Carolin Otto

 4,5 Sterne bei 24 Bewertungen
Autor*in von Berchtesgaden.

Lebenslauf

Carolin Otto studierte an der HFF München und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie schrieb Drehbücher für zahlreiche Fernsehproduktionen, unter anderem für POLIZEIRUF 110 und TATORT. Außerdem ist sie Autorin und Regisseurin mehrerer Kinofilme, darunter auch DER WEISSE RABE, das filmische Porträt des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer. Seit 2019 ist sie Präsidentin der FSE (Federation of Screenwriters in Europe). BERCHTESGADEN ist ihr erster Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Carolin Otto

Cover des Buches Berchtesgaden (ISBN: 9783757700584)

Berchtesgaden

(24)
Erschienen am 31.01.2025

Neue Rezensionen zu Carolin Otto

Cover des Buches Berchtesgaden (ISBN: 9783757700584)
MarioBekeschuss avatar

Rezension zu "Berchtesgaden" von Carolin Otto

MarioBekeschus
Berchtesgaden zwischen Ohnmacht und Aufbruch

Es ist nur ein kleines, aber hoch interessantes Zeitfenster, das in diesem Buch beschrieben wird, nämlich die Phase zwischen der Kapitulation des deutschen Reiches nach einem verlorenen Krieg bzw. dem Sieg der Alliierten 1945 und dem Beginn der Aufarbeitung. Der Autorin ist auch dank ihrer hervorragenden Recherche und einer Mixtur aus sehr gut ausgearbeiteten fiktiven Figuren und real existierenden Personen ein spannender Gesellschaftsroman gelungen, den ich mir auch verfilmt vorstellen könnte. Nicht nur weil ich ein geschichtsinteressierter Mensch bin und Berchtesgaden aus zahlreichen Besuchen persönlich kenne, sondern letztlich auch wegen der sehr bildhaften Sprache konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Absolute Leseempfehlung!

Cover des Buches Berchtesgaden (ISBN: 9783757700584)
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Rezension zu "Berchtesgaden" von Carolin Otto

Kyra112
Befreiung

Das Ende des 2. Weltkrieges ist besiegelt und Berchtesgaden wird von den Alliierten befreit. 

Für die Bevölkerung Berchtesgadens, allen voran Sofie und Magda, stehen einige Änderungen bevor. So müssen Familien ihre Häuser räumen und werden mit den Siegeszügen der Truppen konfrontiert.
Für all jene, mit einer Vergangenheit im Regime beginnt eine Zeit der Verurteilungen.
Aber auch für die US-Soldaten ist das, was sie erfahren nicht leicht zu verdauen.

„Berchtesgaden“ von Carolin Otto beschreibt in fiktiver Weise mit einigen realistischen Verknüpfungen das Leben nach der Befreiung des Markts Berchtesgaden.
Es sind die Gefühle, das Leben nach der Politprominenz auf dem Obersalzberg, das Leben nachdem die kleine bayerische Stadt als zweiter Regierungssitz fungierte, die die Autorin hier beschreibt. Es sind aber nicht nur die Gefühle, sondern es ist auch die Vergangenheit mit der viele Familien nun konfrontiert werden. Es geht um Verantwortung, um Schuld und in gewisser Hinsicht auch um Verzeihen.

Ich kenne Berchtesgaden, den Obersalzberg und vieles über seine Vergangenheit sehr gut. Somit konnte ich den Handlungsorten der Geschichte wunderbar folgen und wusste immer, wo sich die Protagonisten gerade befinden.

Die Beziehung der beiden jungen Frauen, Magda und Sofie, die hier zwei der Protagonistinnen darstellen, sorgte bei mir manchmal für Verwirrung. Einerseits war diese sehr intensiv, andererseits konnten sie unterschiedlicher nicht sein und Magda war, für mein Empfinden, oftmals sehr unverschämt zu Sofie.
Sofies innerer Konflikt sorgte für Spannung im Buch. Das gepaart mit der Geschichte von Captain Rosenzweig regte sehr zum Nachdenken an. Gerade letzteren fand ich sehr bewundernd, da er Dinge von allen Seiten beleuchtete, sich aber nicht von Emotionen lenken ließ.
Insgesamt fand ich, dass es vielleicht ein oder zwei Charaktere weniger hätten sein können, denn gerade am Anfang erschlug mich die Anzahl der Hauptcharaktere.

Fazit: Ein mitreißender Roman, der das Leben nach der schwärzesten Zeit der deutschen Geschichte beschreibt. Eine interessante Aufarbeitung mittels fiktiver Anlässe, die sich aber relativ nah an der Realität bewegt.
Für all jene, die historische Romane mögen, aber auch für all jene, die sich für die Geschichte des Obersalzbergs interessieren, ist dieses Buch eine Empfehlung! Meinerseits gibt es 4,5 Sterne.

Cover des Buches Berchtesgaden (ISBN: 9783757700584)
Laudis avatar

Rezension zu "Berchtesgaden" von Carolin Otto

Laudi
Ich hätte mir mehr Emotionen gewünscht!

Darum geht es:

Mai 1945: Berchtesgaden, die Lieblingsstadt des Führers, kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Sie ziehen als Befreier in die Stadt ein und versuchen in den Wirren etwas Prägnanz und Ordnung herzustellen. Die 19-jährige Sophie tritt eine Stelle bei Military Government an. Dort wird sie zum ersten Mal mit der grausamen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert. Die junge Frau trifft Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Da ist ihr Vorgesetzter, der jüdische Emigrant Frank Rosenzweig, der auf Nachricht überlebender Verwandter bangt und hofft, seine Freundin, die Kriegsreporterin Meg. Den einst zum Tode verurteilten Bürgermeister Rudolf Kriss. Und der schwarze GI Sam, in den Sophie sich verliebt. Auf dem Obersalzberg kreuzen sich die Wege ganz unterschiedlicher Charaktere auf schicksalhafte Weise.

 

Mein Leseeindruck:

Der Roman „Berchtesgaden“ ist ein sehr informatives, sachliches Debüt einer symbolträchtigen Zeit. Carolin Otto hat eine sehr umfangreiche und intensive Recherche zur Nachkriegszeit in Berchtesgaden betrieben. Geschickt verbindet die Autorin die geschichtlichen Fakten mit einer fiktiven Handlung. Der Schreibstil von Carolin Otto gefällt mir sehr gut. Für mich kommt die Handlung nicht so recht in Fahrt und plätschert vor sich hin. Der Roman hat weder Höhen noch Tiefen. Trotz der wichtigen und bewegenden Thematik fühlte ich mich beim Lesen häufig distanziert von den Protagonisten. Das Leben nach dem Krieg, ein Land zwischen Verdrängen und Erwachen, ist wiederum gut dargestellt. Die Ideen der Handlung sind super gewesen und auch die Zusammenhänge vom Aufbau haben mir gefallen. Carolin Otto verdeutlicht, dass es ins Unglück führt, wenn man dem Falschen glaubt.

 

Fazit:

Ich hätte mir mehr Tiefgang und Emotionen gewünscht. Trotzdem ist es eine sehr informative Geschichte einer symbolträchtigen Zeit.

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