Cover des Buches Das, was sie Liebe nennen (ISBN: 9783453421745)
Rezension zu Das, was sie Liebe nennen von Caroline Bongrand

Die intensive Geschichte einer Metamorphose

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Eine schwierige Woche reiht sich an die nächste, eine Bissigkeit an die andere, ein Gemecker jagt eine Beschwerde und umgekehrt. Eine Ehe, die eintönig vor sich hin plätschert - wären da nicht die ganzen Frustrationen. Sie, deren Namen wir nicht kennen, hat die Hoffnung aufgegeben, dass ihr Ehemann wenigstens einmal etwas an ihr schätzen oder gar Liebe ein Rolle spielen könnte. Doch ebenso undenkbar ist eine Scheidung, denn diese würde die gemeinsamen Kinder unglücklich machen - und das geht für sie überhaupt nicht. Lieber verleugnet sie sich, stellt ihr eigenes Leben und ihre Wünsche und Träume hinten an.

Und dann begegnet sie IHM. Es ist, also ob das Schicksal an die Tür klopft und plötzlich stellt sich die Frage, ob es die wahre, große Liebe überhaupt gibt, gar nicht mehr. Plötzlich existiert Gewissheit.
Sie durchläuft eine Metamorphose, angetrieben von unerwartetem Glück und kaum vorstellbarer Leichtigkeit. Sie fühlt sich wieder attraktiv und begehrt - zuvor undenkbare Gefühle. Doch trotz ihres großen Glücks beschließen die beiden ihre Familien nicht zu zerstören. Sie wollen ihr Treffen genießen - ohne ein negatives Gefühl, dass sie ja anderen Menschen Schmerzen zufügen könnten. Doch kann das wirklich gutgehen? Lässt sich Liebe wirklich im Zaum halten? Lässt der Pakt, sich zwar zu treffen, aber nicht miteinander zu schlafen, wirklich durchhalten?

Gerade als sie merkt, dass sie die Zeit ohne eine Nachricht von ihm, schier nicht aushalten kann, schlägt das Schicksal auf grausame Art und Weise zu...

"Das, was sie Liebe nennen" ist keine schnöde Geschichte von einem Ehebruch. Es ist ein Roman voller Emotionen, voller unterschiedlichster Gefühle, die die Autorin mehr als gekonnt vermitteln kann. Der Stil Bongrands ist faszinierend - nicht nur ob der Verwandlung der weiblichen Heldin. Nein, hier wird fein erzählt, es gibt so gut wie keine Dialoge (außer zwischen der Hauptfigur und ihrer besten Freundin) und dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass es einer deutlicheren Erklärung der Protagonistin bedarf. Im Grunde ist dieser relativ kurze Roman wie eine sehr gute Consommé: lange gekocht, auf das Wesentliche reduziert, klar und intensiv.
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