Rezension zu "Zwischenstufe Leben" von Carsten Bresch
Klappentext (gekürzt):
Das Buch wird zum "Ereignis" ... weil der Autor erstmals den großangelegten Versuch wagt, aus der Darstellung der gesicherten Ergebnisse der Evolutionsforschung Perspektiven für die Zukunft der Menscheit zu entwickeln. ...
... Die gesamten Naturerscheinungen von der Astrophysik bis zum Gehirn und der menschlichen Gesellschaft werden in Bezug gesetzt und aus einem einheitlichen Grundprinzip verstanden. Dabei werden drei Phasen der Entwicklung sichtbar: die der Materie, die des Lebendingen und schließlich die Evolution des Geistigen. ...
... worin [könnte] der Sinn aller Evolution liegen? Bresch führt so an die Wurzeln letzter Fragen, die in der allgemeinen Orientierungskrise des modernen Menschen auf neue Antworten warten. ...
Inhalt:
Prolog: ... und sie erkannten das Werden ihrer Welt
Evolution der Materie. von der Entstehung der ersten Teilchen bis zur Entwicklung der DNA.
Evolution des Lebendigen. Über die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Leben, die ersten Zellen, erste Liebe, das Füllhorn der Arten, die ersten Nervennetze.
Evolution des Geistigen. Gedächtnis, Sprache, ... der Rote Faden in Menschenhand.
Synopsis. Irrlauf oder Ziel?
Epilog: jenseits von Wissenschaft.
Von Wikipedia abgeschrieben:
Bresch dachte das Evolutionsprinzip der „Integration“ bis auf die planetare Ebene konsequent weiter und skizzierte ein „planetarisches Riesenwesen“, in dem schließlich alle Kreaturen integriert sind: „Alle Muster unserer Erdkugel werden dann zu einem riesigen ‚intelligenten Organismus‘ verbunden sein – zu einem einzigen! Um dessen Singularität zu betonen, wollen wir solch eine Struktur ein ‚MONON‘ nennen.“[8] Alle Naturerscheinungen von der Astrophysik bis zum Gehirn und der menschlichen Gesellschaft leitete Bresch aus dem einheitlichen Grundprinzip des Muster- und Informationswachstums und deren zunehmender Integration ab, was zu immer höher integrierten und damit komplexeren Formen führe. Die Entwicklung hat ihm zufolge dabei drei Phasen:
- die der Materie,
- die des Lebendigen und
- die des Geistigen und der Kultur.
Auf dieser Stufe angekommen stellt Bresch die für ihn und die Menschheit entscheidenden Fragen, ob es sich bei dieser Evolution um Zufall und Notwendigkeit, um einen Irrlauf oder um den Weg auf ein fernes Ziel hin handelt. Bresch führt so seine Leser an die Wurzeln letzter Fragen. „Das Buch ist damit ein gewichtiger Beitrag zu einem neuen Selbst- und Weltverständnis des heutigen Menschen, der der Frage nach dem Sinn des Lebens ratloser denn je zuvor gegenübersteht.“[9]
Breschs „Zwischenstufe Leben“ repräsentiert eine naturwissenschaftliche Darstellung von Teilhard de Chardins stark theologisch orientiertem, universalem Evolutionskonzept. Bresch kennzeichnet explizit in seiner Darstellung den Punkt oder die Grenze, an dem er eine rein naturwissenschaftliche Beschreibung zu Gunsten einer weltanschaulich-philosophischen Deutung überschreitet.[10] Er begibt sich daher in keinerlei Weise in die Situation einer unerlaubten, methodologischen Grenzüberschreitung zwischen Naturwissenschaft auf der einen und Religion, Theologie oder Philosophie auf der anderen Seite.
Meine persönliche Meinung:
Je weiter er sich von der Naturwissenschaft entfernt, desto weniger kann ich mich der Meinung des Autors anschließen. Manchmal fehlt mir die Logik bei den Übergängen von Tatsachen zu seinen Interpretationen. Aber nichtsdestotrotz gut zu lesen und als Diskussionsgrundlage sehr geeignet.