre Bemerkungen in Bezug auf Rassismus und Homophobie sind schon…schwierig. Ich konnte sie auf jeden Fall nicht leiden.

Fazit

Schlechte Umsetzung, flache Charaktere, langweiliger Plot der eigentlich anders ist, als man vom Klappentext und Prolog erwartet. Keine Empfehlung 🤷🏻‍♀️

Cover des Buches Keiner zwischen uns (ISBN: 9783764171209)
ClaraOswalds avatar

Rezension zu "Keiner zwischen uns" von Carolin Hristev

Rezi mit Spoiler
ClaraOswaldvor 2 Jahren

Nun, ich hatte ein wenig Bedenken, wegen der Homofeindlichkeit... ob ich das aushalten würde. Und es tat schon richtig weh, wie Nelson Hamza (seinen besten Freund, Bruder) einfach fallengelassen hat, weil er nicht als schwul gelten wollte bzw. nicht wieder gemobbt werden wollte. Erstmal war ich fassungslos, aber klar, es ist ja leider heute noch so. Und partiell konnte ich Nelsons Verhalten auch nachvollziehen: er wächst in dieser homofeindlichen Atmosphäre auf, gibt Hamza die Schuld, daran, dass er schwul ist (oh, dear) und hat natürlich wahnsinnige Angst, die letzten Schuljahre wieder fertiggemacht zu werden, wie zu Beginn. Er ist 15. Er pubertiert. Er ist verzweifelt. Einerseits will er seinen besten Freund nicht verlieren, andererseits will er nicht gemobbt werden.

Jetzt kann ich als weiße Frau, die schon knapp 10 Jahre keine Schule mehr betreten hat, nicht sagen, ob das jetzt zu klischeehaft von Carolin Hristev beschrieben ist. Ich sehe aber auch hier Schüler*innen hier, die sich immer noch mit dem Wort „schwul“ beschimpfen und kenne genug Menschen, die nahezu täglich homophobe Sprüche ertragen müssen. Was ich dann auch kurz nicht glauben möchte, weil wir doch im Jahr 2022 leben. Jedenfalls passte Nelson mit seiner (irrationalen) Angst als schwul zu gelten, weil er einen schwulen Freund hat (als ob) und dass dieser auf ihn steht (wtf), schon gut rein.

Die Storys zur Klassenfahrt/Krankenhaustrip sind schon ziemlich abgefahren – ich habe das aber einfach mal aus Unterhaltungsgründen so hingenommen und nicht weiter hinterfragt. Die rassistischen Plakate waren mir etwas viel, das hätte man weniger detailliert aufführen können. Schließlich sind sie auch verletzend für Menschen, die dieses Buch dann lesen. Der aufgeführte Rassismus von einzelnen Protagonisten (wo kommst du wirklich her?) war reichlich vorhanden und auch Nelsons Hilflosigkeit darauf zu reagieren. Hier war die junge Frau mit den Dreadlocks (kulturelle Aneignung), die mit Nelson englisch spricht (weil er eine POC ist) ein Beispiel für Rassismus von Leuten, die sich weltoffen und hilfsbereit geben (sie meinen es ja nur gut). Vielleicht regt es ja einige Leser*innen zum Nachdenken an.

Ich fand auch Marie als zweiten Hauptcharakter viel stärker zum Ende des Buches hin. Sie zeigt auf, dass man sich von seinem Freund, Freund*innen, Mitschüler*innen oder auch von den Eltern nicht zu abhängig machen sollte. Sie war insofern viel stärker als Nelson und stand für sich und ihre Meinung ein. Das fand ich eine gute Botschaft an die jungen (hetero) Frauen (nicht nur im Teenie-Alter, die sich das nicht trauen).

Die Autorin war schon sehr bemüht ein happy end zu beschreiben, das war weniger glaubwürdig. Dennoch fand ich Hamzas und Nelsons Abschluss eher überzeugend: Hamza enttäuscht von seinem besten Freund; Nelson sieht ein, dass er noch viel lernen und stärker werden muss. Es gibt Hoffnung für beide und der Bösewicht kapiert es auch und ist nicht mehr so böse, nun gut. Es ist ein Jugendroman, und er muss auch jungen LGBTQIA*-Personen Hoffnung geben, dass alles gut werden kann, egal in welchem Umfeld sie sich befinden.

Und vielleicht bin ich jetzt tatsächlich zu alt für Jugendsprache; jedenfalls fand ich es nicht seltsam, sondern hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass das wirklich gut umgesetzt wurde.

Hab jedenfalls einen Stern aufgerundet, weil ich trotz allem mitgefühlt habe und mich auch gut unterhalten gefühlt habe.

Cover des Buches Keiner zwischen uns (ISBN: 9783764171209)
Papiertiger17s avatar

Rezension zu "Keiner zwischen uns" von Carolin Hristev

stereotypisch und eindimensional
Papiertiger17vor 2 Jahren

Die homophobe Sprache im Roman ging mir tierisch auf die Ketten, ist für die Geschichte nicht notwendig und wird auch nicht kritisch reflektiert. Die Figuren wirken stereotypisch und eindimensional, die Handlung ist einfallslos, klischeebehaftet und stellenweise arg unglaubwürdig. Nach zwei Drittel des Buches brach ich die Lektüre ab.

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