Rezension zu 55 Gründe, ein Grand Hotel zu eröffnen von Carsten K. Rath
Wer will ein Grand Hotel eröffnen?
von peedee
Kurzmeinung: Unterhaltsamer Einblick hinter die Kulissen der Luxushotellerie
Rezension
peedeevor 9 Jahren
Das Autorenpaar Carsten K. und Susanne Rath hat im August 2015 das Hotel Kameha Grand in Zürich eröffnet. In diesem Buch listen die Hoteliers 55 Gründe auf, weshalb jemand ein Grand Hotel eröffnen sollte – oder eben auch nicht eröffnen sollte. Es werden etliche Einblicke hinter die Kulissen der Luxushotellerie gewährt. Die grosse Schlussfrage für den Leser: Wer möchte ein Grand Hotel eröffnen?
Erster Eindruck: Ein hochwertiger weisser (Leinen-?) Einband, Lesebändchen, schöne goldgeprägte Buchstaben. Das Bild des Rezeptionsbereiches wird zum grossen Teil durch den Buchtitel verdeckt. Auffällig sind jedoch die grossen Glocken über der Rezeption. Das Inhaltsverzeichnis macht Lust auf mehr.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, die Unterteilung in verschiedene Kapitel hat mir gefallen, ebenso die Illustrationen. Gefehlt haben mir Fotos von der Baustelle bzw. dem Hotel selbst.
Mir haben insbesondere folgende Abschnitte gefallen:
- „Gäste verhalten sich oft nicht vorhersehbar. Gäste sind nämlich Menschen.“ Einfache Sätze, die doch so vieles aussagen. Ich habe mich in Hotels auch schon nicht wirklich willkommen gefühlt.
- „Vor allem aber ist das Lächeln die kürzeste Verbindung zwischen zwei Herzen.“ Wie wahr…
- Die Geschichte über César Ritz; er hat es weit gebracht – chapeau!
- Im Kapitel 40 musste ich mich grad mal fremdschämen: Ein Jobbewerber wusste nicht mal, wer/was Kameha ist („Kamel?“)! Oder eine andere Bewerberin, die sich für qualifiziert hielt, weil sie selbst schon mal in einem Hotel übernachtet hat! Peinlich…
Mich haben die Werbehinweise auf grosse Automarken, Autoverleiher oder eine Schweizer Grossbank gestört – es hätte auch ohne diese Namen funktioniert. Etwas lässt mich zudem nachdenklich zurück: Der Autor schreibt, dass ein Grand Hotel (bzw. dessen Eröffnung) viel Arbeit ist, aber trotzdem scheint alles easy-going zu sein. Ich meine, nur weil man für das Hotel bzw. seinen Job „brennt“, kann man nicht unendlich viel leisten, ohne Schaden zu nehmen.
Die Antwort auf die grosse Frage war mir schon vor der Lektüre bekannt: Ein Grand Hotel eröffnen? Ganz. Sicher. Nicht.
Vielen Dank für unterhaltsame Lesestunden.
Erster Eindruck: Ein hochwertiger weisser (Leinen-?) Einband, Lesebändchen, schöne goldgeprägte Buchstaben. Das Bild des Rezeptionsbereiches wird zum grossen Teil durch den Buchtitel verdeckt. Auffällig sind jedoch die grossen Glocken über der Rezeption. Das Inhaltsverzeichnis macht Lust auf mehr.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, die Unterteilung in verschiedene Kapitel hat mir gefallen, ebenso die Illustrationen. Gefehlt haben mir Fotos von der Baustelle bzw. dem Hotel selbst.
Mir haben insbesondere folgende Abschnitte gefallen:
- „Gäste verhalten sich oft nicht vorhersehbar. Gäste sind nämlich Menschen.“ Einfache Sätze, die doch so vieles aussagen. Ich habe mich in Hotels auch schon nicht wirklich willkommen gefühlt.
- „Vor allem aber ist das Lächeln die kürzeste Verbindung zwischen zwei Herzen.“ Wie wahr…
- Die Geschichte über César Ritz; er hat es weit gebracht – chapeau!
- Im Kapitel 40 musste ich mich grad mal fremdschämen: Ein Jobbewerber wusste nicht mal, wer/was Kameha ist („Kamel?“)! Oder eine andere Bewerberin, die sich für qualifiziert hielt, weil sie selbst schon mal in einem Hotel übernachtet hat! Peinlich…
Mich haben die Werbehinweise auf grosse Automarken, Autoverleiher oder eine Schweizer Grossbank gestört – es hätte auch ohne diese Namen funktioniert. Etwas lässt mich zudem nachdenklich zurück: Der Autor schreibt, dass ein Grand Hotel (bzw. dessen Eröffnung) viel Arbeit ist, aber trotzdem scheint alles easy-going zu sein. Ich meine, nur weil man für das Hotel bzw. seinen Job „brennt“, kann man nicht unendlich viel leisten, ohne Schaden zu nehmen.
Die Antwort auf die grosse Frage war mir schon vor der Lektüre bekannt: Ein Grand Hotel eröffnen? Ganz. Sicher. Nicht.
Vielen Dank für unterhaltsame Lesestunden.