Eichendorff kann`s doch noch
von GetReady
Kurzmeinung: Wer schon immer mal wissen wollte wieviel Alkohol in ein Dessert passt und sonstige Albernheiten goutiert, dem wir das Buch schmecken.
Rezension
Julius kennt den Toten und kann es natürlich nicht lassen. er beginnt zu ermitteln, obwohl er seiner Frau ( der Kriminalkommissarin Anna) bei der Hochzeit versprechen musste, sich fürderhin auf das Kochen zu beschränken.
Es bleibt nicht bei der einen Leiche und der Ehekrach ist vorprogrammiert.
Ich liebe die Eichendorff-Reihe von Henn sehr, sie ist wie Schokolade.Man sollte nicht zu viel davon Essen, wird aber süchtig weil beide so glücklich machen und entspannen.
Und irgendwas bleibt hängen:
Bei der Schokolade an den Hüften, bei den Krimis etwas Weinwissen, eine neue Anregung für eigene Rezepte oder ein Rezept aus dem Anhang.
Allerdings war ich vom Vorgängerband extrem enttäuscht, die Gags waren fad, ebenso der Plot. Ich hatte den Verdacht, die Eichendorff Saga wäre aus erzählt. Und der Autor schreibt nur noch über ihn, weil der Verlag es wünscht, steckt aber seine kreative Energie und seinen Einfallsreichtum nun alleine in die Bietingheim-Reihe.
Doch jetzt ist Eichendorff zurück. Alleine schon die Eingangszene, hat laute Lachanfälle bei mir ausgelöst. Danach hält das Buch nicht ganz das übliche Niveau der Albernheiten, aber wie Julius sich von einer Malaise in die andere manövriert und dabei noch mehrere Mordfälle aufklärt, machte mir großen Spaß.
Natürlich begegnet der süchtige Leser auch wieder allen Lieblingsfiguren-und -Tieren aus den Vorgängerbänden:
Anna, Herr Bimmel und Felix, Antoine Careme, Annemarie und FX.
Als Konfliktverschärfend tritt diesmal noch die neue Schwiegermama auf.
Wer gut komponierte Gags ebenso mag, wie die herrlich sinnlichen Beschreibungen von Geschmäckern und Gerüchen, kommt bei „Ave Vinum“ voll auf seine Kosten.
Allerdings sollte man Abstriche beim Krimiplot machen, dieser ist, wie in allen Büchern der Reihe , etwas zu konstruiert.