Caroline Wenzel

 5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Caroline Wenzel ist Fernsehjournalistin. Seit 1997 arbeitet sie als Redakteurin und Filmautorin für den Südwestrundfunk, ARD und Arte aus dem In- und Ausland. Sie ist Diplom-Psychologin mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Kriminologie und lebt in Stuttgart und auf der griechischen Insel Chios. Zahlreiche Fernsehdokumentationen und -reportagen, mehrere Buchpublikationen.

Alle Bücher von Caroline Wenzel

Neue Rezensionen zu Caroline Wenzel

Psychische Erkrankungen bei der Polizei

Eindringlich schildert Kriminalkommissar Ernst Kappel in diesem Buch seine Erlebnisse nach seinem Einsatz beim Amoklauf von Windenden, zeigt auf, dass psychische Erkrankungen bei der Polizei immer noch ein Tabu-Thema sind. Seine Erfahrungen sind belegt durch Dokumente, Briefe und Aktenauszüge. Experten-Gespräche ordnen seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen sachlich und analytisch in einen übergeordneten Gesamtkontext ein, erklären, warum Ernst Kappel kein Einzelfall ist, zeigen auf, dass viele Betroffene bundesweit ähnliche Erfahrungen mit dem „System“ machen und an welchen Stellen es Verbesserungsmöglichkeiten gäbe.
Ernst Kappel war ein emotional schwer beschädigter und verunsicherter Mensch, der in seinem privaten sozialen Umfeld viel psychisches Leid angerichtet hat. Er war nicht nur „Opfer“, sondern auch „Täter“, dabei mit einem analytischen Verstand ausgestattet. Manchmal gelingt es paradoxerweise gerade solchen Charakteren besonders gut, Missstände und Schwachstellen in Systemen aufzuzeigen.

Cover des Buches Süsse Zitronen und bittere Lieder (ISBN: 9783945961063)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Süsse Zitronen und bittere Lieder" von Caroline Wenzel

aus-erlesen
Jetzt kennt man das Dorf, wo die Zitronen blühen

Was war das einfach, vor ein paar Jahren. Der EU ging‘s schlecht und Griechenland war schuld. Die Griechen! Und so überschlugen sich die Schlagzeilen-Schreiber auf beiden Seiten mit perfiden Vergleichen, die die ohnehin aufgeheizte Stimmung noch weiter befeuerten. Und die Banken in Griechenland – wem auch immer die gehören - wurden mit Krediten überhäuft. Da sollte helfen. Das ist in etwa so wie es in Filmen oft abläuft: Erst die Sonnenbrille aufsetzen, bevor man sich auf die scheinbar hoffnungslose Verfolgungsjagd macht. Sieht nett aus, ist aber ohne Wirkung.
Mittlerweile ist die wirtschaftliche Lage nicht minder angespannt, dennoch ist das Bild Griechenlands nicht mehr so präsent. Stamm- und Pausentische diskutieren immer noch unter der Gürtellinie, aber die Touristen kehren wieder zurück an die Sonnenplätze des Mittelmeeres. 
Caroline Wenzel hat sich – und das liest man eindeutig aus ihren Zeilen heraus – nie am allgemeinen Griechenland-Bashing beteiligt. Sie sieht Griechenland im Allgemeinen, und die Insel Chios im Speziellen mit anderen Augen. Sie interessiert sich für die Menschen, die nicht davon haben, dass die Banken Milliarden um die Ohren bekommen haben. Sie leben ihr Leben, mit all den Unwegbarkeiten, die das Leben für sie parat hält.
Wie Despina. Sie betreibt eine Taverne. Kochen wie bei Muttern. Sie hängt dieses Attribut allerdings nicht so hoch an, wie manch anderer Landgasthof in finanziell scheinbar sichereren Gefilden. Sie macht es einfach. Obwohl es ihr nicht einfach gemacht wurde. Als sie – eine Frau! – sich anschickt die Taverne zu erwerben, treten sich die Kontrolleure der Behörden gegenseitig auf die Füße. Doch statt Despina von selbigen zu holen, stolpern sie alle. Ja, die Frauen von Mestá sind stärker als der Ruf Griechenlands.
Marianthí ist um einiges älter als Despina. Sie hat mehr gesehen als es für sie gut war. Doch den Blick für das Wesentliche konnten weder Diktaturen noch Behörden verschleiern. Bis ins hohe Alter singt sie immer noch inbrünstig auf dem Markt. Bitter sind die Lieder. Das waren sie schon immer. Doch der süße Geschmack der Zitronen – ja, Zitronen schmecken süß – schlägt so manche Bitterkeit in die Flucht.
„Süße Zitronen und bittere Lieder“ ist das Reisebuch, das einen ereignisreichen Abend in einer Taverne, bei Despina vielleicht?, gedankenverloren ausklingen lassen kann. Die Weinblätter sollen ja außergewöhnlich sein. Caroline Wenzel widmet dieses Buch den Frauen des Dorfes im Südwesten der Insel. Ihr erlaubten die, die immer schon hier lebten, die die Insel formten und prägten den Einblick, der nicht durch eine Sonnenbrille verdunkelt ist. 

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 6 Bibliotheken

auf 1 Merkzettel

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks