Rezension zu Die unsichtbaren Stimmen von Carolina De Robertis
Rezension zu "Die unsichtbaren Stimmen" von Carolina De Robertis
von Residenz_Buchhandlung
Rezension
Residenz_Buchhandlungvor 12 Jahren
Carolina di Robertis ist eine junge Autorin, die etwas ganz seltenes geschaffen hat: einen Roman, so schillernd und poetisch wie Südamerika selbst, der Kontinent, von dem ihre Eltern stammen, und dessen Frauen sie hier ein Denkmal gesetzt hat. Pajarita stammt aus einem kleinen Urwalddorf. Sie ist blutjung, als sie nach Montevideo kommt, und sie ahnt noch nicht, dass die Liebe sie enttäuschen wird, dass sie ihre vier Kinder alleine großziehen wird, unterstützt nur von den Frauen ihres Viertels. Ihre Tochter Eva geht als Dichterin nach Argentinien, wo sie in der Künstler-Bohème die Liebe findet. Evas Tochter Salomé schließt sich dem Widerstand gegen die uruguayanischen Militärdiktatur an und bezahlt dafür einen hohen Preis. Pajarita, Eva und Salomé – 3 Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch sind sie vereint in gegenseitiger Liebe, in ihrer Kraft, den Umständen ihres Lebens zu trotzen und in ihrem unbedingten Willen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. „Die unsichtbaren Stimmen“ ist ein großer Frauenroman, so berauschend schön geschrieben, dass der Vergleich mit dem „Geisterhaus“ von Isabel Allende auf der Hand liegt. Er hat mein Herz im Sturm erobert und bis zu seinem großartigen Ende nicht mehr losgelassen.