Carsten Jensen

 4,4 Sterne bei 99 Bewertungen
Autor*in von Wir Ertrunkenen, Der erste Stein und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Carsten Jensen, geboren 1952, wuchs in Marstal auf der dänischen Insel Æro auf. Er studierte in Kopenhagen Literaturwissenschaft und arbeitet seither als Journalist und Kritiker. Er gilt als einer der profiliertesten Essayisten Dänemarks. Sein literarisches Schaffen begann er Mitte der neunziger Jahre. Mit "Wir Ertrunkenen", seinem dritten Roman, gelang ihm ein internationaler Bestseller. Carsten Jensen wurde 2009 mit dem Olof Palme Preis ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Carsten Jensen

Cover des Buches Wir Ertrunkenen (ISBN: 9783328102649)

Wir Ertrunkenen

(74)
Erschienen am 14.05.2018
Cover des Buches Der erste Stein (ISBN: 9783328102953)

Der erste Stein

(15)
Erschienen am 14.05.2018
Cover des Buches Rasmussens letzte Reise (ISBN: 9783442744046)

Rasmussens letzte Reise

(8)
Erschienen am 09.05.2012
Cover des Buches Wir Ertrunkenen (ISBN: 9788711347126)

Wir Ertrunkenen

(2)
Erschienen am 30.01.2015
Cover des Buches We, the Drowned (ISBN: 9780547737362)

We, the Drowned

(0)
Erschienen am 22.05.2012

Neue Rezensionen zu Carsten Jensen

Cover des Buches Wir Ertrunkenen (ISBN: 9783442741083)
Beusts avatar

Rezension zu "Wir Ertrunkenen" von Carsten Jensen

Beust
Und immer wieder das Meer

Carsten Jensen setzt den Marstaler Seeleuten ein Denkmal, indem er ihr Werden, Fahren und Ertrinken erzählt. Mit den drei Generationen der Familie Madsen (Laurids, Albert und Knud Erik, der allerdings kein Madsen mehr ist) geht die Lektüre auf Große Fahrt – von Dänemark bis Shanghai, New York und Samoa. Mehr als hundert Jahre Seefahrt umspannt dieser Roman und intoniert den Abgesang auf die Segelschifffahrt. Ich war mir nicht sicher, ob ich das mögen würde, zumal auf achthundert Seiten.

Aber ich mag es nicht nur, ich liebe es: Jensen hat nämlich große Lust zu erzählen und begibt sich mit einer undefinierten Wir-Perspektive mitten unter die Marstaler, direkt ins Geschehen hinein. Überdies spickt er die Lebensgeschichten der Figuren mit so viel Anekdoten, Geschichten, Seeluft und Salzrändern, dass es nie langweilig wird.

Dabei vergisst Jensen nicht, einige Grundtöne in die Story zu weben, nämlich einerseits die Melancholie angesichts der sich wandelnden Zeiten und der untergegangenen Romantik der Großsegler, andererseits die Entlarvung dieser Romantik als hartes Schicksal voll Arbeit und Schmerz und zum dritten die gespiegelte Geschichte der Daheimgebliebenen, der Mütter, Ehefrauen und Kinder nämlich, die es weniger und weniger ertragen wollen, den Tod auf See als schicksalsgegeben hinzunehmen.

Dieses dritte Motiv verkörpert Klara Friis, Witwe, Erbin und plötzliche Reederin, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Schiffe ein für alle Mal aus Marstal zu verbannen und den Männern der Stadt ein Leben an Land aufzuzwingen. Klara ist Jensen gut gelungen, und ihr monströses Ziel, das Meer gleichsam aus Marstal herauszupeitschen, ist großartig.

Dass Jensen bisweilen die Spur verliert, ist auf achthundert Seiten zu vernachlässigen, desgleichen, dass sich die Erzählung in den drei Kreisen der Generationen strukturell wiederholt.

Ich habe „Wir Ertrunkenen“ auch als Abenteuer gelesen und es sehr gemocht – und das nicht etwa, weil ich Segler bin, sondern trotzdem.

Cover des Buches Der erste Stein (ISBN: 9783813507416)
dominonas avatar

Rezension zu "Der erste Stein" von Carsten Jensen

dominona
Luft anhalten bis zum Schluss

Krieg kann man sich nur schwer vorstellen, aber Literatur macht das ja häufig - das Unvorstellbare vorstellbar und so auch hier. Bis zum Schluss habe ich mit bestimmten Charakteren mitgezittert und über den einen Stein des Anstoßes in menschlicher Form sehr häufig den Kopf geschüttelt. Auch bekommt man hier einen Einblick in die Rolle der Bevölkerung, in diesem Fall handelt es sich um Afghanistan.

Das Buch hatte so seine Längen, ist aber vom Stil her leicht verständlich. Ab einem bestimmten Punkt habe ich mich über nichts mehr gewundert und habe nur stumm zugeschaut - wie auch im wahren Leben.

Cover des Buches Rasmussens letzte Reise (ISBN: 9783813503319)
histerikers avatar

Rezension zu "Rasmussens letzte Reise" von Carsten Jensen

histeriker
Sehr schwer einzuschätzen

Inhalt:
Der dänische Maler Rasmussen war als junger Mann in Grönland. Jetzt beschließt er, die Reise zu wiederholen und dabei erinnert er sich an sein Leben.

Bewertung:
Das Buch ist anders. Ich kann es nicht ganz greifen, versuche aber trotzdem meine Eindrücke zu schildern.
In diesem Buch passiert nicht wirklich viel. Ein normales Leben halt. Und trotzdem wollte ich wissen, wie das Buch endet und ollte weiter lesen. Wenn ich es abgebrochen hätte, würde ich es verraten, war mein Gefühl.
Rasmussen war für mich vorher kein begriff, ich habe das Buch nur ausgewählt, weil es um Grönland ging. Am Ende spielt Grönland nur eine ziemlich kleine Rolle in dem Buch, das Leben in Dänemark umso größere. Dieses Leben wurde vom Autor aber sehr schön und poetsich geschrieben, so dass es eine zufridenstellendes Ergebnis ergab.
Rasmussen als Charakter ist gut erkennbar, das Kind seiner Zeit. Deswegen ist das Buch gleichzeit wertvoll und manchmal etwas langweilig.
Ich denke, man muss es selber lesen, um es zu begreifen.

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