Cover des Buches Dezembergeheimnis (ISBN: 9783944647067)
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Rezension zu Dezembergeheimnis von Caroline Richter

Märchenhafte Liebesgeschichte

von Jisbon vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Zuckersüße, märchenhafte Liebesgeschichte.

Rezension

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Jisbonvor 8 Jahren
Ich kannte "Dezembergeheimnis" schon, als es noch eine Fanfiktion war - allerdings nur die halbe Geschichte, weil sie aufgrund der geplanten Veröffentlichung gelöscht wurde. Dementsprechend gespannt war ich darauf, wie es weitergehen und wie alles enden würde, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Und was soll ich sagen? Es hat mir wirklich gut gefallen.

Allein die Prämisse ist sehr ungewöhnlich und interessant. Es gibt bestimmt viele Menschen, die sich ihren Traumpartner wünschen und es vielleicht sogar bedauert haben, ihn nicht nach eigenen Vorstellungen backen zu können. Wie aber würde man damit umgehen, wenn man tatsächlich einen Partner geschenkt bekommt, der alles ist, was man je wollte? Im ersten Moment klingt es sicherlich wunderbar, doch "Dezembergeheimnis" zeigt auf, dass dies auch Nachteile hat - kann man wirklich jemanden lieben, der exakt ist, was man selbst will, der keine eigene Persönlichkeit, keine abweichenden Meinungen hat? Natürlich nicht - und darum geht es in der Geschichte hauptsächlich. Noel, der "Traummann", muss erst entdecken, wer er selbst ist, bevor Lea sich in ihn verlieben kann. Es hat mir sehr gefallen, darüber zu lesen, wie sich die Beziehung der beiden und wie er sich weiterentwickelt. Beides geht Hand in Hand; Noel gewinnt an Selbstständigkeit, entdeckt, wer er ohne Lea ist und wird so immer mehr zu ihrem Traummann. Die aufkeimende Romanze zwischen ihnen ist sehr süß, fast schon wie ein Märchen. Dazu ist die Geschichte aber auch humorvoll und durchaus spannend. Das scheinbar perfekte Geschenk hat nämlich einen Haken, doch das erkennt Lea erst, als es fast zu spät ist...

Die Protagonisten sind sehr sympathisch und dazu recht runde Charaktere mit Fehlern und Schwächen (beispielsweise einem etwas nervigen Drang zum Überdramatisieren...). Die anderen Figuren sind ebenfalls gut ausgearbeitet und gerade Leas Leben außerhalb der Beziehung sorgt für viele nette kleine Nebenschauplätze.
Besonders gut gefallen hat mir Noel, der - man kann es kaum glauben - ein Kuchenmann ist. Die Autorin hat dies unglaublich gut durchdacht. So darf er nicht nass werden, weil der Teig, aus dem er besteht, sich dadurch auflösen würde, und er hat auch eine ganz spezielle Diät. Dazu kommt seine teils etwas naive und kindliche Art, da er (durch seine ungewöhnlichen Umstände) nur spezielle Dinge weiß, im Alltag aber nicht unbedingt zurechtkommt. Er wirkte sehr liebenswert und ihm dabei zuzusehen, wie er sich in der Welt zurechtfindet, hat wirklich Spaß gemacht.

Das Ende an sich hat mir gut gefallen; es hat gut zum Rest der Geschichte gepasst und war noch einmal spannend und sehr emotional, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Begründung mich vollständig überzeugt hat. Das ist aber nur ein kleines Detail, ansonsten fand ich den Abschluss sehr stimmig.

Fazit
"Dezembergeheimnis" ist eine zuckersüße Liebesgeschichte mit fantastischen Elementen, die an ein modernes Märchen erinnert und bei der die Selbstfindung Noels im Vordergrund steht. Für die Adventszeit oder allgemein gemütliche Lesestunden kann ich das Buch wirklich empfehlen.
4,5/5 Sternen
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