Cover des Buches Clockwork Angel (ISBN: 9783401507996)
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Rezension zu Clockwork Angel von Cassandra Clare

Kein guter Start

von MissTalchen vor 8 Jahren

Rezension

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MissTalchenvor 8 Jahren
"Ich habe noch nie jemanden erlebt, der sich so für Bücher begeistern kann. Man könnte glauben, es handele sich um Juwelen." "Nun ja, das sind sie ja auch, oder nicht?"

Nun habe ich mich doch dazu durchgerungen, diese Reihe zu beginnen und sie glücklicherweise auch in der Bibliothek gefunden. Konnte ja keiner ahnen, dass wir es so schwer miteinander haben würden...

Zur Story: Als ihre Tante stirbt, lässt Tessa ihre Heimat hinter sich und reist zu ihrem Bruder nach London. Doch am Hafen wird sie abgefangen und eingesperrt. Dort offenbaren ihr zwei Schwestern Fähigkeiten, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte und Tessa findet sich plötzlich in einer Welt wider, von der sie nichts ahnte und deren Teil sie dennoch ist.

Meine Meinung: Ich stand dieser Reihe von Anfang an skeptisch gegenüber. Einerseits wird sie ja sehr gehypt, andererseits ist einem das Ende durch die Mortal Instruments ja mehr oder weniger klar.

Vielleicht sind auch das die Gründe dafür, dass ich so unglaublich schlecht ins Buch fand. Ich quälte mich von Seite zu Seite, wurde immer frustrierter und dachte schon ans abbrechen. 300 Seiten zogen an mir vorbei, bis endlich der gute, glitzernde Magnus ein bisschen Schwung in die Sache brachte und dem Buch dazu verhalf, doch noch zu mir durchzudringen.

Wie gesagt: Die Charaktere sind zwar alle ganz interessant, aber blieben insgesamt noch etwas blass. Da ist im Laufe der Trilogie noch einiges zu holen, denke ich. Gar nicht verstehen konnte ich aber leider unsere Protagonistin. Ich habe noch nie einen in sich so inkonsistenten Charakter gesehen. Auf der einen Seite hat sie ein sehr zeitgemäßes Frauen- und Gesellschaftsbild und wundert sich immer sehr, wenn sich andere nicht dementsprechend benehmen. Andererseits will sie selbst sich diesem Bild auch nicht unterwerfen und verurteilt teilweise die Frauen, die danach leben. Tut mir Leid, aber das grenzt für mich an Scheinheiligheit!

Da ich mich mit Sympathie für die Figuren schwer tat, ließ leider auch die Spannung sehr zu wünschen übrig. Erst nach über 300 Seiten war ich dann doch mal mit Intresse dabei und das glücklicherweise auch bis zum Schluss.

Der Schreibstil hat mir ansich gut gefallen, nur ist mir hier wirklich das erste Mal aufgefallen, wie schlecht Bücher manchmal übersetzt werden. Ich glaube wirklich, diese Reihe liest man besser auf Englisch, denn manche Formulierungen waren auf Deutsch leider recht holprig, wo sie in Englisch sehr raffiniert gewesen wären.

Positiv erwähnen möchte ich abschließend das Setting im 19. Jahrhundert, das zum Einen glaubhaft umgesetzt wurde und der Geschichte zum Zweiten einen sehr interessanten Touch verlieh.

Insgesamt bin ich leider dennoch enttäuscht, was aber maßgeblich an Tessa liegt und vergebe daher 2,5 Sterne.

Mein Fazit: Die scheinheilige Protagonistin und die teilweise schlechte Übersetzung haben es mir sehr schwer gemacht auch den Rest der Story zu mögen.
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